Kommentar
18:29 Uhr, 07.11.2025

Miese Stimmung: US-Verbraucher skeptisch wie lange nicht

Das von der Uni Michigan erhobene US-Konsumklima ist im November auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren gefallen. Der Shutdown der US-Regierung erweist sich zunehmend als Belastungsfaktor.

Nach vorlĂ€ufigen Angaben sank das Uni-Michigan-Konsumklima von 53,6 Punkten im Oktober auf 50,3 ZĂ€hler im November. Volkswirte der Banken hatten mit einer deutlich schwĂ€cheren EintrĂŒbung auf 53,0 Punkte gerechnet. Ein revidierter Wert fĂŒr den aktuellen Monat wird am 21. November veröffentlicht.

Mit dem aktuellen Stand ist das Uni-Michigan-Konsumklima nicht nur unter das Niveau aus dem FrĂŒhjahr abgerutscht, sondern notiert auch so niedrig wie seit Juni 2022 nicht mehr. Damals hatte die hohe Inflation in den USA die Stimmung der US-Verbraucher stark beeintrĂ€chtigt.

Aktuell erweist sich der fortgesetzte Shutdown der US-Regierung als Belastungsfaktor fĂŒr die Stimmung der Konsumenten. Zahlreiche Staatsbedienstete erhalten keinen Lohn mehr, wodurch die Konsumneigung stark zurĂŒckgegangen ist. Der aktuelle Shutdown der US-Regierung ist mit einer Dauer von 38 Tagen inzwischen der lĂ€ngste ĂŒberhaupt.

Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen wurden von den Teilnehmern der Uni-Michigan-Umfrage im November schwÀcher eingeschÀtzt als im Oktober. Besonders stark war der Einbruch allerdings bei der aktuellen Lagebeurteilung.

Unterdessen erhöhten sich die kurzfristigen Inflationserwartungen leicht. Auf Sicht von einem Jahr wurde von den Verbrauchern eine Inflationsrate von 4,7 % vorhergesagt, nach 4,6 % im Vormonat. Die Inflationserwartungen auf Sicht von fĂŒnf Jahren sanken hingegen von 3,9 % auf 3,6 %.

Fazit: Das Uni-Michigan-Konsumklima gehört zu den wenigen US-Konjunkturdaten, die trotz des Shutdowns veröffentlicht werden. Die StimmungseintrĂŒbung im November erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Konjunktur insgesamt schwĂ€chelt, auch wenn die Korrelation der Verbraucherstimmung mit der allgemeinen Konjunkturentwicklung eher gering ist. Die US-Börsen reagierten auf die schwĂ€cher als erwartet ausgefallenen Daten am Freitag zunĂ€chst mit Kursverlusten, können sich inzwischen aber wieder etwas erholen.

Intraday-Entwicklung wichtiger Basiswerte

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