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14:49 Uhr, 12.11.2012

Nach den Wahlen: US-Gesundheitsbranche im Aufwind

Zürich (BoerseGo.de) - Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen ist ein entscheidender Wegweiser für das Schicksal von Obamas Reform des Gesundheitswesens. Die Unsicherheit im Gesundheitssektor ist nun beendet. Dies sollte für positive Signale für Aktien von Gesundheitsunternehmen sorgen.

Was wäre für Aktien aus dem Gesundheitssektor der günstigste Wahlausgang gewesen? „Aus unserer Sicht erschien die Wahl des republikanischen Kandidaten Mitt Romney zwar ohnehin als eher unwahrscheinlich. Sie hätte aber wohl zur Rücknahme der Obamacare-Reform und damit zu einer vielversprechenden Neubewertung des gesamten Gesundheitssektors geführt. Stattdessen wurde wie erwartet Barack Obama wiedergewählt. Und auch im Kongress bleibt alles, wie es ist: Das Repräsentantenhaus bleibt unter republikanischer Kontrolle und der Senat ist in den Händen der Demokraten“, sagt Christophe Eggmann, Fondsmanager des JB Health Opportunities Fund bei Swiss & Global Asset Management.

Die Fortführung des Status Quo bedeute für den wiedergewählten Präsidenten, dass er auch in seiner zweiten Amtszeit mit Widrigkeiten rechnen müsse. Ideologische Fragen und Haushaltsdiskussionen würden die Debatte prägen. Die Gesundheitsreform bleibe auf dem Tisch, die ursprüngliche Version des neuen Gesetzes könnte jedoch verwässert werden. Der Sieg Obamas verspreche dennoch die Gewissheit, dass die von ihm angestoßene Reform nicht mehr vollständig zurückgenommen werden könne, so Eggmann.

Was ist die Kehrseite von „Obamacare“ für den Gesundheitssektor? „Zwar bringt der zusätzliche Konsum von Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen durch Millionen neu versicherter Patienten höhere Einnahmen. Zugleich untergraben jedoch neue Steuern und Vorschriften langfristig die fundamentalen Kennzahlen in diesem Sektor. Wie schon 1992 bei Bill Clintons Wahlkampfkampagne zur Gesundheitsvorsorge, ging auch während Barack Obamas Kampagne 2007die Bewertung des Sektors zurück. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis fiel 2009 von 19x auf einen Tiefstand von 11x zurück. Die Bewertungsmultiplikatoren haben sich seither nicht wieder erholt. Für langfristig orientierte Anleger bieten sich damit aber auch potenziell attraktive Einstiegschancen“, glaubt Eggmann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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