Medien: Microsoft und Nokia erwägen RIM-Übernahme

New York/Helsinki (BoerseGo.de) – Der US-Softwaregigant Microsoft und der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia erwägen einem Zeitungsbericht zufolge die gemeinsame Übernahme des kanadischen Blackberry-Herstellers Research In Motion (RIM). Das berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) am heutigen Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Der aktuelle Stand der Übernahmepläne sei jedoch unklar, so die Zeitung. Führende Manager aller drei Unternehmen hätten sich bereits wiederholt zu Gesprächen über die Entwicklung ihrer bisherigen Kooperationen getroffen, heißt es in dem Bericht lediglich.

RIM befindet sich momentan in einer Krise. Nachdem Apple mit seinem iPhone den Smartphone-Markt revolutioniert hat, gerät das Unternehmen mit Sitz in Waterloo (Kanada) immer mehr in Bedrängnis. Die Verkäufe für seinen einstigen Verkaufsschlager Blackberry entwickeln sich rückläufig. Beobachter erwarten einen Absatz von 11 bis 12 Millionen Blackberries im laufenden Quartal. Im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum noch rund 15 Millionen Geräte abgesetzt.

Zudem wird das neue Betriebssystem, Blackberry 10, nicht vor dem zweiten Halbjahr 2012 auf dem Markt erwartet. Auch das von RIM entwickelte Tablet „Playbook“ konnte keine Wende herbeiführen, sondern belastete die Kasse des Konzerns mit mehreren hundert Millionen Dollar.

Neben Microsoft und Nokia hat auch der Online-Versandhändler Amazon eine Fusion mit RIM prüfen lassen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters heute unter Berufung auf Infomanten. Amazon habe bereits im Sommer eine Investmentbank mit einer entsprechenden Analyse beauftragt, so Reuters. Eine konkrete Offerte machte Amazon dem Bericht zufolge aber nicht. RIM hatte die Avancen des IT-Dienstleisters sowie anderer Interessenten aber generell abgewiesen und angegeben seine Probleme mit eigener Kraft lösen zu wollen.