Analyse
10:19 Uhr, 02.09.2020

Megafon-Formation: Droht ein neuer Crash?

Am US-Aktienmarkt hat sich ein riesiges, möglicherweise gefährliches Chartmuster gebildet. Droht ein erneuter Crash?

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.526,65 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.526,65 Pkt (CME)

Eine Megafon-Formation ist in der Technischen Analyse klassischerweise ein Umkehrmuster, das sich in der Regel nach einem starken Kursanstieg bildet und steigende Unsicherheit signalisiert.

Das Chartmuster besteht aus zwei gegenläufigen Begrenzungslinien, von denen die obere ansteigt und die untere abfällt. Eine Megafon-Formation zeigt also, dass die Volatilität (Schwankungsintensität) stark zunimmt. In der Mehrzahl der Fälle ist eine Megafon-Formation bearish zu interpretieren, signalisiert also fallende Kurse für die Zukunft.

Am US-Aktienmarkt hat sich in den vergangenen Jahren, zuletzt tatkräftig unterstützt durch den Corona-Crash und die anschließende Erholung, eine gigantische Megafon-Formation gebildet. Durch die starke Kursrally der vergangenen Wochen und Monate ist der S&P 500 nun ziemlich genau an der Oberkante dieser riesigen Formation angelangt.

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Zumindest auf Sicht einiger Wochen oder Monate könnte die Megafon-Formation Gefahr für die Bullen bedeuten und einen möglichen Kursrücksetzer andeuten. Da es sich um eine sehr große und markante Chartformation handelt, sind auch größere Rücksetzer denkbar, die den S&P 500 in den kommenden Monaten und Jahren bis unter das Corona-Tief führen könnten.

Alternativ ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass der S&P 500 nach dem Überwinden der oberen Begrenzungslinie seinen starken Aufwärtstrend fortsetzt und vielleicht sogar noch einmal in eine erneute Trendbeschleunigung übergehen könnte. In diesem Fall könnte die bisherige obere Begrenzungslinie sogar zu einer neuen Unterstützungslinie werden. Dazu wäre es aber notwendig, dass die Linie nachhaltig überwunden wird. Ein eher kurzzeitiges Überschreiten kann sich auch sehr leicht als Fehlausbruch erweisen.

Fazit: Der S&P 500 ist an einer zentralen Wegmarke im Chart angekommen, und zwar der oberen Begrenzungslinie einer mehrjährigen Megafon-Formation. In den kommenden Wochen und Monaten dürfte sich entscheiden, ob der Index die obere Begrenzungslinie nachhaltig überwinden kann, was stark bullish zu werten wäre, oder ob die Megafon-Formation eine Korrektur oder womöglich gar einen erneuten Crash signalisiert.


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: S&P 500 (long)

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6 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Das würde mit der S&P Prognose vom Wellenmeister passen. Ich bin gespannt.....

    13:21 Uhr, 02.09.2020
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Das entspricht dem expanding Triangle aus der EW-Theorie. Danach müsste mit der E-Welle noch ein finaler Selloff kommen. Das Muster ist aber äusserst selten, deswegen halte ich das nicht für besonders wahrscheinlich.

    Auch ist der September auch nicht mehr das was er mal war. In den letzten Jahren war es eher Jan/Feb.

    11:21 Uhr, 02.09.2020
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    Spannende Situation. Hatten wir 2013 in größerem Maßstab auch schon. Damals gab es dann eine mehrmonatige Seitwärtskorrektur an der Oberkante des Megafons, anschließend ging es weiter stramm nach Norden. Siehe dazu auch: Wissen wir, wie "Hausse" geht?

    11:09 Uhr, 02.09.2020
    2 Antworten anzeigen
  • Stockhorn
    Stockhorn

    Ja interessant und genau im Crash-Monat September ist man oben! Ja das könnte noch spannend werden diesen Monat!

    10:22 Uhr, 02.09.2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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