MAN-Chef traut dem Aufschwung noch nicht
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Stuttgart/ Hamburg/ München (BoerseGo.de) – Dem aktuellen Aufschwung im Lastwagenmarkt mag nicht jeder Nachhaltigkeit attestieren, zu tief waren die Einschnitte im Krisenjahr 2009, die Branche ist vorsichtiger geworden. Auch der Chef von MAN, Georg-Pachta-Reyhofen, traut dem wohlig riechenden Braten nicht. Im Gespräch mit den Suttgarter Nachrichten von Donnerstag sagte er, eine schnelle Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei nicht zu erwarten. "Der Markt muss zwei bis drei Jahre wachsen, um wieder auf das Niveau vor der Krise zu kommen", so der MAN-Vorstandssprecher.
Die Verkaufszahlen von 2006 würden voraussichtlich 2012 wieder erreicht, die Werte von 2007 "sicher nicht vor 2013". Die von starken Zyklen geprägte Lkw-Branche tut sich schwer, eine einheitliche Definition für "Vorkrisenniveau" zu finden. Direkt vor dem Absturz im vergangenen Jahr arbeiteten die Werke 2008 mit Sonderschichten über den Kapazitätsgrenzen. Für die Hersteller war 2008 ein positives Ausnahmejahr.
MAN übernahm im vergangenen Jahr das brasilianische Geschäft für schwere Lastwagen von Volkswagen. Zusammen genommen wollen die Münchener in diesem Jahr mehr als 100.000 Lastwagen in Europa und Lateinamerika verkaufen, mehr als im Rekordjahr 2008. Weitere neue Wachstumsimpulse sind in den nächsten Jahren aus den Schwellenländern zu erwarten. In China und Indien tun sich westliche mit lokalen Herstellern zusammen, um speziell auf die dortigen Märkte zugeschnittene, günstigere Fahrzeuge anbieten zu können. Weil die Fahrzeuge in den neuen Märkten günstiger sind, dürfte aber künftig der Umsatz nicht im gleichen Maße wie der Absatz zulegen. Bei MAN trug nach Angaben von Pachta-Reyhofen das Lateinamerika-Geschäft im ersten Halbjahr 2010 fast 60 Prozent zum Absatz bei, aber nur ein Drittel zum Umsatz.
Eine große Chance für Absatz und Innovation sieht MAN in der Einführung kraftstoffsparender Technik. „Es herrscht Aufbruchstimmung, wir stehen vor einer technologischen Zeitenwende. So haben wir das in den letzten 20 Jahren nicht erlebt“, sagte Pachta-Reyhofen der "Financial Times Deutschland" von Donnerstag. Bereits 2011 erwartet der MAN-Chef die Serienproduktion erster Linienbusse von MAN mit Hybridtechnik. „Wir haben über 300 Anfragen für Hybridbusse und werden so viele produzieren wie möglich“, sagte er.
Für 2010 hält der Manager an der Prognose von mehr als zehn Prozent Umsatzplus und einer operativen Marge von sechs Prozent fest. Im Krisenjahr 2009 hatte MAN 12 Milliarden Euro erlöst und einen operativen Gewinn von 504 Millionen Euro erwirtschaftet.
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