Mit Nachhaltigkeit gegen die Zinsflaute?
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Während aktuelle „Traum-Renditen" von rund sechs Prozent für Staatstitel des schwer angeschlagenen EU-Landes Griechenland die Runde machen, lässt sich mit den heimischen „Bundesschätzchen" in der momentanen Zinsflaute nur gerade einmal ein Bruchteil davon verdienen. Wer dennoch etwas mehr von seinem Investment erwartet, muss schon ein deutlich höheres Risiko wie bei den hellenischen Anleihen akzeptieren oder stattdessen gleich in die „Zertifikate-Schublade" zu einer Garantie-Variante greifen, Emittentenrisiko natürlich auch hier inbegriffen.
Ganz aktuell hat sich im Kapitalschutz-Segment die WestLB bei ihrem noch bis 19. Februar zeichenbaren Relax Garant-Zertifikat 01/10 – Edition Nachhaltigkeit das gleichnamige Thema auf die Fahne geschrieben. Das maximal fünf Jahre laufende Papier ermöglicht dem Anleger zwar keine direkte Partizipation am zugrundeliegenden aus sechs Einzeltiteln bestehenden Basket, verbrieft stattdessen aber einen fixen jährlichen Kupon in Höhe von fünf Prozent, solange keiner der sechs handverlesenen Werte während des betreffenden jährlichen Beobachtungszeitraums zu irgendeinem Zeitpunkt mehr als 40 Prozent von seinem Startwert verloren hat. Sollte dieser Fall dennoch einmal eintreten, können ausgefallene Kupons bei einer späteren Einhaltung des Zins-Kriteriums vollständig nachgeholt werden, dem bekannten „Catch-up"-Prinzip sei Dank. Darüber hinaus verfügt das zum Laufzeitende zu 100 Prozent kapitalgarantierte Produkt auch noch über einen Express-Mechanismus, der zu jedem jährlichen Bewertungstag die Möglichkeit einer vorzeitigen Fälligstellung bietet. Dazu muss allerdings das Nachhaltigkeits-Sextett auf Schlusskurbasis vollständig über den jeweiligen Ausgangsniveaus notieren. Gelingt das nicht, läuft das Papier automatisch bis zum nächsten Stichtag weiter.
Bei der Auswahl der sechs Basket-Mitglieder greift die WestLB auf ihr sogenanntes „Extra Financial Research" zurück, das eine rein nachhaltigkeitsgetriebene Unternehmensanalyse anhand von Richtlinien aus den Bereichen Umwelt (Environment), Gesellschaft & Mitarbeiter (Social) und Unternehmensführung (Governance) ermöglicht. Im Einzelnen werden dabei über 200 ESG-Kriterien berücksichtigt, wobei nicht nur ethische Aspekte, sondern auch die Erzielung eines besseren Rendite-Risiko-Profils im Vordergrund stehen. Allerdings kommt der Investor bei dem Garantie-Papier nur ein einziges Mal in den Genuss dieses relativ aufwendigen Prozederes, nämlich zu Beginn der Laufzeit. Eine weitere Anpassung, die normalerweise unter Themengesichtspunkten dringend erforderlich wäre, um über den möglicherweise bis zu fünfjährigen Anlagezeitraum up-to-date zu bleiben, erfolgt dann nicht mehr. So enthält der auf Euro-STOXX-Basis ausgerichtete Basket final die sechs Einzeltitel Daimler, ENI, Schneider Electric, Philips Electronics, Danone, sowie Telecom Italia.
Der BörseGo Tipp:
Das neue Express-Garantie-Zertifikat der WestLB versucht auch den sicherheitsorientierten Anleger an das Thema Nachhaltigkeit heranzuführen. Allerdings stehen einem vor diesem Hintergrund sinnvollen Investment einerseits der Weg über die Kuponlösung, die sich wohl eher für einen breiten Index ohne Einzelaktienrisiko eignen würde, sowie die Verwendung eines statischen Baskets entgegen. Der „Nachhaltigkeitseffekt" ist hier deshalb sehr stark eingeschränkt, so dass alles auf die „nackte" Eignung der sechs ausgesuchten Werte in Bezug auf die Einhaltung des Kupon-Kriteriums hinaus läuft. Dabei kann zumindest das Catch-up-Prinzip unter Umständen „schlechte" Jahre wieder nachträglich ausgleichen. Das Emittentenrisiko dürfte wohl nicht zuletzt aufgrund der Einbindung der WestLB in das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe mit der Sicherungsreserve für Landesbanken und Girozentralen das geringere Problem darstellen.
Relax Garant-Zertifikat 01/10 – Edition Nachhaltigkeit |
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Emittent/WKN: |
WestLB / WLB3HW |
Laufzeit: |
27.02.2015 |
Preis: (in Zeichnung: 25.01 – 19.02.2010) |
Ausgabepreis: 100 % (kein Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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