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09:38 Uhr, 31.05.2011

Munich Re lotet Übernahmen in den USA aus

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München (BoerseGo.de) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will einem Pressebericht zufolge seine Präsenz in den Vereinigten Staaten ausbauen. "Ich kann mir dort weitere Übernahmen vorstellen", sagte der Munich-Re-Vorstand für die Sparte Rückversicherung, Torsten Jeworrek, der Financial Times Deutschland. In den USA sei die Munich Re unterrepräsentiert. "Hier sehen wir sehr viel Potenzial". Neben Nordamerika seien Asien und Lateinamerika von großer Bedeutung als Wachstumsmärkte. Die relativ schwache Performance in den USA hat laut dem Vorstandsmitglied historische Gründe.

Vehement hält der Münchner DAX-Konzern Ausschau nach neuen Geschäftsfeldern. Denn das klassische Geschäftsmodell der Rückversicherung stagniert seit Jahren. Der Vorstoß hat daher oberste Priorität. Die Munich Re hat demzufolge eher Übernahmekandidaten im Visier, die mit der Großindustrie und in Nischen Geschäfte machen. "Es ist auch richtig so, dass das Geschäftsfeld der Rückversicherung nicht mehr wächst", so Jeworrek. Der Markt werde wie jede gesättigte Branche durch Über- und Unterkapazitäten getrieben, sei also sehr zyklisch. "Wir erhalten nicht zu jedem Zeitpunkt dieselbe Marge." In Zeiten mit niedrigen Gewinnspannen wie jetzt halte sich der Konzern bei der Expansion eher zurück.

Im Konzern bediene die Munich Re die Nachfrage nach komplexen Einzeldeckungen, während das Standardprogramm von der Erstversicherungstochter Ergo angeboten werde. "Das einzige Gebiet, wo wir uns ein wenig überlappen, ist die Industrieversicherung in Deutschland", sagte Jeworrek.

Auch in weiteren Teilsegmenten sieht die Munich Re Bedarf. Das gelte auf jeden Fall nach dem Erdbeben in Japan für die Katastrophendeckungen. Weltweit rechnet er mit einem Anstieg der Preise für den Katastrophenschutz. Beben und Tsunami in Japan kosten Munich Re nach vorläufigen Modellrechnungen rund 1,5 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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