Kommentar
11:44 Uhr, 24.03.2010

Metro wieder in „good shape“

Kommt es nun doch noch zur vielbeschworenen deutschen Warenhaus AG bestehend aus Kaufhof und Karstadt? So sollen sich einem Bericht von „mittelfranken.business-on.de" zufolge derzeit Private-Equity-Investoren, die sich für Karstadt interessieren, gleichzeitig auch in Gesprächen mit der Metro wegen eines Erwerbs der dort nicht mehr so recht ins Konzept passenden Kaufhaussparte befinden. Der Düsseldorfer Handels-Konzern will sich nach eigenen Angaben künftig mehr auf sein Kerngeschäft, den Großhandel, konzentrieren und ist einer Veräußerung deshalb nicht mehr ganz abgeneigt. Allerdings soll es noch keine konkreten Verkaufsgespräche geben, zumal es nicht sicher ist, dass ein Erwerber von Karstadt gleichzeitig auch den Zuschlag für Kaufhof erhält, wie Vorstandschef Eckhard Cordes kürzlich feststellte. Eine Lösung könnte insofern zumindest fristbedingt „näher rücken", zumal der Insolvenzverwalter bis Ende April einen neuen Investor für Karstadt präsentieren möchte. Derweil meldete sich auch schon Kartellamtssprecher Kay Weidner zu Wort und kündige für den Fall einer Fusion, durch die auch tausende von Arbeitsplätzen auf dem Spiel stehen würden, eine kartellrechtliche Prüfung an, die ab einem Gesamtjahresumsatz von fünf Mrd. Euro auch auf EU-Ebene durchgeführt werden könnte.

Für eine andere Baustelle des Handelsriesen, den möglichen Verkauf der Real Deutschland Märkte gebe es nach Auskunft von Cordes gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bis Jahresende „keinen Datenraum". In welche Geschäftsbereiche in Zukunft die „knappen Ressourcen" gelenkt werden sollen, bedarf noch der „genauen Abwägung". So habe „Cash&Carry" in Form von Media Markt-Saturn zumindest in Europa noch exzellente Wachstumschancen. Wie die Strategie am Ende allerdings aussehen soll, dazu äußerte sich der Firmenlenker noch nicht. Auf jeden Fall werde es hier eine regionale Aufteilung in die beiden Bereiche Europa/Mittlerer Osten und Nordafrika, sowie Asien/Neue Märkte geben, wobei China und Russland über „das Schicksal des Unternehmens" entscheiden könnten.

Was die geschäftlichen Ziele anbelangt, rechne die Metro nach Aussage von dem „Aktionär" für das laufende Jahr wieder mit einem spürbaren Anstieg des Gewinns gegenüber 2009. Mittelfristig will man nicht zuletzt auch Dank des Sparprogramms „Shape" vor Sonderfaktoren um zehn Prozent wachsen. Der Umsatz soll allerdings noch immer unter der mittelfristig angepeilten Rate von über sechs Prozent liegen. Der DAX-Wert ist für den „Aktionär" deshalb ein „Kauf" mit einem Kursziel von 47 Euro. Nicht viel anders sehen es diverse Analysehäuser, wie z.B. Merrill Lynch, das gerade vor dem Hintergrund der neuerlichen Gerüchte über einen möglichen Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof bei seiner „Buy"-Einstufung mit einem Kursziel von 47,50 Euro bleibt. Cheuvreux hat seine Einschätzung sogar unter anderem „Shape"-getrieben von „underperform" gleich auf „outperform" angehoben und setzt seine ursprüngliche Zielmarke von 38 Euro jetzt um stolze 11 Euro höher auf 49 Euro. Durch den zuletzt wieder relativ starken Anstieg des Titels, wurden die etwas tiefer liegenden Kursziele anderer Banken wie z.B. der Citigroup oder Société Générale, aber bereits erreicht.

Da die Metro-Aktie Direktinvestoren nicht mehr allzu viel Spielraum nach oben bietet, könnten Investoren auch den Weg über eine CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim suchen. Der bereits im Oktober dieses Jahres fällige Kurzläufer bietet eine Maximalrendite von 5,58 Prozent bzw. annualisiert von 9,75 Prozent. Der am Laufzeitende möglichst nicht zu unterschreitende Basispreis liegt hier bei 40,50 Euro und damit auf dem aktuellen Niveau bereits 5,63 Prozent entfernt. Sollte diese Marke auch bei Fälligkeit halten, würde der Anleger neben dem Kupon auch den vollständigen Nennbetrag zurückerhalten. Ansonsten käme es zur Andienung eines bei Emission festgelegten Aktienpakets.

9,75 % p.a. Metro CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1H2W

Laufzeit:

22.10.2010

Preis: (23.03.2010)

Geld / Brief: 99,85 % / 100,05 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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