Kommentar
12:03 Uhr, 18.03.2014

Nach dem Rücksetzer auf renditestarke Korridor-Produkte setzen

Viele Anleger wissen derzeit nicht so recht, wohin die Reise in den nächsten Monaten gehen könnte. Wer eher mit einer Seitwärtsentwicklung rechnet, könnte je nach Risikoeinschätzung zu Korridor-Bonus-Zertifikaten oder sogar etwas defensiveren Inline-Optionsscheinen greifen.

Erwähnte Instrumente

  • Korridor Bonus-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 100,38 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Korridor Bonus-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 103,93 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Der Dax bereitet den erfolgsverwöhnten Anlegern aktuell wenig Freude. Angesichts der unklaren geopolitischen Lage in der Ukraine ziehen gerade am deutschen Aktienmarkt viele Investoren ihr Kapital ab und realisieren die üppigen Gewinne, die in den vergangenen fast zwei Jahren dort aufgelaufen sind. Die längst sicher geglaubte Erreichung der 10.000-Punktemarke ist damit zumindest fürs Erste wieder in einige Ferne gerückt, auch wenn die vergangenen Monate gezeigt haben, wie explosionsartig es in kurzer Zeit nach oben gehen kann.

Zwei Bonus-Strukturen in einem

Wer vor diesem Hintergrund beim DAX erst einmal an ein Seitwärtsinvestment denkt, könnte sich abgesehen von den für dieses Szenario typischen Produkt-Klassen Discountern und Bonus-Cap-Zertifikaten auch einmal das Korridor-Segment ansehen. Wählt man dabei die weniger spekulative Variante, landet man fast zwangsläufig bei den sogenannten Korridor-Bonus-Papieren. Anders als bei herkömmlichen Bonus-Zertifikaten verfügen diese gleich über zwei Barrieren. Die untere Schwelle liegt dabei mehr oder weniger deutlich unterhalb des Referenzpreises, die obere entsprechend darüber. Dies unterstreicht bereits das erhöhte Risiko, dass dieser Bonus-Form innewohnt. Denn sollte auch nur eine Barriere während der Laufzeit verletzt werden, erlischt auch hier sofort der Bonus-Anspruch, der sich ansonsten wie bei der herkömmlichen Cap-Variante in einem maximalen Auszahlungsbetrag ausdrückt. Dabei ist es für den weiteren Verlauf von entscheidender Bedeutung, welche der beiden Schwellen zuerst berührt oder durchbrochen wurde. Ist es die untere, partizipiert das Papier in der Folgezeit wie ein Direktinvestment eins zu eins am Index. Wird jedoch als erstes die obere Barriere verletzt, mutiert das ursprüngliche Korridor-Bonus-Zertifikat sofort zu einem einfachen Short-Tracker. Wie man sieht, hat man es hier mit einer Kombination aus einem herkömmlichen Bonus- und einem Reverse-Bonus-Zertifikat zu tun.

Vorsicht vor zu hohem Aufgeld

Die Société Générale bietet eine ganze Reihe an Korridor-Bonus-Produkten auf den DAX, darunter ein nur noch bis Juni 2014 laufendes Papier mit Barrieren bei 6.700 und 9.900 Punkten (SG4MFK), das aktuell eine Maximalrendite von mehr als elf Prozent bzw. über 42 Prozent p.a. abwirft. Da der Abstand zur oberen Barriere nur noch etwas mehr als sechs Prozent beträgt, eignet es sich für Anleger, die bis zur Jahresmitte mit keinem ernsthaften Angriff auf die 10.000-Punktemarke mehr rechnen. Ansonsten muss auch das Aufgeld bezogen auf die nächstliegende Schwelle von rund 13 Prozent abgeschrieben werden. Deutlich komfortabler mit einer oberen Schwelle von 10.400 Punkten (SG4MFV) kommt ein weiteres Zertifikat der Franzosen mit einer Laufzeit bis September 2014 daher. Der Sicherheitspuffer beträgt hier auf der Oberseite immer noch fast zwölf Prozent, nach unten etwas mehr als 20 Prozent. Die Maximalrendite ist mit 13,80 Prozent bzw. über 26 Prozent p.a. ebenfalls sehr attraktiv. Lediglich das Aufgeld beläuft sich bereits auf über 18 Prozent. Allerdings sei in dieser Hinsicht vor noch deutlich interessanter aussehenden Ausstattungen gewarnt, die zum Teil Aufschläge von mehr als 40 Prozent beinhalten. Kommt es bei diesen zu einer Schwellenverletzung, fällt der mögliche Verlust entsprechend gewaltig aus.

Korridor-Bonus-Zertifikate der Société Générale auf den DAX:

WKN

Barriere

unten

Barriere

oben

Max.

Rendite abs.

Max.

Rendite p.a.

Aufgeld

Ausz. Max.

Finale Bewertung

SG4MFK

6.700 

9.900 

11,16 %

42,27 %

12,97 %

110 €

20.06.14 

SG4MFV

7.400 

10.400 

13,80 %

26,35 %

18,24 %

118 €

19.09.14 

Inline-Optionsscheine - die „Alles-oder-Nichts“-Variante

Wem Korridor-Bonus-Zertifikate noch nicht spekulativ genug erscheinen, kann sich an die Exoten-Variante in Form von Inline-Optionsscheinen heranwagen, von denen die Société Générale allein auf den DAX aktuell fast zweieinhalb Tausend verschiedene Ausstattungen anbietet. Zu beachten ist vor allem deren digitaler Charakter, der nur zwei Tilgungs-Szenarien zulässt: Entweder die maximale Rückzahlung von zehn Euro oder den Totalverlust. Allein daran kann man bereits erkennen, dass der richtigen Schwellenwahl hier eine ganz besonders wichtige Bedeutung zukommt. Denn wird zu irgendeinem Zeitpunkt die untere oder obere Knock-Out-Schwelle verletzt, verfällt der Optionsschein sofort wertlos und kann nur noch steuerlich mit einem Erinnerungswert von 0,001 Euro geltend gemacht werden. Dafür winkt dem Investor allerdings bei Inlinern auch eine sehr hohe Rendite-Chance. Wer clever ist, wählt nicht gleich das renditestärkste Produkt mit der gefährlichsten Ausgestaltung, sondern legt stattdessen eher Wert auf einen einigermaßen vertretbaren Sicherheitsabstand. So lässt sich mit einem nur noch bis Mitte Mai 2014 laufendem Papier mit Schwellen bei 8.000 und 11.000 Punkten (SG4REG) immer noch eine Maximalrendite von gut sieben Prozent erzielen. Aufs Jahr gesehen entspricht dies einem Wert von mehr als 40 Prozent. Der Puffer beträgt dabei nach unten über 14 Prozent bzw. auf der Oberseite fast 18 Prozent. Soll der Abstand auch auf der Unterseite auf über 19 Prozent vergrößert werden, könnte man zu einem nur einen Monat länger laufenden Schein mit einer Barriere bei 7.500 Zählern (SG38AD) greifen. Die Rendite-Chance fällt dabei zumindest absolut gesehen mit 7,41 Prozent ähnlich hoch aus. Bleibt man dagegen bei gleicher Laufzeit bei einer Knock-Out-Barriere von 7.900 Punkten und legt sich zusätzlich auf eine obere Schwelle von 11.600 Punkten fest (SG4RF5), beläuft sich die Rendite schon auf knapp zwölf Prozent bzw. fast 45 Prozent p.a. Ein Sicherheitsabstand von rund 14 Prozent nach beiden Seiten bei Schwellen von 8.000 und 10.600 Punkten (SG4445) ermöglicht sogar nach drei Monaten Gewinn-Chancen von über 19 Prozent bzw. fast 80 Prozent p.a.

Ausgewählte Inline-Optionsscheine der Société Générale auf den DAX:

WKN

KO unten

KO oben

Abstand unten

Abstand oben

Max.

Rendite abs.

Max.

Rendite p.a.

Finale Bewertung

SG4REG

8.000 

11.000 

14,39 %

17,71 %

7,18 %

40,78 %

16.05.14 

SG38AD

7.500 

11.000 

19,50 %

18,07 %

7,41 %

26,91 %

20.06.14 

SG4RF5 

7.900 

11.600 

15,47 %

24,11 %

11,73 %

44,74 %

20.06.14 

SG4445 

8.000 

10.600 

14,39 %

13,43 %

19,19 %

79,53 %

20.06.14 

Der BörseGo Tipp:

Sollte sich der DAX in den nächsten Monaten nicht allzu stark in eine Richtung bewegen, könnten Anleger gerade jetzt nach dem Wiederanspringen der Volatilität mit Korridor-Produkten auf relativ kurze Sicht interessante Renditen erzielen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer „doppelten“ Bonus-Struktur, die sich etwas spekulativer als ein herkömmliches Bonus-Produkt darstellt und einer Optionsschein-Variante, den sogenannten Inlinern. Letztere sollten wegen der permanenten Knock-Out-Gefahr nur mit einer etwas defensiveren Ausstattung und in einer homöopathischen Dosis dem Depot beigemischt werden.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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