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07:34 Uhr, 29.08.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Nvidia hat im zweiten Quartal von der andauernd hohen Nachfrage nach Chips für KI-Anwendungen profitiert. Umsatz und Gewinn konnte Nvidia zwar mehr als verdoppeln, komplett überzeugen konnte das Unternehmen dennoch nicht. Der Markt sorgt sich zum einen um die nächste Generation KI-Chips unter dem Namen Blackwell, die wegen notwendiger Nacharbeiten erst im vierten Quartal kommen wird und nicht wie ursprünglich geplant im dritten, sowie um die Nachhaltigkeit des aktuellen Booms. Der Aktienkurs, der in diesem Jahr über 150 Prozent gewonnen hat, fiel im nachbörslichen Handel um knapp 7 Prozent. Der Umsatz kletterte im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr auf 30 von 13,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 28,7 Milliarden gerechnet. Der Gewinn stieg auf 16,6 von 6,2 Milliarden Dollar. Hier hatten Analysten 15,1 Milliarden geschätzt. Die Bruttomarge sank im Vergleich zum Vorquartal leicht, wofür teilweise Produktionsprobleme bei Blackwell-Chipgeneration verantwortlich gemacht wurden. Das Design sei leicht angepasst worden, wofür im Quartal 908 Millionen Dollar zurückgestellt worden seien, so Nvidia. Die Anpassung sei aber abgeschlossen, sagte CEO Jensen Huang in einer Analystenkonferenz. "Funktionalen Änderungen" seien nicht notwendig gewesen. Für das laufende Quartal stellte Nvidia einen weiteren Umsatzanstieg auf 32,5 Milliarden Dollar in Aussicht, dem eine Konsensschätzung von 32 Milliarden gegenübersteht. Das Board von Nvidia genehmigte derweil zusätzliche Aktienrückkäufe in Höhe von 50 Milliarden Dollar.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

DELIVERY HERO

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (in Millionen Euro, nach IFRS):

                   PROG   PROG  PROG 
2. QUARTAL         2Q24   ggVj  Zahl   2Q23 
GMV              11.763    +6%     8 11.084 
Umsatz            2.858   +11%     3  2.581 
GMV = Bruttowarenwert 
 

Weitere Termine:

07:00 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, Ergebnis 3Q

07:00 LU/Adler Group SA, Ergebnis 2Q

07:30 DE/Delivery Hero SE, Ergebnis 1H (14:00 Analystenkonferenz)

07:30 DE/Fielmann Group AG, ausführliches Ergebnis 1H

07:30 DE/Mister Spex SE, ausführliches Ergebnis 1H

09:00 FR/Pernod-Ricard SA, Jahresergebnis

09:30 DE/DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Ergebnis 1H (09:30

PK)

10:00 DE/Deutsche Euroshop AG, HV

10:00 DE/NordLB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Ergebnis 1H (11:00

Investorenkonferenz)

10:00 DE/Sto SE & Co. KGaA, Ergebnis 1H

22:00 DE/Morphosys AG, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) August 
          HVPI 
          PROGNOSE: +2,6% gg Vj 
          zuvor:    +2,9% gg Vj 
 
-EU 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung August 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE: 95,9 
          zuvor:    95,8 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE: -10,5 
          zuvor:    -10,5 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:       -13,4 
          Vorabschätzung: -13,4 
          zuvor:          -13,0 
 
-DE 
    14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) August 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          zuvor:    +0.5% gg Vm/+2.6% gg Vj 
 
-US 
    14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 2Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:   +2,8% gg Vq 
          1. Veröff.: +2,8% gg Vq 
          1. Quartal: +1,4% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:   +2,3% gg Vq 
          1. Veröff.: +2,3% gg Vq 
          1. Quartal: +3,1% gg Vq 
 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 230.000 
          zuvor:    232.000 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               18.828,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.591,50  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.282,00  -0,7% 
Nikkei-225               38.346,82  -0,1% 
Schanghai-Composite       2.827,71  -0,3% 
Hang-Seng-Index          17.682,71  -0,1% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                133,95     -5 
 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.782,29      +0,5% 
DAX-Future     18.844,00      +0,6% 
XDAX           18.791,71      +0,6% 
MDAX           25.213,80      -0,3% 
TecDAX          3.359,72      +0,3% 
EuroStoxx50     4.913,03      +0,3% 
Stoxx50         4.514,59      +0,3% 
Dow-Jones      41.091,42      -0,4% 
S&P-500-Index   5.592,18      -0,6% 
Nasdaq-Comp.   17.556,03      -1,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,00         +6 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem behaupteten Start an den europäischen Börsen rechnen Marktteilnehmer am Donnerstag. Damit würden die nachbörslichen Kursturbulenzen bei Nvidia gut weggesteckt. Der Kurs fiel nach dem Zwischenbericht um 7 Prozent, weniger wegen der eigentlich guten Zahlen, als vielmehr wegen anhaltender Probleme mit der neuen Chip-Generation. "Das Umfeld mit den erwarteten Zinssenkungen spricht aber nicht dafür, dass sich Marktteilnehmer wegen Nvidia aus den Aktienmärkten verabschieden", meint ein Marktteilnehmer und weiter: "Vielmehr dürfte es Umschichtungen geben, von denen auch Europa möglicherweise profitiert". Im Blick stehen im Tagesverlauf neue Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien. Erwartet wird, dass sich die deutsche Inflationsrate im August auf 2,1 Prozent abgeschwächt hat und damit direkt am Ziel der EZB steht.

Rückblick: Etwas fester - Die Stimmung war weiter gut, weiter getragen von der Erwartung sinkender Zinsen bei einer gleichzeitigen weichen Landung der US-Konjunktur. Dass am Abend die Zahlen von Nvidia anstanden, die bei einer Enttäuschung den Markt in der Breite drücken könnten, belastete kaum. Rohstoffaktien gaben die Vortagesgewinne wieder ab. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel um 1,2 Prozent. Nach Halbjahreszahlen gaben Stadler Rail um 2,5 Prozent nach. Die Citigroup sprach von enttäuschenden Zahlen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Der DAX schloss rund 100 Punkte unter seinem Allzeithoch, an das er phasenweise bis auf 40 Punkte herangelaufen war. Covestro gewannen 3,1 Prozent. Treiber war ein Bloomberg-Artikel, wonach Abu Dhabi National Oil Co (Adnoc) die Due Diligence weitgehend beendet haben soll. Dabei seien keine Warnsignale entdeckt worden, so dass bereits im September ein Angebot über 11,7 Milliarden Euro für Covestro abgegeben werden könnte. Aroundtown (+5,2%) waren mit einem etwas erhöhten Ausblick gesucht. "Auch wenn das nicht viel ist: der Turnaround ist da", so ein Marktteilnehmer. LEG Immobilien verloren dagegen 0,5 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Wandelanleihe über 500 Millionen Euro begeben hatte. Flatexdegiro (+3,5) profitierten davon, dass mit Oliver Behrens, langjähriger CEO von Morgan Stanley Europe, ein namhafter Manager zum neuen Vorstandschef ernannt wurde. Deutsche Börse schlossen erstmalig über 200 Euro, hier ging es um 1,5 Prozent auf 201,90 Euro nach oben.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffälligkeiten bei Einzelwerten wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Leichter - Vorsicht dominierte vor dem Highlight des Tages nach der Schlussglocke, den Quartalszahlen von Nvidia. Dazu steht am Freitag das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß zur Veröffentlichung an. Im frühen Verlauf höhere Indexstände konnten vor diesem Hintergrund nicht gehalten werden. Super Micro Computer knickten um 19,1 Prozent ein. Der Hersteller von Server- und Computerprodukten benötigt mehr Zeit zur Überprüfung seiner Buchhaltung und verpasst die Frist zur Einreichung seines Jahresberichts. Bereits am Dienstag sah die Aktie Kursverluste, nachdem der Leerverkäufer Hindenburg Research dem Unternehmen Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung, Versäumnisse bei der Exportkontrolle sowie Kundenprobleme vorgeworfen hatte. Kohl's um 0,3 Prozent. Das Einzelhandelsunternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen über den Erwartungen liegenden Nettogewinn, während der Umsatz zurückging. Für das Jahr wird mit einen Umsatzrückgang zwischen 4 und 6 Prozent gerechnet.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,87         -3,3          3,90      -55,1 
5 Jahre                  3,67         +0,9          3,66      -33,4 
7 Jahre                  3,74         +2,2          3,72      -23,3 
10 Jahre                 3,84         +1,2          3,83       -4,0 
30 Jahre                 4,13         +0,9          4,12       15,9 
 

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen überwiegend leicht.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:11   % YTD 
EUR/USD           1,1136        +0,1%     1,1120     1,1127   +0,8% 
EUR/JPY           161,16        +0,3%     160,65     160,85   +3,6% 
EUR/CHF           0,9360        -0,0%     0,9363     0,9374   +0,9% 
EUR/GBP           0,8429        -0,0%     0,8430     0,8424   -2,8% 
USD/JPY           144,71        +0,2%     144,46     144,55   +2,7% 
GBP/USD           1,3211        +0,1%     1,3192     1,3208   +3,8% 
USD/CNH           7,1171        -0,2%     7,1316     7,1275   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        59.312,20        +0,3%  59.134,90  58.888,20  +36,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 29, 2024 01:34 ET (05:34 GMT)

Der Dollar zog deutlicher an, nachdem er zuletzt auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen war. Der Dollarindex legte um 0,6 Prozent zu. "Es gibt wahrscheinlich Raum für eine kleine Erholung des Dollars, wenn die Wirkung von Powells Jackson Hole-Rede nachlässt und sich die Risikostimmung abschwächt", sagte ING-Analyst Francesco Pesole.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          74,80        74,52      +0,4%      +0,28   +5,4% 
Brent/ICE          78,78        78,65      +0,2%      +0,13   +4,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise bauten ihre Vortagesabgaben noch etwas aus um bis zu 1,1 Prozent. Die Nachfragesorgen überwögen weiter die geopolitischen Spannungen, hieß es.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.517,17     2.504,51      +0,5%     +12,66  +22,1% 
Silber (Spot)      29,49        29,13      +1,3%      +0,37  +24,0% 
Platin (Spot)     939,94       934,00      +0,6%      +5,94   -5,3% 
Kupfer-Future       4,16         4,15      +0,1%      +0,01   +5,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Für den Goldpreis ging es um 0,7 Prozent nach unten. Der Markt wäge weiter den Umfang der erwarteten US-Zinssenkung im September ab, hieß es. Eine Senkung um 25 Basispunkte sei am wahrscheinlichsten, während eine Senkung um 50 Basispunkte den Goldpreis begünstigen würde, so die Analysten von SP Angel.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

USA - Geldpolitik

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, hat erklärt, dass die wirtschaftlichen Bedingungen seiner Meinung nach jetzt reif für Zinssenkungen sind - und dass die Wirtschaft diesen Punkt schneller erreicht hat als er erwartet hatte. Die Inflation habe sich schneller abgekühlt als erwartet, und die Arbeitslosenquote, die im Juli bei 4,3 Prozent lag, habe sich stärker erhöht als von ihm erwartet.

MEXIKO - Konjunktur

Die Bank of Mexiko hat ihre Schätzungen für das Wirtschaftswachstum in den Jahren 2024 und 2025 gesenkt, nachdem die Konjunktur im zweiten Quartal nicht wie erwartet angezogen hat.

AUTOMARKT EUROPA

Der europäische Automarkt hat im Juli nur leicht zugelegt. Die Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien stiegen um 0,4 Prozent Prozent auf 1,025 Millionen Fahrzeuge, wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte. Im Juni war der Markt um 3,6 Prozent gewachsen, nachdem er im Mai leicht geschrumpft war. Für die ersten sieben Monate des Jahres stand ein Plus von 3,9 Prozent auf 7,91 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

TAG IMMOBILIEN

hat eine unbesicherte, festverzinsliche Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro platziert. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 5,5 Jahren und trägt einen Kupon von 4,25 Prozent.

SALESFORCE

hat im zweiten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert und seinen Jahresausblick angehoben. Der Umsatz stieg um 8 Prozent auf 9,33 Milliarden Dollar und übertraf die Prognosen von Analysten von 9,22 Milliarden. Der Nettogewinn lag bei 1,43 (Vorjahr 1,27) Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie bei 2,56 Dollar. Analysten hatten laut Factset nur mit 2,35 Dollar je Aktie gerechnet. Salesforce behielt zwar seine Umsatzprognose für das Jahr bei, hob aber das bereinigtes Gewinnziel auf 10,03 bis 10,11 Dollar je Aktie an, von zuvor 9,86 bis 9,94 Dollar.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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