Nach dem Zinsschritt - Erste Kommentare
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Die lang erwartete und heute schließlich stattgefundene erste Leitzinserhöhung nach 4 Jahren hat bei Analysten ein überwiegend positives und versöhnliches Echo hervorgerufen. Sie sehen die Entwicklung offenbar ähnlich wie die Marktteilnehmer, die sich im Anschluss an die Entscheidung der FED heute wieder zu Aktienkäufen hinreißen ließen.
-Lynn Reaser, Chefökonom bei der Banc of America, sieht die amerikanische Geldpolitik nun an einem entscheidenden Wendepunkt. Die FED werde aller erwartung nach aber ihre bisherige Strategie beibehalten und weitere Zinserhöhungen nur dann vornehmen, wenn die Situation es erfordere.
-Auch Peter Cardillo, Chefanalyst von SW Bach & Co., sieht an dem heutigen Geschehen vor allem positive Seiten. Die FED sage zwar, sie werde die Inflationstendenz ebenso wie die Wirtschaftsentwicklung genau beobachten. Der moderate Zinsschritt nehme nun aber erst einmal die "dunklen Wolken" vom Aktienmarkt.
-Art Hogan, Chefstratege bei Jefferies & Co., freut sich darüber, dass nichts geschehen sei, was man am Markt nicht auch vorher schon so erwartet habe. Der Aktienmarkt werde sich in den kommenden Tagen dementsprechend nach oben entwickeln. Es gebe nach wie vor für die Marktteilnehmer kaum Gründe, sich übermäßige Sorgen zu machen.
-Diane Swonk, Ökonomin bei der Bank One, glaubt, dass sich die FED gegenüber den Marktteilnehmern dazu verpflichtet habe, mit Zinserhöhungen relativ sparsam umzugehen. Die Zentralbank-Mitglieder hätten dies immer wieder betont und würden diese inoffizielle Vereinbarung auch sehr ernst nehmen. Bis zum Ende des Jahres sehe sie das Leitzinsniveau bei 1,75 Prozent.
-Skeptischer sieht Ian Shepherdson von High Frequency Economics die Lage. Er geht davon aus, dass weitere Zinserhöhungen schlichtweg unvermeidlich seien. Zwar habe die FED ausgeführt, dass ein Teil der jüngsten Preissteigerung auf vorübergehenden Effekten beruhten. Diese könnten aber schnell chronisch werden, wenn das Zinsniveau nicht bald ansteige. Es handle sich eben doch um eine Trendwende im Zinszyklus. Shepherdson sieht den US-Leitzins zum Jahresende bei 2,25 Prozent und Mitte 2005 bei 3,25 Prozent.
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