Marktausblick 2013: Systemische Risiken reduziert
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Frankfurt (BoerseGo.de) - „Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist von einer hohen Liquidität und gleichzeitig durchwachsenen makroökonomischen Aussichten geprägt“, sagt Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac Gestion. „Die Intervention der EZB und das von der amerikanischen Notenbank auf den Weg gebrachte QE3 haben zu einer Art globalen geldpolitischen Lockerung geführt.“
Saint-Georges‘ Kernthesen zum Konjunkturausblick sowie zur Anlagestrategie für die kommenden Wochen sind erstens, dass sich das systemische Risiko in Europa abgeschwächt hat, zweitens, dass sich die Gefahr einer „fiskalischen Klippe“ durch QE3 reduziert hat und dass die Aussichten für die Schwellenländer positiv sind.
Durch ihren unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen habe die EZB die Rolle des Kreditgebers letzter Instanz übernommen und damit in erster Linie das systemische Risiko in Europa abgeschwächt. Auch wenn diese geldpolitischen Maßnahmen der EZB den krisengeschüttelten Ländern etwas Luft verschafften, entwickelten sich die wirtschaftlichen Fundamentaldaten in Europa weiter schlecht und das makroökonomische Umfeld bleibt besorgniserregend, heißt es.
„Die Ausweitung des Programms zum Anleihekauf der amerikanischen Fed (QE3) in einer Phase der wirtschaftlichen Stabilisierung der amerikanischen Wirtschaft, kann als vorbeugende Maßnahme und zur Unterstützung der Unternehmen auf die Gefahr eines „fiscal cliff“ angesehen werden. Sollte es am 1. Januar 2013 zu Steuererhöhungen bei gleichzeitigen Ausgabekürzungen kommen, dann würde die erforderliche Liquidität für die amerikanischen Haushalte bereitstehen“, sagt Saint-Georges.
In China sei es gelungen, in einer Phase des Machtübergangs das Wirtschaftswachstum durch öffentliche Investitionen zu stabilisieren. Gleichzeitig habe die Inflation unter Kontrolle gebracht werden können. In Indien hätten die angekündigten Reformvorhaben – nach einer Phase der politischen Blockade – den Zugang ausländischer Unternehmen zu bestimmten Wirtschaftssektoren verbessert. Ebenso werde internationalen Anlegern der Zugang zu Anleihen in Lokalwährung erleichtert, was sich positiv auf den Zustrom ausländischer Investitionen nach Indien auswirken dürfte, heißt es.
„Insbesondere aufgrund der Reduzierung des systemischen Risikos in Europa, hat Carmignac Gestion seit August eine offensive taktische Positionierung im Aktiensegment verfolgt. Dabei hat das Investmenthaus sein Aktienexposure erhöht und chinesische Bankwerte zugunsten europäischer Bankaktien veräußert“, so Saint-Georges.
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