Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 16.04.2014

Moderate Wachstumsaussichten trotz verbleibender Risiken

Entscheidend für die Aussichten der Aktienmärkte ist nach Meinung von Philip Saunders, Co-Head des Multi-Asset-Teams von Investec Asset Management, nun die Entwicklung der Unternehmensgewinne.

London (BoerseGo.de) - Die Aussichten für die Aktienmärkte sind im zweiten Quartal 2014 gut. Dieser Ansicht ist Philip Saunders, Co-Head des Multi-Asset-Teams von Investec Asset Management. „Zwar verbleiben Risiken, wie etwa die ungelösten Probleme in der Eurozone, doch die Märkte haben sich in den letzten Monaten als widerstandsfähig gegenüber Rückschlägen und schlechten Nachrichten erwiesen“, erklärt er. Im ersten Quartal hätten die Märkte eine notwendige Konsolidierungsphase durchlaufen, nun könnten die Kurse von Aktien weiter ansteigen, auch wenn die Gewinne deutlich moderater ausfallen dürften als im vergangenen Jahr.

Entscheidend sei nun die Entwicklung der Unternehmensgewinne. Eine anhaltende Erosion der Ergebnisprognosen bleibe derzeit der größte Grund zur Sorge, auch wenn das Gewinnwachstum stark fallen müsste, um die Bewertungen ernsthaft zu untergraben. „Wenn sich die Gewinnerwartungen stabilisieren, wäre das eine gute Ausgangslage für das restliche Jahr“, so der Fondsmanager. Es sei viel Liquidität im Markt, die sich positiv auswirken könnte: „Wann immer der Markt versucht auszuverkaufen, scheinen viele Käufer zur Stelle zu sein, um die Kurse zu stützen“, beobachtet der Experte. Überschüssige Liquidität könnte die Bewertung der Aktienmärkte auch bei eher moderater Gewinnentwicklung der Unternehmen weiter steigen lassen.

Insgesamt seien Investoren nun gut beraten, über das laufende Jahr hinauszudenken und nach Einzeltiteln zu suchen, die langfristig gute Aussichten haben. Chancen erkennt Saunders etwa in Japan, obwohl der dortige Markt sich 2014 bislang schwach entwickelt hat, während der US-Markt im Vergleich insgesamt hoch bewertet sei. Nach einer Zeit anhaltender Kapitalabflüsse erkennt Philip Saunders nun einen Wendepunkt in den Emerging Markets: „Die Bewertungsabschläge sind historisch attraktiv und in Ländern wie Indien seien viele negative Nachrichten bereits eingepreist.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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