Marktvolumen - Hebel-Papiere verlieren weiter an Boden
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Nach dem mehrmonatigen Höchststand im April ging das von der European Derivatives Group (EDG) monatlich bei 16 Banken im Auftrag des DDV erhobene Marktvolumen im Mai wieder leicht um 1,3 Prozent zurück, was in erster Linie auf die Kursschwäche an den Börsen zurückzuführen war. Denn preisbereinigt ergab sich sogar ein kleines Plus von 0,2 Prozent. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt belief sich das investierte Kapital aber dennoch „nur“ auf 101,4 Mrd. Euro nach noch 102,7 Mrd. Euro im April. Besonders hart „erwischte“ es dabei Hebel-Produkte, deren Anteil von 1,4 auf nur noch 1,2 Prozent zusammenschmolz. Umso erstaunlicher bei einem Open Interest von nur noch etwas mehr als einer Milliarde Euro, welch große Bedeutung diesen hochspekulativen Papieren in den Börsenmedien immer noch eingeräumt wird.
Discounter preschen davon
Dagegen handelt es sich bei den Garantie-Produkten um echte „Dickschiffe“, die mit einem Marktanteil von über 68 Prozent und einem investierten Volumen von mehr als 63 Mrd. Euro die Statistik auch weiterhin ganz klar dominieren, nur redet davon fast niemand. Knapp 50 Prozent davon entfallen alleine auf den Bereich der kupontragenden strukturierten Anleihen. Im Teilschutzsektor hatten im Mai Bonus- und Express-Zertifikate mit einem Einbruch von 7,6 bzw. sogar 8,3 Prozent zu kämpfen. Da sich Discounter gleichzeitig um 3,3 Prozent nach vorne wagten, vergrößerte sich der Vorsprung der Rabatt- gegenüber den Express-Papieren im Wonnemonat noch weiter auf einen Anteil von 6,8 gegenüber 5,7 Prozent. Nur noch 3,3 Prozent Marktanteil besitzen dagegen Bonus-Zertifikate. Auch Aktienanleihen verloren ein Prozent auf 4,8 Prozent. Der negative Mai traf aber auch Produkte ohne Absicherung. So ging es bei Delta-1-Papieren um 5,1 Prozent, bei Outperformern und Sprintern sogar zweistellig um knapp 17 Prozent bergab. Diese Erfahrung blieb natürlich auch Knock-Out- Produkten und Optionsscheinen nicht erspart, die 13,3 bzw. 18,7 Prozent abgaben.
Zins- und Rohstoff-Produkte legen gegen den Trend zu
Bei den Basiswerten mussten im Anlagesektor Aktien und Indizes mit einem Minus von 3,3 Prozent Federn lassen, während Zins-Produkte mit einem leichten Plus ihren Marktanteil von über 55 Prozent stabilisieren konnten. Im Hebel-Segment konnten einzig und allein Währungen zulegen und das gleich um 14,4 Prozent. Allerdings spielt dieser Basiswert mit einem Anteil von nur sechs Prozent eher eine untergeordnete Rolle. Die weitaus wichtigeren Aktien, Indizes und Rohstoffe gingen im Mai allesamt mit Abschlägen zwischen 6,8 und 20,5 Prozent „baden“.
Spekulanten verlieren langsam die Lust
Die aktuelle Statistik des DDV für die Börsenumsätze in Stuttgart und Frankfurt bezieht sich bereits auf den Monat Juni. Auch hier ging das Ping-Pong-Spiel weiter. Hatten die Umsätze im Mai noch um 7,7 Prozent zugenommen, so waren die Handelsaktivitäten einen Monat später schon wieder um 3,9 Prozent geringer. Besonders drastisch bekamen dabei wiederum die Hebel-Produkte die Verunsicherung an den Märkten zu spüren, brachen die Umsätze hier doch gleich um 12,1 Prozent weg, während Investoren im Anlage-Bereich keine „kalten Füße“ bekamen und sogar für ein Plus von 2,4 Prozent sorgen konnten. Das Verhältnis zu den Anlage-Produkten verschob sich mit 39,7 zu 60,3 Prozent damit weiter zulasten der Hochrisiko-Papiere. Was die Produktanzahl anbelangt, musste der Sekt noch im Kühlschrank bleiben, ließ die „Zertifikate-Million“ trotz 157.652 neu gelisteten Produkte diesmal noch auf sich warten. Ganz im Gegenteil waren Ende Juni mit 908.831 Papieren über 50.000 Papiere weniger verfügbar als noch im Mai - aufgeschoben ist aber noch lange nicht aufgehoben.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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