„Nach Brexit-Votum Aktien untergewichtet"
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Vor der Brexit-Abstimmung hatten wir Aktien auf untergewichtet gestutzt und die Untergewichtung in der Folge ausgebaut. Schon vor dem Votum schwächelten Gewinne und Wirtschaftswachstum – mit dem „Ja“ zum Brexit dürfte der Abwärtsdruck auf beides zunehmen. Auch Anleihen haben wir nach wie vor deutlich untergewichtet. Vermutlich werden die Zentralbanken ihre Politik noch stärker lockern als bisher gedacht. Das spricht für niedrigere Renditen. Aber auf kurze Sicht sind Anleihen überkauft. Auch Immobilienwerte sind in unseren Portfolios nach wie vor untergewichtet, während wir Rohstoffe derzeit als einzige Anlageklasse übergewichten. Ihr fundamentaler Ausblick bessert sich allmählich. Vor allem im Vergleich zu anderen Anlageklassen erscheinen Rohstoffe attraktiv, wie die Fidelity-Experten im aktuellen „Fidelity Asset-Allocation-Barometer“ schreiben.
„Vor dem Brexit-Referendum hatten wir unsere Untergewichtung des britischen Pfund glattgestellt, sie unmittelbar nach dem Votum aber wieder eröffnet. Dagegen haben wir den US-Dollar und den Euro aktuell übergewichtet. Neutral gewichtet sind wir im japanischen Yen und im Schweizer Franken. Der Ausblick für den australischen Dollar ist unseres Erachtens nicht positiv, denn Wachstum und Inflation haben sich abgeschwächt. Wir ziehen den kanadischen Dollar seinem australischen Pendant vor, denn die Aussichten für Öl sind besser als für Industriemetalle“, so das Multi-Asset-Team weiter.
Mit Blick auf die regionale Allokation habe man Aktien aus Kontinentaleuropa relativ übergewichtet. Aus Angst vor einem politischen Dominoeffekt sei der Markt in die Knie gegangen. Er sei auf kurze Sicht überverkauft. Allerdings sei der langfristige Ausblick schwieriger geworden. In britischen Aktien sei man neutral positioniert. Nach anfänglicher Talfahrt im Zuge des EU-Referendums hätten sie sich dank des schwächeren Pfund erholt. Denn viele britische Firmen erwirtschafteten den Löwenanteil ihrer Erlöse im Ausland. US-Aktien gewichte man neutral: Zwar wachse die Wirtschaft stabil, allerdings stünden die Unternehmensgewinne unter Druck. Auch in Japan sei man neutral positioniert. Viel spreche für eine weitere Lockerung, auch wenn die Bank von Japan vorerst die Füße stillhalte. Die größte regionale Untergewichtung seien die Schwellenländer. Mit Europa als Unsicherheitsherd hätten sie zuletzt besser abgeschnitten, aber ihre Fundamentaldaten blieben schwierig, heißt es weiter.
„Unsere größte Branchenposition ist die Übergewichtung der Energiebranche, die wir zuletzt verstärkt haben. Denn mit dem weltweit sinkenden Angebot bessern sich die Rahmenbedingungen für Öl. Zudem haben wir in den letzten Monaten eine Übergewichtung bei Industriewerten aufgebaut. Bei Anlegern im vergangenen Jahr wegen der Abkühlung im verarbeitenden Gewerbe unbeliebt, dürfte die Branche von einer Stabilisierung profitieren. Unsere Position bei zyklischen Konsumgütern haben wir auf leicht untergewichtet zurückgefahren. Der Grund: Höhere Ölpreise werden die Konsumlaune dämpfen. Auch die Branchen Basiskonsumgüter und Versorger gewichten wir unverändert unter“, so die Fidelity-Experten.
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