M&G Umfrage: Deutsche erwarten weiter niedrige Inflationsraten

Ökonomen warnen aktuell verstärkt vor Deflationsgefahren – die Zinspolitik begünstige niedrige Teuerungsraten und könnte langfristig das Wirtschaftswachstum hemmen. Glaubt man deutschen Verbrauchern, dürfte sich an der Vorhersage in der nächsten Zeit wenig ändern. Denn die im Mai 2014 von M&G und YouGov durchgeführte Umfrage zu Inflationserwartungen zeigt: Deutsche vertrauen auch in Zukunft auf verhältnismäßig niedrige Inflationsraten. Sie erwarten Steigerungen von 2 Prozent für die nächsten 12 Monate sowie 3 Prozent für die nächsten fünf Jahre.

Die Inflationserwartung hat allerdings in einem Großteil der untersuchten Ländern (Österreich, Frankreich, Hong Kong, Italien, Singapur, Spanien und Großbritannien) im 12 Monats-Horizont zugenommen. Das überrascht insofern, da die Inflation in den meisten Ländern Europas nach wie vor niedrig ist oder sogar weiter sinkt.

In Großbritannien sehen die Verbraucher die Inflation in den nächsten zwölf Monaten von 2 auf 2,3 ansteigen. Dort mehren sich die Anzeichen auf ein Wirtschaftswachstum, zeitgleich nimmt der Aufwärtsdruck auf die Löhne zu. Im Gegensatz dazu haben die Inflationserwartungen der deutschen Verbraucher im letzten Quartal nachgelassen. Der jüngste Abwärtstrend des harmonisierten Verbraucherpreisindex (1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr im April) könnte dazu beigetragen haben.

Jim Leaviss, Leiter Fixed Income bei M&G Investments, zu den Ergebnissen der Umfrage: „Trotz der insgesamt eher niedrigen Inflationserwartungen gehen alle Regionen davon aus, dass die Teuerung über den von den Zentralbanken gesteckten Zielmarken bleiben wird. Dies belegt das mangelnde Vertrauen der Verbraucher in die Entscheidungsträger und deren Fähigkeit, für Preisstabilität zu sorgen.“