MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
US-Präsident Donald Trump hat Unterstützern des Schwellenland-Bündnisses Brics mit Extra-Zöllen gedroht. "Jedes Land, dass sich an der antiamerikanischen Politik der Brics beteiligt, wird mit einem zusätzlichen Zoll von 10 Prozent belegt", schrieb er in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Trump hat angekündigt, dass neue Zölle "für die meisten Länder" ab dem 1. August gelten würden. Er will mit der Ankündigung dieser Zölle am Montagmittag beginnen. Vertreter der EU wollten über das Wochenende mit der US-Seite verhandeln.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
China hat reziproke Beschränkungen für Importe von Medizinprodukten aus der EU verhängt, was auf zunehmende Handelsspannungen zwischen Peking und Brüssel hindeutet. Unternehmen mit Sitz in dem 27-Mitglieder-Block sind vom Verkauf an die chinesische Regierung ausgeschlossen, wenn der Beschaffungswert mehr als 45 Millionen Yuan beträgt, wie das chinesische Finanzministerium in einer auf Sonntag datierten Erklärung mitteilte. Die Regelung tritt am 6. Juli in Kraft. Europäische Unternehmen mit Niederlassungen in China werden von den Beschränkungen ausgenommen sein. Für nicht-europäische Unternehmen dürfe der Anteil der aus der EU importierten Medizinprodukte 50 Prozent des Wertes eines staatlichen Beschaffungsauftrags nicht überschreiten, so das Ministerium. Die Beschränkungen gelten nach Angaben des Ministeriums nicht für Beschaffungsprojekte, bei denen der Bedarf nur durch aus der EU importierte Medizinprodukte gedeckt werden kann. Chinas Vergeltungsmaßnahme folgt auf die Entscheidung des Blocks im Juni, chinesische Unternehmen von staatlichen Käufen von Medizinprodukten auszuschließen, nachdem man zu dem Schluss gekommen war, dass EU-Hersteller in China keinen gleichwertigen Zugang haben.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
08:00 GB/Shell plc, Trading Update 2Q
18:00 ES/Repsol SA, Trading Statement 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende Agrob Immobilien 1,24 EUR Clearvise 0,06 EUR Einhell 1,50 EUR Envitec Biogas 0,50 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
-DE 08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Mai saisonbereinigt PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -1,4% gg Vm -EU 11:00 Einzelhandelsumsatz Mai Eurozone PROGNOSE: -0,5% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 23.945,00 +0,5% E-Mini-Future S&P-500 6.247,60 -0,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 22.737,60 -0,6% Nikkei-225 (Tokio) 39.578,75 -0,6% Hang-Seng (Hongk.) 23.832,04 -0,4% Schanghai-Comp. 3.467,44 -0,1% Freitag: DAX 23.787,45 -0,6% DAX-Future 23.867,00 -0,6% XDAX 23.764,92 -0,1% MDAX 30.280,91 -0,4% TecDAX 3.872,41 -0,2% SDAX 17.480,28 -0,7% Euro-Stoxx-50 5.288,81 -1,0% Stoxx-50 4.464,80 -0,5% Dow-Jones 44.828,53 +0,8% (Donnerstag) S&P-500 6.279,35 +0,8% (Donnerstag) Nasdaq Composite 20.601,10 +1,0% (Donnerstag)
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem sehr vorsichtigen Start in die neue Handelswoche rechnen Händler am Montag. Die mit Spannung erwartete Bekanntgabe der neuen US-Zölle am Mittwoch ist bereits wieder von neuen Trump-Aussagen überrollt worden: Der US-Präsident schickte am Wochenende neue Drohungen aus, diesmal gegen den Globalen Süden mit den Bric-Staaten (siehe Tagesthema). Erste Kommentare aus dem Handel sehen dies als Beweis, dass Trumps Handelspolitik immer erratischer wird. Auch der Mittwoch als Stichtag für das Ende der Handelsgespräche scheint nicht mehr so wichtig: Denn Handelsminister Howard Lutnick ließ am Sonntag wissen, dass die Strafzölle erst am 1. August effektiv werden sollen. Dies entspricht de facto einer Verlängerung der Deadline und zeigt, dass mit vielen Ländern noch keine abschlussfähigen Verträge verhandelt werden konnten. Die "Briefe" mit der Zollhöhe sollen aber bereits an diverse Länder zugestellt worden seien.
Rückblick: Nach dem US-Arbeitsmarkt-Bericht richtete sich der Fokus wieder auf den schwelenden Handelskonflikt. Die Aussetzung der US-Zölle läuft nur noch bis Mittwoch kommender Woche. Für Unruhe am Markt sorgte, dass sich US-Präsident Donald Trump wieder einmal nicht an seine eigenen Aussagen hielt und bereits ab Freitag Briefe mit neuen Zollsätzen verschicken wollte. Unter Druck standen vor allem exportorientierte Aktien wie die Autobranche (-1,3%). Fast sämtliche Sektoren notierten im Minus. Nur die defensiven Gesundheits- und Telekomaktien zeigten sich mit Kursgewinnen von bis zu 1,1 Prozent. Im DAX führten daneben defensive Titel wie Eon (+1,3%) die Kursgewinner an. Auch im übrigen Europa notierten Versorger wie Endesa und Engie um bis zu 1,8 Prozent höher.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Leichter - Unternehmensnachrichten waren Mangelware, für Bewegung sorgten vor allem Analystenstimmen. So ging es für die DWS-Aktie um 4,5 Prozent nach unten. Hier hat Exane BNP die Einstufung nach Angaben aus dem Handel auf "Underperform" gesenkt. Auch Jungheinrich wurden laut Händlern von Exane BNP auf "Neutral" abgestuft und verloren 1,1 Prozent. Gegen den Trend nach oben ging es um 3,3 Prozent bei Rheinmetall auf 1.755 Euro dank positiver Analystenkommentare. So hat JP Morgan das Kursziel auf 2.250 Euro erhöht und die Deutsche Bank auf 1.950 Euro. Auch Hensoldt (+3,2%) erholten sich von den kräftigen Gewinnmitnahmen bei den Rüstungswerten im Wochenverlauf. Hugo Boss gewannen 4,0 Prozent. Der britische Aktionär Frasers Group erhöht nach der jüngsten Aufstockung den Druck auf den Modekonzern, die Dividenden künftig zu reinvestieren anstatt sie auszuschütten und so den "Shareholder Value" zu steigern.
XETRA-NACHBÖRSE
In recht ruhigen Bahnen verlief der nachbörsliche Handel am Freitag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Die Umsätze hätten sich dabei in einem überschaubaren Rahmen bewegt. Die Airbus-Aktie reagierte nicht auf einen Auftrag von AirAsia über 70 Maschinen vom Typ 321 LXR. Die Titel wurden unverändert getaxt.
USA - AKTIEN (Donnerstag, 3. Juli)
Fest - Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat am Donnerstag für eine Fortsetzung der Rekordjagd an der Wall Street gesorgt. Der marktbreite S&P-500 und die Nasdaq-Indizes markierten Allzeithochs. Der Stellenaufbau im Juni hat die Erwartungen übertroffen, was die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Fed im Juli massiv dämpfte. Der offizielle Juni-Bericht zum Arbeitsmarkt wurde bereits am Berichtstag veröffentlicht, weil am Freitag der Unabhängigkeitsfeiertag in den USA ansteht. Die anderen US-Konjunkturdaten traten dagegen in den Hintergrund, lieferten allerdings ein uneinheitliches Bild. Nach Vorlage von Absatzzahlen zeigten sich die Titel des E-Autoherstellers Lucid 5,4 Prozent im Plus, die Papiere des Wettbewerbers Rivian Automotive kletterten um 2,5 Prozent. Datadog steigen für Juniper Networks in den S&P-500 auf, weil Juniper von Hewlett Packard Enterprise geschluckt wird. Datadog kletterten um 14,9 Prozent nach oben. Tripadvisor zogen um 16,7 Prozent an. Laut Wall Street Journal hat der aktivistische Investor Starboard Value eine Beteiligung von über 9 Prozent am Reisebewertungsportal aufgebaut.
USA - ANLEIHEN (Donnerstag, 3. Juli)
Am Rentenmarkt spielten Anleger die Karte bald sinkender Leitzinsen weniger intensiv - die Renditen stiegen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zog um 5 Basispunkte auf 4,34 Prozent an.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1765 -0,1% 1,1780 1,1763 +13,6% EUR/JPY 170,67 +0,3% 170,14 170,39 +4,5% EUR/CHF 0,9356 -0,0% 0,9356 0,9353 -0,4% EUR/GBP 0,8643 +0,2% 0,8627 0,8614 +4,3% USD/JPY 145,06 +0,4% 144,42 144,84 -8,1% GBP/USD 1,3613 -0,3% 1,3653 1,3656 +9,1% USD/CNY 7,1500 -0,1% 7,1500 7,1564 -0,8% USD/CNH 7,1738 +0,1% 7,1647 7,1686 -2,3% AUS/USD 0,6502 -0,8% 0,6557 0,6571 +5,8% Bitcoin/USD 109.158,90 -0,1% 109.236,70 109.625,10 +14,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der US-Dollar gab seine Gewinne vom Donnerstag wieder ab, die durch die besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft bedingt waren, da die Sorgen über den US-Handel belasteten. Die 90-tägige Pause bei den sogenannten US-Gegenzöllen wird am 9. Juli enden. US-Präsident Trump kündigte an, ab Freitag Briefe an Handelspartner zu verschicken, in denen die Einzelheiten der neuen Zölle dargelegt würden. Der Dollar-Index fiel um 0,2 Prozent.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,23 66,50 -0,4% -0,27 -7,3% Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% 0,02 -8,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 07, 2025 01:33 ET (05:33 GMT)
Die Ölpreise gaben im Vorfeld des Treffens der Opec+ am Wochenende weiter nach. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um jeweils 0,8 Prozent. Es wird allgemein erwartet, dass die Opec+-Mitglieder eine weitere, sehr große Produktionssteigerung beschließen werden - ein Schritt, der vom Markt bereits eingepreist ist. Am Montagmorgen zeigen sich die Ölpreise uneinheitlich nach der Entscheidung der Opec+ zur Produktionsausweitung.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.308,30 3.337,05 -0,9% -28,75 +27,2% Silber 31,09 31,34 -0,8% -0,25 +12,5% Platin 1.160,03 1185,14 -2,1% -25,11 +35,5% Kupfer 4,97 5,10 -2,5% -0,13 +25,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis erholte sich leicht von den jüngsten Abgaben. Die Feinunze legte um 0,3 Prozent auf 3.335 Dollar zu.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
INNENPOLITIK USA
Tesla-CEO Elon Musk hat die Gründung einer "America Party" angekündigt. "Mit einem Faktor von 2 zu 1 wollt ihr eine neue politische Partei, und ihr sollt sie haben!", schrieb Musk am Samstag in einem Beitrag auf X, seiner Social-Media-Plattform. "Heute wird die America Party gegründet, um euch eure Freiheit zurückzugeben."
OPEC+
Die wichtigsten Ölproduzenten der Welt setzen ihre Politik der Produktionsausweitung fort. So will die Opec+ ihre tägliche Ölproduktion im August um 0,548 Millionen Barrel gegenüber dem für Juli beschlossenen Niveau erhöhen. Sie weist darauf hin, dass sie ihre Förderpolitik flexibel den Marktgegebenheiten anpassen würden und dass das nächste Treffen am 3. August stattfinden solle.
BANK OF ENGLAND
Der Leitzins der Bank of England ist nach Ansicht von Ratsmitglied Alan Taylor noch lange nicht auf einem Niveau, auf dem er die britische Wirtschaft nicht mehr bremst. Die Notenbank riskiere, dass die Inflation unterhalb ihres Zieles fällt, wenn sie die Zinsen nicht schnell genug senke, fügte Taylor bei einer Rede hinzu.
AIRBUS
hat einen Großauftrag aus Südostasien an Land gezogen. AirAsia hat nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung über 70 Maschinen des Typs A321XLR unterzeichnet. Der Deal hat nach Listenpreisen ein Volumen von 12,25 Milliarden US-Dollar.
AIRBUS
hat von der Muttergesellschaft der nationalen Fluggesellschaft Malaysias einen Auftrag über 20 Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A330neo erhalten.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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