Analyse
11:55 Uhr, 31.01.2018

MDAX - Ein Jahr im Zeichen der großen Korrektur?

Satte 25% Performance konnte der MDAX seit Januar 2017 in der Spitze aufs Parkett zaubern. Damit hat sich der Index seit den Tiefs des Jahres 2009 um gewaltige 500% nach oben geschraubt. Doch die Rally hat Risse bekommen. Und aktuell steht der Index sogar vor einem weitreichenden Verkaufssignal.

Erwähnte Instrumente

  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 26.826,86 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 26.826,86 Pkt (XETRA)

Noch Ende des vergangenen Jahres sah es danach aus, als würde ein bärisches Doppeltop bei 27.151 bzw. 27.154 Punkten den Höhenflug des Index vorzeitig beenden. Allerdings ließen sich die Bullen damals nicht beunruhigen und trieben den Index in einer weiteren Kaufwelle über die frischen Höchstmarken und in der Spitze auf ein neues Allzeithoch bei 27.525 Punkten. Gleichzeitig erreichte der Index damit die 61,8 %Extension des starken Anstiegs von Dezember 2016 (20.468) bis Ende Mai 2017 (25.765). Diese Zielprojektion liegt bei 27.493 Punkten und konnte nicht mehr deutlich überschritten werden. Bei dieser Marke handelt es sich gleichzeitig auch um die 261,8 %-Ausdehnung der ersten initialen Aufwärtsbewegung der 2016 begonnenen Rally, die von 17.343 bis 20.709 Punkte führte. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine große Aufwärtsstrecke an der 27.525 Punkte-Marke endete wurde durch weitere kleine Verkaufssignale unterstrichen, auf die ich in der letzten MDAX-Analyse auf Guidants hingewiesen hatte.

Die Bullen müssten etliche Hürden überwinden

Mit dem Bruch einer steilen kurzfristigen Aufwärtstrendlinie, dem Unterschreiten des dazugehörigen 61,8 %-Levels bei 27.078 Punkten und dem Rückfall unter die alten Rekordmarken verdichten sich die Anzeichen auf eine kurzfristige Korrektur, die in eine mittel-bis langfristige Abwärtsbewegung münden kann. Um im Aufwärtstrend der letzten Wochen verbleiben zu können, müsste der MDAX jetzt die 26.543 Punkte-Marke verteidigen und direkt wieder über 27.220 Punkte steigen. Anschließend muss das frische Rekordhoch deutlich überschritten werden, um die Gefahr der Topbildung am 261,8 %-Extensionlevel der allerersten Aufwärtsbewegung aus dem Weg zu räumen. Und zuletzt müsste der Index auch noch über den Zielprojektionsbereich von 27.740 bis 27.778 Punkten ausbrechen, da auch auf diesem Niveau eine Topbildung bzw. eine mittelfristige Korrektur starten kann. Dieser Bereich war bislang von mir als übergeordnetes Ziel präferiert worden und könnte theoretisch auch noch erreicht werden, ehe es über Monate nach Süden geht.

Mit anderen Worten wäre in der aktuellen Konstellation erst bei Kursen deutlich oberhalb von 27.800 Punkten von der Fortsetzung der Rally mit ersten Zielen bei 28.340 und 28.900 Punkten auszugehen.

MDAX-Ein-Jahr-im-Zeichen-der-großen-Korrektur-Chartanalyse-Thomas-May-GodmodeTrader.de-1

Der Kampf um die 26.543 Punkte-Marke

Sollte der Index jetzt allerdings unterhalb von 27.525 Punkten verbleiben und in den kommenden Tagen unter 26.543 Punkte einbrechen, wäre der letzte Anstieg seit Jahresanfang neutralisiert und zugleich die erste mittelfristige Aufwärtstrendlinie unterschritten. Zwar könnte es dann nochmals zu einer Aufwärtsbewegung bis 27.525 und 27.740 Punkte kommen. Die Tage der Rally seit 2016 wären dann jedoch für die nächsten Wochen, ggf. sogar Monate gezählt.

Ein erstes Ziel eines solchen Kursrückgangs wäre das Tief bei 25.936 Punkten, an dem der letzte Anstieg zu Jahresanfang seinen Ausgang genommen hatte. Darunter dürfte es zügig bis 25.482 Punkte gehen. Abgaben unter die Marke würden ihrerseits den Anstieg seit August 2017 neutralisieren und damit auf der Unterseite weiteres Abwärtspotenzial generieren. Ein Abverkauf unter die bei derzeit 24.525 Punkten verlaufende Aufwärtstrendlinie (blau) an die Unterstützungszone von 23.670 bis 24.220 Punkte wäre die Folge. Darunter droht wie in den Jahren 2014 und 2016 der Einbruch an die zentrale Aufwärtstrendlinie, die den enormen Anstieg des MDAX seit 2011 auf der Unterseite eingrenzt. Dort im Bereich von 22.200 Punkten sollte sich der langfristig intakte Aufwärtstrend jedoch in den kommenden Jahren fortsetzen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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