Kommentar
12:45 Uhr, 25.11.2007

Marktanteile der Emittenten mit leichten Veränderungen im dritten Quartal

Im dritten Quartal haben sich die Marktanteile der Zertifikateanbieter nur leicht verschoben; Marktführer gemessen am gesamten ausstehenden Volumen ist weiterhin die Deutsche Bank. Dies ist das Ergebnis der 3. Erhebung, die das Derivate Forum auf der Basis seiner Derivate-Statistik vorlegt. Es weisen alle Mitglieder des Derivate Forums (ohne die ABN AMRO Bank) sowie die UBS und HSBC Trinkaus ihre Anteile aus. Die drei Emittenten BayernLB, NORD/LB und SEB sind unter „Sonstige Emittenten“ zusammengefasst.

Den größten Anteil am investierten Volumen in derivativen Wertpapieren (Anlagezertifikate plus Hebelprodukte) hat auch im dritten Quartal die Deutsche Bank inne. Per Ende September belegt sie trotz eines leichten Rückgangs ihres Marktanteils mit 23,9 Prozent (24,7 Prozent zum 29.6.2007) weiterhin den ersten Platz. Dahinter folgen die DZ BANK mit 17,5 Prozent (17,7 Prozent im Juni) und die HypoVereinsbank mit 12,7 Prozent (13,3 Prozent im Juni) (s. Tabelle 1). Deutlich aufgeholt hat die Dresdner Bank, die mit 7,9 Prozent nach wie vor Platz sechs belegt (6,7 Prozent im zweiten Quartal). Die BNP Paribas konnte in der Rangliste um zwei Plätze nach vorne rücken und hat nun mit 2,6 Prozent Platz acht inne (im Juni lag die Bank mit 2,1 Prozent noch auf Platz zehn).

Bei den Anlagezertifikaten zeigt sich ein ähnliches Bild, da ihr Anteil am Gesamtmarkt über 95 Prozent beträgt (s. Tabelle 2). Folglich konnte die Dresdner Bank – wie auch bei der Gesamtstatistik – ihre Position um 1,3 Prozent auf 7,9 Prozent verbessern und nimmt in der Rangfolge nun Platz sechs ein. Diese Veränderung des Marktanteils ist vor allem durch Anlagezertifikate auf Aktien generiert worden (s. Anlage 7). Ebenfalls seine Position verbessern konnte die HSBC Trinkaus, die nun mit 2,6 Prozent Platz acht einnimmt. Im Juni lag die Bank mit 2,1 Prozent noch auf dem zehnten Platz.

Die Veröffentlichung der Marktanteile beruht auf der monatlichen Derivate-Statistik des Derivate Forums. Sie zeigt das in Zertifikaten investierte Vermögen deutscher Privatanleger. Im Zusammenhang mit der monatlichen Derivate-Statistik, die den Anteil der jeweiligen Produktkategorie am Open Interest – sozusagen die Assets under Management des Derivatemarktes – ausweist, können die Marktanteile der Emittenten mit der Größe des jeweiligen Segmentes in Zusammenhang gebracht werden (s. Anlage 2 und 3). Die Veränderung des Marktanteils des jeweiligen Emittenten sagt jedoch nichts über das Wachstum eines Segmentes aus, sondern zeigt ausschließlich, wie sich der relative Anteil des Emittenten in dem jeweiligen Segment verändert hat.

Hebelprodukte

Wie auch bei den Anlageprodukten haben sich die Marktanteile der Anbieter von Hebelprodukten deutlich verändert (s. Tabelle 3). Die Dresdner Bank konnte in dieser Kategorie bereits zum zweiten Mal in Folge ihren Marktanteil verbessern: dieser erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 9,5 Prozent. Im zweiten Quartal hatte die Bank bereits ihren Marktanteil um 1,2 Prozent ausgebaut. Mit -4,2 Prozent auf 13,1Prozent ist der Marktanteil der HSBC Trinkaus deutlich gesunken.

Produktkategorien bei Anlagezertifikaten
Betrachtet man bei den Anlagezertifikaten die unterschiedlichen Produktkategorien, so lassen sich im September in fünf Produktkategorien signifikante Veränderungen der Marktanteile fest-stellen: Express-, Index- und Discountzertifikate sowie Bonus- und Teilschutzzertifikate und Outperformance- und Sprintzertifikaten.

Bonus- und Teilschutzzertifikate

Bei den Bonus- und Teilschutzzertifikaten konnte die Dresdner Bank mit einem Anteil von 8,1 Prozent von Position sieben auf fünf vorrücken (s. Tabelle 4) und hat damit wieder seinen Platz vom März 2007 zurückerobert. Zuwächse von gut einem Prozent erzielten die Marktanteile von BNP Paribas und HSBC Trinkaus.

Discountzertifikate

Ebenfalls deutlich gestiegen ist der Marktanteil der Dresdner Bank bei den Discountzertifikaten: Dank des Wachstums von 1,6 Prozent liegt die Bank nun mit 9,5 Prozent auf Platz vier (s. Tabelle 5). Der Marktanteil der BNP Paribas wächst ebenfalls, allerdings nicht stark genug um ihre Position gegen die Dresdner Bank zu verteidigen und nimmt nun Platz fünf ein. Mit -3 Prozent ist der Marktanteil des Bankhauses Sal. Oppenheim stark zurückgegangen.

Expresszertifikate

Bei den Expresszertifikaten haben sich zwar keine Positionen verändert, dennoch gab es starke Veränderungen der Marktanteile: Mit einem Plus von 8,2 Prozent auf 13,9 Prozent wächst der Marktanteil der Dresdner Bank sehr stark. Auch der Marktanteil der UBS bewegt sich bei Expresszertifikaten von 6,1 Prozent im Juni auf 7,4 Prozent nach oben. Dagegen verringert sich der Marktanteil der Deutschen Bank um 5,6 Prozent auf 30,4 Prozent deutlich.

Indexzertifikate

Trotz eines leichten Rückgangs um -0,2 Prozent verbessert HSBC Trinkaus seine Position von acht auf sieben – dies liegt vor allem an dem moderaten Rückgang des Marktanteils bei der DZ BANK (s. Tabelle 7). Auch die BNP Paribas und Sal. Oppenheim tauschen Plätze: Mit einer Vergrößerung des Marktanteils um 1,4 Prozent auf 2,1 Prozent steht die BNP Paribas nun an neunter Stelle der Tabelle.

Outperformance- und Sprintzertifikate

Während die DZ BANK den eigenen Marktanteil in diesem Segment um 0,4 Prozent im September auf 6,4 Prozent vergrößern konnte, hat Goldman Sachs an Marktanteil verloren (s. Tabelle 8). Somit haben Goldman Sachs und die DZ BANK im dritten Quartal ihre Positionen er-neut vertauscht und stehen damit wieder an der gleichen Stelle der Tabelle wie im März.

Die Marktanteile für die drei Produktkategorien Garantiezertifikate und Basket-, Themen- und Strategie-Zertifikate sowie Aktienanleihen finden Sie in den Anlagen 4 bis 6 zur Pressemitteilung. Bei den Anlagezertifikaten werden auch die Marktanteile bezogen auf die Basiswerte ausgewiesen. Die Basiswerte werden in der Derivate-Statistik in vier Klassen unterteilt: Aktien, Renten, Währungen und Rohstoffe sowie Hedge Fonds. Die Marktanteile für diese Klassen finden Sie ebenfalls in der Anlage.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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