Möglichkeiten im europäischen Immobilienmarkt
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London (GodmodeTrader.de) - Ein positiver politischer und ökonomischer Rahmen sollte die europäischen Immobilienmärkte unterstützen, wie Monika Sujkowska, Real Estate Investment Strategy and Research bei Aviva Investors, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Europas Zukunft sehe so rosig aus, wie schon lange nicht mehr. Die Wirtschaft wachse weiter. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone sei in den ersten drei Monaten dieses Jahres, dank des gestiegenen Verbrauchervertrauens, um 1,7 Prozent gestiegen. Zudem habe Emmanuel Macrons Sieg über Marine Le Pen bei den französischen Präsidentschaftswahlen im Mai die populistische Welle aufgehalten, die den Kontinent zu überfluten gedroht habe, heißt es weiter.
„Obwohl wir in europäischen Immobilien attraktive Chancen sehen - und diese Asset-Klasse immer noch einen gesunden Spread zu festverzinslichen Anlagen bietet - sind gute Werte immer schwieriger zu finden. Unsere Preisanalyse deutet darauf hin, dass die Anleger in ihrer Wahl der Vermögenswerte anspruchsvoller werden müssen, insbesondere wenn sie die Anforderungen an die Nominalrendite erfüllen wollen“, so Sujkowska.
Daher werde das Mietwachstum ein entscheidender Faktor für die Rendite sein, während sich das Kapitalwachstum verlangsamen werde. Alle erstklassigen High-Street-Märkte dürften in den kommenden fünf Jahren dank der zunehmenden Polarisierung des Einzelhandelssektors ein gesundes Mietwachstum verzeichnen. Es gebe einen harten Wettbewerb unter den Einzelhändlern für die besten Einheiten, um ihre Marken zu präsentieren, heißt es weiter. „Unsere Prognosen zeigen die besten risikoadjustierten Renditen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Schweden und Irland“, so Sujkowska.
Für deutsche High-Street-Einzelhandelsvermögen werde in den kommenden fünf Jahren eine Gesamtrendite von 4,4 Prozent pro Jahr erwartet, was einen stabilen und risikoarmen Einnahmestrom darstelle. Investoren sollten auch die Entwicklung und die intensiven Asset-Management-Chancen im deutschen Prime-Office-Markt erkunden, wo die Leerstandsraten besonders niedrig seien, heißt es weiter.
„Zudem glauben wir, dass gewerbliche Immobilien in Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg ebenso einen guten Wert bieten. Dieser Sektor profitiert von strukturellen Trends wie dem starken Produktionswachstum und anhaltenden Boom im E-Commerce, der die Nachfrage nach Lager- und Lieferhubs angekurbelt hat. Der Markit Eurozone Manufacturing Purchasing Managers Index verzeichnete im Mai einen Rekordwert von 56,8 Prozent, der höchste Stand seit 2011. Für den europäischen Gewerbesektor prognostizieren wir in den nächsten fünf Jahren eine Gesamtrendite von 5,2 Prozent“, so Sujkowska.
Aktuell befänden wir uns in einem fortgeschrittenen Stadium des Immobilienzyklus, in dem es unerlässlich sei, übermäßige Risikobereitschaft zu vermeiden. Angesichts der Verlangsamung des Kapitalwachstums und der Erwartungen eines mittelfristig sukzessiven Anstiegs der Zinssätze sollten Investoren den Einsatz von Hebeleffekten nur auf Beihilfen reduzieren. Es sei nicht ratsam, einer Rendite nachzujagen, bei der das Einkommensrisiko hoch sei. Büroaktiva in Dublin und etwa in Teilen von Mitteleuropa sähen riskant aus. Diese Märkte hätten rasante Entwicklungen erlebt, die das Risiko des Überangebots erhöhten. Jetzt könnte es eine gute Zeit sein, um schwache Vermögenswerte abzustoßen, da dies schwieriger werde, sobald wir eine ungünstigere Phase des Zyklus beträten, heißt es weiter.
„Langfristig wird es für Immobilieninvestoren zunehmend wichtiger, sich auf die Standorte zu konzentrieren, die eine anhaltende Mietnachfrage genießen. Städte mit guten demografischen und wirtschaftlichen Perspektiven, einem wachsenden und qualitativ hochwertigen Arbeitsmarkt, einem einladenden Geschäftsumfeld und einer wirksamen Governance sowie kulturellen Anziehungskraft werden angesichts der strukturellen Veränderungen im Immobiliensektor am besten positioniert sein. Auch wenn die Preisgestaltung anspruchsvoll ist, sollten Standorte mit diesen Merkmalen auf lange Sicht outperformen“, so Sujkowska.
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