Fundamentale Nachricht
17:10 Uhr, 03.02.2022

Meta-Kurssturz vernichtet Rekordbetrag an Anlegergeld

Meta Platforms hat durch den Kurssturz seiner Aktien am Donnerstag so viel Kapital von Aktionären vernichtet wie noch kein anderes Unternehmen an einem einzigen Tag.

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 323,000 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Die Aktien von Meta Platforms stürzten am Donnerstag zeitweise um rund 25 Prozent ab, nachdem der Konzern am Mittwochabend im Zuge der Veröffentlichung der Quartalszahlen einen schwachen Ausblick auf das erste Quartal 2022 gegeben hatte. Wegen der sehr hohen Marktkapitalisierung des Facebook-Mutterkonzerns von rund 900 Milliarden Dollar vor dem aktuellen Kurssturz ging durch den Kursverlust um knapp 25 Prozent ein Rekordbetrag an Anlegergeld verloren.

Auf dem aktuellen Kursniveau liegt die Marktkapitalisierung (aktueller Kurs mal Aktienanzahl) von Meta Platforms um rund 220 Milliarden Dollar niedriger als vor dem Kurssturz. Um diesen Betrag hat also der Börsenwert von Meta Platforms abgenommen.

Ein populäres Vorurteil am Aktienmarkt lautet bekanntlich: "Das Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer." Tatsächlich aber verhält es sich anders. Denn die 220 Milliarden Dollar an verlorener Marktkapitalisierung haben nicht etwa den Besitzer gewechselt, vielmehr handelt es sich um einen reinen Bewertungsverlust: Sämtliche Meta-Platforms-Aktien zusammengenommen sind heute auf Basis des aktuellen Marktpreises 220 Milliarden Dollar weniger wert als gestern, und zwar unabhängig davon, ob die einzelnen Aktien heute tatsächlich den Besitzer gewechselt haben oder nicht. Alle Aktionäre von Meta sind heute zusammengenommen 220 Milliarden Dollar weniger wohlhabend als gestern noch, wenn sie in ihr Depot blicken. Ob der einzelne seine Aktien verkauft hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle – jedenfalls nicht, wenn er erst nach dem Kursrutsch verkauft hat.

Grund für die Bewertungsverluste in einem historischen Ausmaß waren schwache Quartalszahlen und insbesondere ein schwacher Ausblick. Im vierten Quartal konnte Meta Platforms den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 33,67 Milliarden Dollar steigern. Der operative Gewinn verringerte sich allerdings um ein Prozent auf 12,59 Milliarden Dollar und der Nettogewinn sank um acht Prozent auf 10,29 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie ging von 3,88 Dollar im Vorjahresquartal auf 3,67 Dollar zurück, womit die Erwartungen der Analysten von 3,84 Dollar verfehlt wurden.

Auch die Zahl der User lag unter den Erwartungen. Die Zahl der täglich aktiven Facebook-User legte gegenüber dem Vorjahresquartal um fünf Prozent auf 1,93 Milliarden User zu, während die Analysten mit 1,95 Milliarden Usern gerechnet hatten. Die Zahl der monatlich aktiven Facebook-User erhöhte sich um vier Prozent auf 2,91 Milliarden, während 2,95 Milliarden User erwartet wurden. Gegenüber dem dritten Quartal nahm die Userzahl zudem in Nordamerika überraschenderweise deutlich ab.

Für das erste Quartal 2022 stellt Facebook einen Umsatz von 27 bis 29 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Wachstum von nur drei bis elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen würde. Die Analysten hatten mit 30,25 Milliarden Dollar gerechnet. Die Apple-Maßnahmen für mehr Privatsphäre von App-Benutzern dürften Facebook innerhalb eines Jahres rund 10 Milliarden Dollar an Umsatz kosten.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 117,93 140,05 185,47
Ergebnis je Aktie in USD 13,77 14,31 16,88
KGV 18 17 15
*e = erwartet

Hinweis: Der Autor dieses Artikels ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in den Aktien von Meta Platforms investiert.

Hinweis: In einer ersten Version des Artikels wurden in der Tabelle für 2022 und 2023 falsche Umsatzschätzungen genannt. Dies wurde korrigiert.


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  • thecrimsonpirate
    thecrimsonpirate

    Das Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer

    22:03 Uhr, 03.02. 2022

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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