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19:08 Uhr, 15.07.2020

Mr. DAX erwartet ein "brutales Winterhalbjahr"

Meldet sich der Corona-Crash noch einmal zurück? Kommt eine zweite Abwärtswelle an den Märkten? "Mr. DAX" Dirk Müller rechnet weiter damit.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.218,20 Pkt (CME)
  • Dirk Müller Premium Aktien Euro - WKN: A111ZF - ISIN: DE000A111ZF1 - Kurs: 96,00 € (Stuttgart)

Der Corona-Crash ist nach Einschätzung des Fondsmanagers und Börsenhändlers Dirk Müller noch nicht vorüber. Stattdessen rechnet Müller weiter mit einer erneuten Abwärtswelle an den Aktienmärkten.

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"Im Augenblick ist nach wie vor meine Erwartungshaltung, dass wir ein sehr, sehr brutales Winterhalbjahr bekommen", sagte Müller in einem Interview mit "Mission Money". Dies gelte sowohl für die Wirtschaft als auch die Finanzmärkte. "Alles andere würde mich extrem wundern, aber die Börse besteht voller Wunder", schränkte Müller scherzhaft ein.

"Meine Ankündigung war in den letzten Monaten, wir werden nach dem ersten Schlag im Frühjahr (...) eine Gegenbewegung sehen, vermutlich sogar einen ruhigen Sommer, eine Art Sommerfrische (...), und ich befürchte dass wir ein sehr, sehr heißes Winterhalbjahr bekommen." Börse sei allerdings immer ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, weshalb auch eine gegenteilige Entwicklung möglich sei.

Die anfängliche Erholung etwa im S&P 500 von 2.200 bis 2.900 Punkte sei als "normale Gegenbewegung nach dem schweren Crash" zu werten gewesen. "Aber dann kam noch mal etwas, was nahezu alle Profi-Investoren kalt erwischt hat, nämlich die weitere Aufwärtsbewegung Richtung 3.200 und im Nasdaq sogar auf neue All-Time-Highs." Dafür seien aber wohl nicht die professionellen Anleger verantwortlich, sagt Müller. "Alle Informationen, die mir vorliegen, sagen, dass die ganz großen Häuser weitgehend nicht mit dabei sind, ganz im Gegenteil, die laden weiter ab."

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Stattdessen seien wohl "private Zocker" in den USA für die jüngste Überhitzung des Marktes verantwortlich, sagt Müller. "Das ist ein vollkommen verrücktes Phänomen, das da in kürzester Zeit entstanden ist, dass plötzlich Millionen neue Glücksspieler an den Tisch gekommen sind, junge Menschen, Durchschnittsalter 31, die Gratiskonten aufgemacht haben (...), die ohne Risikoprüfung die abenteuerlichsten Produkte dort handeln können und mit unglaublichen Summen (...)." So seien mehrere Millionen neue Zocker an den Markt gekommen, die individuell zwar nur geringe Summen bewegen, die aber häufig gehebelt operieren und deshalb zusammen Summen bewegen, "dass es einem die Schuhe auszieht", so Müller. Diese Anleger seien in der Regel völlig ahnungslos und betrachteten den Markt als reines Glücksspiel. "Ich kaufe irgendwas und wenn es eine Tüte Hundekot ist, in der Hoffnung, dass mir morgen einer mehr bezahlt. Ein reines Pyramidenspiel." Dabei gebe es einige Ikonen in den sozialen Medien, die bestimmte Aktien pushen und so von der Kaufwut der Massen profitieren würden, sagt Müller. Auch Profi-Investoren profitierten davon, dass sie weiter Aktien "abladen" könnten, während private Zocker häufig auf Kredit die Aktien zu überteuerten Preisen aufkauften.

"Es kann passieren, dass zum ersten Mal in der Geschichte eine Horde zockender Jugendlicher die ganze Wall Street alt aussehen lässt und die ganzen Profis (wie) Warren Buffett als Vollidiot beschimpft [werden]", sagt Müller. "Oder, es passiert das, was immer passiert, zum Schluss lacht [Buffett] am besten und dann lacht die Wall Street und sagt, 'herzlichen Dank dass Ihr uns Euer Taschengeld überwiesen habt'".

Im Video-Interview hat sich Dirk Müller zu weiteren Themen geäußert, unter anderem zum Wirecard-Skandal und dem Wasserstoff-Boom. Das ganze Video kann bei Youtube angesehen werden.


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16 Kommentare

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  • Bigdogg0806
    Bigdogg0806

    Zusätzlich labert er auch noch Schrott zum Markt allgemein, Stimmungsindikatoren zeigen deutlich das die Kleinanleger ganz sicher NICHT für den Anstieg verantwortlich sind. AAII bullische Privatinvestoren notiert bei 27,1% seit Monaten auf niedrigem Niveau. Von Euphorie keine Spur und "ganz großen Häuse"....das sind irgenwelche Eigenhandelsabteilungen die sich nach unfähigen Analysten richten, kein Wunder das die dann auch NICHT dabei sind. Nee, die wirklichen Profis und finanzstarken Adressen sind dabei, sonst bekommst einen Billionenschweren US-Aktienmarkt eben nicht nach oben gedrückt.

    14:31 Uhr, 16.07. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Aus meiner Sicht
    Aus meiner Sicht

    Wenn ich die ganze Zeit sage, dass es regnen wird, bin ich am Ende nicht der neue Kachelmann, wenn der Regen zwangsläufig einsetzt. So funktioniert aber Dirk Müller und es gibt genug Leute die darauf hereinfallen. Selbst die schlechte Performance seines Fonds verkauft er diesen (noch) mit Erfolg. Wenn man sich auf Cashkurs einmal seine Tagesausblicke anschaut fällt auf, dass für Jeden etwas dabei ist oder er polarisiert extrem. Letzteres auch mit Erfolg, zumindest bei einem Teil der Mitglieder. Letztere fallen dann aber mit Kommentaren auf, wo einem zum Inhalt und Formulierung nichts mehr einfällt.

    13:38 Uhr, 16.07. 2020
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Aber die Shories wurden seit Ende März voll in die Mangel genommen. Der Nasdaq ist um ca 66% gestiegen. Und wer damals der Meinung war, dass es bald wieder dramatisch fällt und immer wieder auf fallende Kurse gesetzt hat, dessen Depot ist zum Schlachtfeld geworden.

    12:54 Uhr, 16.07. 2020
  • Market Impact
    Market Impact

    Dirk Müller soll Mr. Dax sein? Bei uns heißt der Mr. Underperformer.

    09:36 Uhr, 16.07. 2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Irgendwann hat er auch mal wieder Recht. Ein gutes Fundament haben die Börsen derzeit jedenfalls nicht - dürfte kaum jemand widersprechen. Diesen Markt hält auf Dauer auch FED oder EZB nicht oben.

    09:29 Uhr, 16.07. 2020
  • tschak
    tschak

    Marketingprofi....dieser Dachs.
    Das ist das Problem an Social Media. Ein Unzahl an Durchschnitts-Plaudermäuler...die GELD mit dem UNWISSEN und der ANGST der MASSEN machen:
    Mr. DAX bittet leider Null Mehrwert.

    08:12 Uhr, 16.07. 2020
  • fabrice
    fabrice

    genau mit solchen titel ködert er schon jahrelang leute um ganze hallen zu füllen. Die leute rennen da hin, als gebe es nur eine wahrheit. Er selber kriegt nicht viel gebacken, völlig sinnlose interviews, kein bezug zur ralität, immer crashprophet, von seriöser analyse weit weit entfernt. Aber hallen kriegt er voll weil leute eben nach solchen titeln ausschau halten

    06:46 Uhr, 16.07. 2020
  • muja
    muja

    Der ist doch der perfekte Kontraindikator :)

    06:21 Uhr, 16.07. 2020
  • JainZhar
    JainZhar

    Der ewige Crashprophet. Warum Unternehmen, die selbst im schweren Q2 gute Zahlen liefern nochmal "crashen" sollen, muss er mir mal erklären.

    23:26 Uhr, 15.07. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Die nächsten Monate werden spannend.

    22:39 Uhr, 15.07. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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