Kommentar
00:09 Uhr, 20.07.2011

Nahrungsmittelbranche in Bewegung

Unilever Aktienanleihe

Nahrungsmittelbranche in Bewegung

Von Christian Scheid

Angesichts der nervösen Börsenstimmung sind Aktien mit defensiven Qualitäten wie Unilever gefragt. Hinzu kommen Übernahmespekulationen. Eine Aktienanleihe bietet gute Perspektiven.

Es ist ein altbekanntes Spiel: Immer wieder rücken Aktien aus der Konsumgüter- und Nahrungsmittelbranche in den Fokus von Übernahmespekulationen. Anfang Juli war es wieder mal soweit. An der Börse wurden Gerüchte herumgereicht, wonach der britische Konzern Reckitt Benckiser, der unter anderem Produkte der Marken Calgon und Sagrotan herstellt, vor der Übernahme steht. Angeblich seien Procter & Gamble und Unilever an einem Einstieg interessiert, hieß es.

Da Börsianer kaum etwas so sehr hassen wie teure Kaufpreise, werden die Aktienkurse der möglichen Käufer normalerweise abgestraft, sobald erste Spekulationen auftauchen. Doch interessanterweise konnte auch die Unilever-Aktie von den Gerüchten profitieren – vielleicht, weil es der niederländisch-britische Konzern in der Vergangenheit stets verstanden hatte, sich durch gezielte Übernahmen zu verstärken und das Wachstum voranzutreiben. Der letzte größere Deal war der 3,7 Mrd. US-Dollar schwere Kauf des US-Konzerns Alberto Culver im Herbst vergangenen Jahres. Damit ist Unilever zum weltweit größten Produzenten von Haarpflegespülungen und zum zweitgrößten Hersteller von Shampoo aufgestiegen.

Für die Analysten der UBS ist die Unilever-Aktie aus einem anderen Grund ein „Short Term Buy“. Laut den Analysten der Schweizer Großbank könnten die am 4. August anstehenden Halbjahreszahlen kurzfristig zum Kurstreiber für die Aktie werden. Nach Meinung der UBS dürfte sich das organische Umsatzwachstum im zweiten Quartal gegenüber dem verhaltenen Jahresauftakt beschleunigt haben. Zudem dürfte der Druck auf die Bruttomarge in der zweiten Jahreshälfte nachlassen und das Management könnte sich konkreter zu den 2011er-Zielen äußern. Interessanterweise hat UBS ihr generelles Urteil für die Unilever-Aktie auf „Neutral“ belassen. Das von 23,65 auf 24,50 Euro angehobene Kursziel lässt nicht allzu viel Spielraum nach oben. Aktuell notiert der Titel bei 23,38 Euro.

Sollte der Unilever-Aktienkurs in den kommenden Monaten tatsächlich nur leicht zulegen, ist eine Aktienanleihe die clevere Alternative zum Basiswert selbst. Bei einem Papier (ISIN DE000VT1ADK2) von der Bank Vontobel können Sie im März 2012 eine Rendite von 7,5 Prozent erzielen, wenn die Unilever-Aktie dann mindestens bei 23 Euro steht. In diesem Fall ist am Ende der Laufzeit eine Kuponzahlung von 11,1 Prozent bezogen auf den Nennwert nebst der Tilgung der Aktienanleihe zum Nennwert vorgesehen.

Der große Unterschied zwischen Kupon (11,1 Prozent) und maximal erzielbarer Rendite (7,5 Prozent) ergibt sich durch die seit der Emission aufgelaufenen Zinsansprüche, die so genannten „Stückzinsen“. Diese sind generell beim Kauf von Aktienanleihen zusätzlich zum Briefkurs zu zahlen. Durch die Stückzinsen wird sichergestellt, dass Käufer und Verkäufer der Anleihe stets gleichgestellt werden. Im konkreten Fall sind die aufgelaufenen Zinsansprüche mit aktuell 4,09 Prozent relativ hoch, da die Anleihe schon im Februar 2011 emittiert wurde und bis zum Laufzeitende nur noch acht Monate verbleiben. Aufs Jahr hochgerechnet beträgt die mit der Aktienanleihe erzielbare Maximalrendite 10,5 Prozent p.a.

Sollte der Unilever-Kurs am Ende der Laufzeit wider Erwarten unter 23 Euro stehen, ist statt der Tilgung zum Nennwert die Lieferung von Aktien unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses vorgesehen. Die Kuponzahlung von 11,1 Prozent erhalten Sie aber auch in diesem Fall.

Fazit: Die Aktienleihe auf Unilever ist ideal geeignet, wenn Sie in den kommenden Monaten von einer Seitwärtsbewegung der Aktie ausgehen. Auch bei einem leichten Kursanstieg des Basiswerts fahren Sie mit der Aktienanleihe besser. Voraussetzung zur Erzielung der Maximalrendite von 7,5 Prozent beziehungsweise 10,5 Prozent p.a.: Der Unilever-Kurs muss am 16. März 2012 mindestens bei 23 Euro stehen.

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