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08:59 Uhr, 04.08.2010

Munich Re trotzt den Belastungen und bleibt auf Kurs

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München (BoerseGo.de) – Der Münchner Rückversicherer Munich Re erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2010 trotz der zahlreichen Belastungen durch Erdbeben, Stürme und der Katastrophe im Golf von Mexiko mit der Havarie der Bohrinsel Deepwater Horizon einen höheren Gewinn als von Experten im Vorfeld erwartet. So konnte der weltgrößte Rückversicherer in den ersten sechs Monaten einen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro nach 1,1 Milliarden ein Jahr zuvor erzielen. Analysten hatten lediglich mit rund einer Milliarde gerechnet. Während die Katastrophenschäden das Ergebnis belasteten, verdiente die Munich Re mit Kapitalanlagen deutlich mehr als im ersten Halbjahr 2009.

Im zweiten Geschäftsquartal kletterte der Überschuss um 3,5 Prozent auf 709 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 481 Millionen Euro gerechnet. In der Kernsparte Rückversicherung betrug die Schaden/Kosten-Quote schwache 103,8 Prozent. Oberhalb von 100 Prozent sind Zahlungen für Schäden und Verwaltungskosten nicht mehr durch die Prämieneinnahmen gedeckt. Der Dax-Konzern steigerte sein Kapitalanlageergebnis aber trotz der Börsenturbulenzen im Zuge der Schuldenkrise Griechenlands beträchtlich um fast ein Fünftel auf 2,61 Milliarden Euro.

Noch hat die Munich Re elf Milliarden Euro in Staatspapieren der sogenannten PIIGS-Staaten
investiert. Darauf entfallen 14 Prozent der vom Konzern gehaltenen Staatspapiere, wie Finanzvorstand Jörg Schneider sagte. Zu den finanziell angeschlagenen Staaten zählen Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien. Insgesamt hielt die Munich Re zur Jahresmitte eigenen Angaben zufolge festverzinsliche Finanzinstrumente von 173 Milliarden Euro, davon 46 Prozent in Staatsanleihen.

Nach dem überraschend hohen Gewinn im ersten Halbjahr sieht sich die Konzernführung auf Kurs zu ihrem angestrebten Jahresziel. "Wir wollen 2010 einen Gewinn von über zwei Milliarden Euro erwirtschaften", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard am Mittwoch bei der Vorlage der Halbjahresbilanz in München. "Das bleibt ambitioniert, ist aber zu schaffen."

Händler nannten die Zahlen einhellig besser als erwartet und werteten den bestätigten Ausblick grundsätzlich als positiv. Ein Börsianer schob allerdings ein, dass das Gewinnziel nach wie vor ambitioniert sei.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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