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07:32 Uhr, 25.09.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Commerzbank schafft Klarheit über die künftige Führung und hat Finanzvorständin und Vize-Chefin Bettina Orlopp zur neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Sie soll CEO Manfred Knof "zeitnah" ablösen und nicht erst zum Ablauf von dessen Vertrag Ende 2025. Ihr Stellvertreter wird Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer. Orlopp, die seit 2017 im Vorstand sitzt, wird damit die Federführung bei der Abwehr der Übernahmeavancen der Unicredit obliegen. Die italienische Bank hat sich jüngst mit 9 Prozent bei der Commerzbank eingekauft - unter anderem durch die Übernahme vom Bund gehaltener Anteile - und sich über Finanzinstrumente den Zugriff auf insgesamt bis zu 21 Prozent der Anteile gesichert. Unicredit-Vorstandschef Andrea Orcel warb sehr klar für einen Zusammenschluss. Die Commerzbank hat in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass ihre Strategie auf Eigenständigkeit ausgerichtet ist. Vom Bund, der noch 12 Prozent an der Commerzbank hält, gibt es Rückendeckung. Vorstandschef Knof hatte vor zwei Wochen - kurz vor Bekanntwerden des Unicredit-Einstiegs - angekündigt, seinen bis Ende 2025 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Ursprünglich hatte es geheißen, er wolle seinen Vertrag erfüllen. Mit dem Aufrücken Orlopps an die Spitze benötigt die Commerzbank eine Nachfolge für das Finanzressort. Hierfür hat der Aufsichtsrat einen geordneten Auswahlprozess eingeleitet.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 1H

Weitere Termine:

- DE/Commerzbank AG, Fortsetzung Strategiesitzung mit Vorstand und Aufsichtsrat

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Totalenergies      0,79 Euro 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen September 
          PROGNOSE: 92 
          zuvor:    92 
- SE 
    09:30 Riksbank, Ergebnisse des geldpolitischen Rats 
          Leitzins 
          PROGNOSE: 3,25% 
          zuvor:    3,50% 
- US 
    16:00 Neubauverkäufe August 
          PROGNOSE:  -5,3% gg Vm 
          zuvor:    +10,6% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               19.058,00  -0,6% 
E-Mini-Future S&P-500     5.782,50  -0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.127,50  -0,2% 
Nikkei-225               38.089,44  +0,4% 
Schanghai-Composite       2.916,02  +1,8% 
Hang-Seng-Index          19.320,12  +1,7% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                134,75    -16 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.996,63      +0,8% 
DAX-Future     19.168,00      +0,6% 
XDAX           18.999,77      +0,7% 
MDAX           26.083,75      +0,3% 
TecDAX          3.296,35      +0,6% 
EuroStoxx50     4.940,72      +1,1% 
Stoxx50         4.441,27      +0,9% 
Dow-Jones      42.208,22      +0,2% 
S&P-500-Index   5.732,93      +0,3% 
Nasdaq-Comp.   18.074,52      +0,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,91        +16 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Mittwoch zunächst etwas leichter erwartet. Dass die Notenbank in China erneut einen Referenz-Zinssatz zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft gesenkt hat, sorgt für keinen Impuls. Sie hatte dies am Vortag bei Vorstellung eines ganzen Maßnahmenbündels bereits avisiert. Beim DAX bremst derweil die 19.000er Marke, oberhalb derer es momentan eine gute Abgabebereitschaft gibt.

Rückblick: Fest - Für Rückenwind sorgte ein Maßnahmenpaket aus China zur Stützung der dortigen Konjunktur. Sehr fest lagen Aktien aus dem Rohstoffsektor im Markt, weil China der wichtigste Absatzmarkt für Rohstoffe ist. Der entsprechende Stoxx-Sektorindex lag mit plus 4,5 Prozent klar an der Spitze. Der Index der Haushaltsgüteraktien, in dem auch Luxusgüteraktien enthalten sind, gewann 1,8 Prozent. China gilt für die Luxusbranche ebenfalls als sehr wichtiger Absatzmarkt. Dass der deutsche Ifo-Index im September erneut gesunken und schlechter als erwartet ausgefallen war, ging eher unter, zumal dies nach den zuvor enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes ohnehin bereits befürchtet worden war. Deutsche Börse fielen um 0,9 und London Stock Exchange um 1,2 Prozent, belastet von kartellrechtlichen Untersuchungen der EU bei Finanzdienstleistern.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Im Tageshoch schrammte der DAX nur knapp am Rekordhoch bei 19.044 Punkten aus der Vorwoche vorbei. Von einer besser laufenden Konjunktur in China dürfte auch die exportlastige deutsche Wirtschaft profitieren, hieß es mit Blick auf neue Konjunkturstimuli in China. Auf ein positives Echo stießen Strategiepläne der DHL Group (+1,6%). Der Konzern will verglichen mit 2023 bis 2030 den Umsatz um 50 Prozent steigern. DHL sieht sich zudem auf gutem Weg, die Ziele für 2024 zu erreichen. Carl Zeiss stiegen um 4,5 Prozent. Der Hersteller optischer Systeme ist stark in China engagiert. Der Sanierungsbericht der Beratungsagentur Roland Berger verhalf der Baywa-Aktie zu einem Kurssprung von 15,5 Prozent. Der in Schieflage geratene Agrar-, Bau und Energiekonzern kann demnach unter bestimmten Voraussetzungen saniert und mittelfristig operativ wieder wettbewerbsfähig und profitabel werden.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Commerzbank-Aktie reagierte nicht auf die Personalentscheidung, wonach Finanzvorständin und Vize-Chefin Bettina Orlopp zur neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde und das Amt "zeitnah" übernehmen soll.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Wie in Europa sorgte für Schwung und Optimismus, dass die chinesische Zentralbank ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Ankurbelung der schwächelnden Konjunktur beschlossen hat. Für eine zwischenzeitliche leichte Belastung sorgte die Eintrübung der Stimmung unter den US-Verbrauchern. Dies erhöhten wieder etwas die Sorgen, dass die US-Konjunktur doch keine "weiche Landung" hinbekommt. Im Gegenzug stieg allerdings die Erwartung an einen erneut großen Zinsschritt der Fed im November. Visa gaben gegen die freundliche Tendenz um 5,5 Prozent nach. Das US-Justizministerium hat den Konzern wegen Kartellrechtsverstößen verklagt. Lifeway Foods machten einen Kurssprung um 23,6 Prozent. Danone will den Lebensmittelhändler Dollar vollständig übernehmen. Die Spotify-Aktie legte um 3,1 Prozent zu. Hier sorgte für Fantasie, dass der Wettbewerber Tiktok seinen Musik-Streamingdienst einstellt.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,53         -5,1        3,59      -88,5 
5 Jahre                  3,47         -4,3        3,51      -53,1 
7 Jahre                  3,59         -3,0        3,62      -37,8 
10 Jahre                 3,73         -1,6        3,75      -14,9 
30 Jahre                 4,09         -0,4        4,09       11,9 
 

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach schwächer ausgefallenen US-Konjunkturdaten vom Tage nach. Am Zinsterminmarkt stieg zugleich die Wahrscheinlichkeit für eine weitere große Zinssenkung beim Fed-Treffen Anfang November.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:20   % YTD 
EUR/USD           1,1193        +0,1%     1,1180     1,1152   +1,4% 
EUR/JPY           160,40        +0,2%     160,07     160,23   +3,1% 
EUR/CHF           0,9429        -0,0%     0,9429     0,9432   +1,6% 
EUR/GBP           0,8345        +0,1%     0,8335     0,8333   -3,8% 
USD/JPY           143,33        +0,1%     143,21     143,68   +1,7% 
GBP/USD           1,3413        +0,0%     1,3412     1,3383   +5,4% 
USD/CNH           7,0118        +0,0%     7,0100     7,0209   -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        64.239,85        +0,3%  64.059,70  63.294,20  +47,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab angesichts der schwachen US-Verbraucherstimmung und mit der dadurch gestiegenen Aussicht auf weitere kräftige Zinssenkungen noch etwas weiter nach, nachdem er zuvor bereits schwächer tendiert hatte. Der Euro legte gegenüber dem Greenback um 0,6 Prozent zu auf 1,1177 Dollar. Der Euro profitiere von dem in China angekündigten Maßnahmenpaket zur Stützung der Wirtschaft, sagten Marktteilnehmer. Denn die Wirtschaft der Eurozone sei enger mit China als mit den USA verknüpft.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,31        71,56      -0,3%      -0,25   +0,9% 
Brent/ICE          75,02        75,17      -0,2%      -0,15   -0,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise kletterten um bis zu 1,7 Prozent. Vor allem die angekündigten Konjunkturmaßnahmen in China hätten preistreibend gewirkt, hieß es. Denn dieses könnte für eine steigende Nachfrage sorgen. Marktteilnehmer verwiesen aber auch auf die Lage im im Nahen Osten und die Sorge vor Beeinträchtigungen der Ölförderung durch einen neuen Hurrikan in den USA.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.657,08     2.657,31      -0,0%      -0,23  +28,8% 
Silber (Spot)      31,83        32,18      -1,1%      -0,34  +33,9% 
Platin (Spot)     987,00       990,50      -0,4%      -3,50   -0,5% 
Kupfer-Future       4,45         4,43      +0,4%      +0,02  +12,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 25, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)

Der Goldpreis setzte im US-Handel seine Rekordjagd fort und markierte im Verlauf mit 2.672 Dollar je Feinunze erneut ein Allzeithoch. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,3 Prozent auf 2.663 Dollar. Der Goldpreis hat damit an sieben der letzten neun Handelstage neue Höchststände erreicht, merkte die Commerzbank an. Mit einem Plus von fast 24 Prozent im bisherigen Jahresverlauf verzeichne Gold das beste Jahr seit 2010 und übertreffe fast alle anderen Anlageklassen. Es profitiere von seinem Status als "sicherer Hafen" und als zinslose Anlage in Zeiten fallender Zinsen.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Geldpolitik

Die chinesiche Notenbank hat wie avisiert weitere Zinsen gesenkt und den Satz für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität von 2,3 auf 2,0 Prozent reduziert. Sie hatte am Vortag bei Vorstellung eines ganzen Maßnahmenbündels bereits erklärt, dass der siebentägige Reverse-Repo-Satz von 1,7 auf 1,5 Prozent gesenkt werde, um die Kreditkosten der mittelfristigen Kreditfazilität um 30 Basispunkte zu senken.

DEUTSCHLAND - Wirtschaftspolitik

Bundeskanzler Olaf Scholz will laut einem Medienbericht mit einem umfangreichen Unterstützungspaket Arbeitsplätze in der deutsche Automobilindustrie retten. Auch die Energiekosten will er anpacken. "Wir müssen alles dafür tun, um für Arbeitsplätze in Deutschland zu kämpfen", sagte er nach Informationen der "SZ".

EZB

Eines der falkenhaften Mitglieder des EZB-Rats rechnet damit, dass die EZB ihre Zinsen mindestens bis Mitte nächsten Jahres senken wird. "Ich gehe davon aus, dass wir die Leitzinsen in der nächsten Zeit weiter schrittweise senken werden, auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025", sagte Klaas Knot dem niederländischen Fernsehsender Nieuwsuur, wie Reuters berichtet. "Ich erwarte nicht, dass die Zinsen auf das extrem niedrige Niveau zurückkehren, das wir vor der Pandemie hatten. Sie werden sich wahrscheinlich auf einem etwas natürlicheren Niveau einpendeln. Ich weiß nicht genau, wo, aber irgendwo mit einer 2 beginnend", sagte er. Aktuell liegt der Bankeinlagensatz bei 3,50 Prozent.

ÖLNACHFRAGE

Die globale Ölnachfrage dürfte über die nächsten zweieinhalb Jahrzehnte wachsen. Die Opec rechnet in ihrem Weltölbericht mit einem Anstieg der Nachfrage auf 120,1 Millionen Barrel am Tag im Jahr 2050 von 102,2 Milliarden im vergangenen Jahr. Das Kartell geht davon aus, dass Öl einen Anteil am weltweiten Energiemix von knapp 30 Prozent halten wird.

RIO TINTO

will die Margen und Renditen in seinem Aluminiumgeschäft bis 2030 um 5 Prozentpunkte steigern, indem der Konzern die Kosten senkt, den Anteil an recyceltem Aluminium erhöht und auf kostengünstigere erneuerbare Energien umsteigt.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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