Nachhaltig investieren: Textilien
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Wien (GodmodeTrader.de) – Es ist kein Zufall, dass sich verschiedensten Analysen zufolge die meisten Verstöße gegen Arbeitsrechte in der Textilbranche ereignen. Denn bei der Textilindustrie handelt es sich um einen Sektor, der sich durch relativ einfache Fertigungs-prozesse in Verbindung mit nur geringen techno-logischen Anforderungen auszeichnet. Zur Branche zählen vor allem traditionelle Bekleidungshersteller und Unternehmen, die Spezialisierungen in den Bereichen Sport, Leder oder Schmuck aufweisen. Der Absatz erfolgt meist über den Einzelhandel, zum Teil auch über eigene Geschäfte, wie Wolfgang Pinner, Leiter der Abteilung Nachhaltige Investments bei Raiffeisen Capital Management, in der aktuellen Ausgabe des Anlegerbriefs nachhaltig investieren schreibt.
Die einfache Austauschbarkeit der Hersteller am untersten Ende der Wertschöpfungskette führe zu starkem Druck auf die Herstellungskosten, was wiederum beinharte Konkurrenz mit der Folge geringerer Löhne und sonstiger Aufwendungen in den Fabriken nach sich ziehe. Dabei seien auch die Sicherheitsstandards ein großes Thema. Dem Fabrikseinsturz in Sabhar / Bangladesch mit über 1100 Toten im Frühjahr 2013 seien gravierende Sicherheitsmängel vorausgegangen. Eine Untersuchungskommission habe grobe Fahrlässigkeit festgestellt, zudem seien für den Bau des Hauses minderwertige Materialien verwendet worden, das Bauland sei für ein mehrstöckiges Gebäude nicht geeignet gewesen. Als Folge des Unglücks hätten große europäische und US-amerikanische Textilfirmen außerdem das mit internationalen Gewerkschaftsdachverbänden sowie NGOs ausgehandelte „Abkommen zum Brand- und Gebäudeschutz in Bangladesch“ unterzeichnet, heißt es weiter.
„Beschäftigt man sich mit dem Thema Arbeitsrechte im Detail, so ist es die ILO (International Labor Organisation), die so genannte Kernarbeitsnormen festgelegt hat. Damit verbunden ist das Ziel, dass diese Normen als Sozial-standards menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen hinreichenden Schutz der Arbeitnehmer gewährleisten sollen. Zu den acht Kernarbeitsnormen zählen Konventionen über Zwangsarbeit, Vereinigungs-freiheit und Schutz des Vereinigungsrechts, das Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektiv-verhandlungen, Gleichheit des Entgelts, Ab-schaffung der Zwangsarbeit, Vermeidung von Diskriminierung, Mindestalter, Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit“, so Pinner.
Raiffeisen Capital Management sei derzeit in ein Unternehmen, das im Rahmen des Engagement-Prozesses adressiert worden sei, investiert. Es sei dies das Unternehmen Gildan Activewear. Gildan Activewear sei ein kanadisches Unternehmen, das sich auf die Produktion von Sportbekleidung spezialisiert habe. Daneben stelle es auch Socken und Firmenbekleidung her. Sein Sitz befinde sich in Montreal in Kanada. Gildan Activewear sei 1984 gegründet worden, der Konzern beschäftige aktuell rund 42.000 Mitarbeiter. Gildan beziehe den Großteil der verarbeiteten Baumwolle aus den USA. Der Großteil der Produktion – rund 90 Prozent – erfolge inhouse. Gildan Activewear habe damit begonnen, für die Standorte in Honduras und der Dominikanischen Republik „living wages“ zu berechnen. Das Unternehmen habe sich 2015 neue Umweltziele gesetzt und Gildan Activewear zähle mit seiner Liste derjenigen chemischen Substanzen, die im Rahmen der Produktion verboten seien, zu den strengsten der gesamten Branche, heißt es weiter.
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