Kommentar
12:00 Uhr, 29.05.2014

DAX 10.000 – unverhofft kommt oft

Seitwärtsrendite-Chancen von deutlich über 20 Prozent in nur vier Monaten lassen sich bei einem DAX-Investment ohne ein erhöhtes Risiko kaum bewerkstelligen. Eine Möglichkeit könnten auch spekulative Korridor-Bonus-Zertifikate sein.

Erwähnte Instrumente

  • Korridor Bonus-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 88,70 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Korridor Bonus-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 95,86 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Es ist noch nicht lange her, da haben selbst ausgewiesene Optimisten nicht mehr viel auf einen raschen Anstieg des DAX auf die Marke von 10.000 Punkten gegeben. Zu häufig ließ das deutsche Leitbarometer nach einer erneuten Erholungsbewegung schnell wieder die Flügel hängen. Viele Spekulanten positionierten sich deshalb immer wieder auf einem Niveau um die 9.800-Punkte für einen erneuten Rücksetzer. Zudem gingen mehr und mehr Anleger gerade vor den gefürchteten Europawahlen trotz der Hoffnung auf noch mehr Geld von der EZB erst einmal wieder in die Defensive, um hinterher nicht doch wieder auf den falschen Fuß erwischt zu werden. Doch wie man es macht, ist es bekanntlich falsch und so mussten nach dem festen Wochenbeginn plötzlich viele Shorties noch siegestrunken von dem Rechtsruck im Europaparlament dem Markt wieder hinterherlaufen, der sich wenig um das für die Euro-Gegner positive Ergebnis scherte und fachten die Kurse damit noch weiter an. Der Markt steht nun unmittelbar vor dem Sprung über die magische 5-stellige Marke, aber wer weiß, ob das Ganze nicht auch wieder nur ein Strohfeuer ist und sich eine allzu große 10.000-Punkte-Euphorie am Ende nicht doch wieder rächen könnte.

Von Nachhaltigkeit keine Spur?

Wie nachhaltig ist also der aktuelle Ausbruch auf neue Höhen? Will der Markt nur schnell einmal die 10.000 Punkte sehen und dreht dann wieder nach unten oder geht die beispielslose Übertreibung mit Draghis Segen im Juni noch ein Stück weiter. Anleger, die dem DAX nicht mehr als das Antesten der runden Marke zutrauen, könnten sich statt eines Reverse-Bonus-Zertifikats auch einmal ein passendes Korridor-Bonus-Papier der Société Générale ansehen. Im Unterschied dazu existiert hier noch eine zweite Barriere auf der Unterseite, die bei den derzeit angebotenen Produkten aber zumindest auf dem aktuellen Niveau kaum in Bedrängnis geraten dürfte. Sollte dies bis zum Laufzeitende dennoch geschehen und die Schwelle brechen, würde das Papier im Anschluss nur noch einem einfachen Partizipations-Zertifikat auf den DAX entsprechen.

No risk no fun

Wählt man beispielsweise eine Barrieren-Kombination 6.300 und 10.300 Indexpunkte (SG4MFS), bietet sich dem Anleger auf Sicht von vier Monaten eine Seitwärtsrendite-Chance von über 23,50 Prozent bzw. 86,60 Prozent p.a. Der Abstand zur oberen Schwelle beträgt bei dem Papier allerdings nur noch 3,63 Prozent. Sollte es zum Bruch der Barriere kommen, verliert der Investor neben dem Bonus auch noch das Aufgeld von gut elf Prozent. Das Zertifikat würde sich dann automatisch in einen Short-Tracker mit einer Basis bei 16.570,82 Punkten (= doppelte Basis von 8.285,41) verwandeln. Wer noch 100 Punkte mehr Spielraum nach oben möchte, könnte zum Korridor-Bonus 7.400/10.400 Punkte (SG4MFV) greifen. Der Puffer beläuft sich hier immerhin auf 4,63 Prozent. Die Rendite ist mit 22,56 Prozent aber dennoch kaum geringer als bei dem vorgenannten Produkt mit noch etwas niedrigerer oberer Schwelle. Jedoch fällt das Aufgeld mit gut 20 Prozent deutlich höher aus. Der zusätzliche Schutz von einem Prozent kommt dem Anleger bei vergleichbarer Rendite und gleicher Laufzeit also relativ teuer. Insofern könnte ein weiteres Produkt bei ähnlich hohem Aufgeld von knapp 23 Prozent, aber mit einer oberen Barriere bei 10.500 Punkten (SG4MFX) eine Alternative darstellen. Zwar beträgt der Sicherheitsabstand in diesem Fall 5,63 Prozent, doch muss der Investor diesmal bei der Rendite-Chance mit 17 Prozent bzw. fast 59 Prozent p.a. einige Abstriche machen. Wer solch hohe Gewinn-Möglichkeiten in einem entsprechend kurzen Zeitraum bis Ende September 2014 anstrebt, muss also in jedem Fall kompromissbereit sein.

Die Korridor-Bonus-Zertifikate auf den DAX im Einzelnen:

WKN

Emittent

Barriere unten (Puffer)

Barriere oben (Puffer)

Finale Bewertung

Seitwärts-Rendite max.

Aufgeld

Ausz. Max.

SG4MFS

SG

6.300 (36,62 %)

10.300 (3,63 %)

19.09.14 

23,54 %

86,60 % p.a.

11,25 %

110 €

SG4MFV

SG

7.400 (25,55 %)

10.400 (4,63 %)

19.09.14 

22,56 %

82,26 % p.a.

20,23 %

118 €

SG4MFX

SG

6.000 (39,64 %)

10.500 (5,63 %)

19.09.14 

17,00 %

58,93 % p.a.

22,82 %

115 €

Der Börse Go Tipp:

Die Korridor-Bonus-Variante könnte gegenüber einer vergleichbaren einfachen Reverse-Bonus-Struktur ganz leichte Vorteile bringen. Jedoch ist das Chance-Risiko-Profil aufgrund des relativ niedrigen Barriere-Abstandes und des nicht unwesentlichen Aufgeldes deutlich zugespitzt. Insofern eigenen sich die Produkte nur für spekulativere Anleger, die den DAX in den nächsten vier Monaten trotz Draghi nicht bei viel mehr als 10.000 Punkten erwarten. Von einem theoretisch möglichen Schwellenereignis auf der Unterseite kann dagegen zumindest im Moment kaum ausgegangen werden.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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