Analyse
14:40 Uhr, 31.05.2022

MWB FAIRTRADE – 12 % Dividende soll es geben

Neben bekannten Namen wie Lang & Schwarz, Tradegate oder der Baader Bank gehört die MWB Fairtrade zu den großen Maklerunternehmen in Deutschland.

Erwähnte Instrumente

  • mwb fairtrade Wphdlsbank AG - WKN: A3EYLC - ISIN: DE000A3EYLC7 - Kurs: 11,900 € (XETRA)

Der Marketmaker betreut rund 40.000 Orderbücher für deutsche und internationale Aktien, Fonds und verzinsliche Wertpapiere. Nach einem boomenden Geschäft in den Jahren 2020 und 2021 stellt man die Anleger in 2022 auf einen Rückgang der Geschäftstätigkeit ein, will aber dennoch eine ordentliche Dividende zahlen. Ist die Aktie von mwb eine Option für das Depot?

Historie offenbart die Schwierigkeiten

Eines sollten Anleger grundsätzlich nicht tun, sich von einzelnen guten oder schlechten Geschäftsjahren bei Makleraktien blenden lassen. Das Geschäft lebt von der Volatilität. Ist diese hoch wird gut verdient, ist diese niedrig entsprechend weniger.

Während mwb 2018 und 2019 nur knapp profitabel war und einen Jahresüberschuss von 1,7 Mio. EUR, bzw. 0,63 Mio. EUR erzielte, schoss der Gewinn 2020 mit 17,7 Mio. EUR und 2021 mit 12,4 Mio. EUR durch die Decke.

Im ersten Quartal 2022 belief sich der Gewinn noch auf respektable 1,7 Mio. EUR, immerhin so viel wie im gesamten Jahr 2018. Dennoch muss man einen Gewinneinbruch von gut 50 % ggü. dem Vorjahr einkalkulieren. Gehen wir von 6 bis 7 Mio. EUR aus, würde sich das KGV auf über 10 belaufen. Rund 88 Mio. EUR beträgt die Marktkapitalisierung.

Hohe Ausschüttungen stützen

Warum wird mwb noch immer so vergleichsweise hoch bewertet? Ich denke, die Antwort liegt in den hohen Dividenden. Mit einer Ausschüttung von 1,40 EUR errechnet sich eine Rendite von immerhin 12 %. Im Vorjahr flossen noch 1,80 EUR an die Aktionäre.

Auch in anderen Geschäftsbereichen von mwb dürfte das Geschäft in diesem Jahr deutlich ruhiger verlaufen. Das Kapitalmarktgeschäft rund um Neuemissionen oder Finanzierungen sollte ziemlich am Boden sein und nur geringe Erträge abwerfen. Die Dividende alleine als Anreiz für ein Investment ist zu schwach. Ob das Geschäft im zweiten Halbjahr massiv anziehen wird? Sehr ungewiss!

Unternehmen wie die Baader Bank scheinen da breiter diversifiziert und aufgestellt und auch Perspektiven über das normale Maklergeschäft hinaus zu haben. Bei mwb gilt für Anleger, wir müssen auf andere Zeiten warten. Hoffentlich nicht auf einen neuen Memehype oder eine tiefgreifende Finanzkrise. Ich fürchte, mit der Aktie ist die kommende Zeit schwerlich ein Blumentopf, bzw. mehr als die Dividende zu gewinnen.

Sollte es jedoch im Vorfeld der Dividendenzahlung zu einer Rally in der Aktie kommen, Asche über mein Haupt. Fundamental macht dies dann nach aktuellen Erkenntnissen wenig Sinn.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Ergebnis je Aktie in EUR 3,79 1,67 0,85
KGV 3 7 14
Dividende je Aktie in EUR 1,80 1,40 0,70
Dividendenrendite 15,00 % 11,67 % 5,83 %
*e = erwartet
mwb fairtrade Wphdlsbank AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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