Kommentar
13:08 Uhr, 20.07.2012

Makroprognose: DAX trotzt schwachen Konjunkturdaten – Korrekturgefahr!

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In der vergangenen Handelswoche ließen sich die Anleger von schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA (Retail-Sales -0,5% vs. 0,2% erw.; Jobless Claims / Arbeitslosenerstanträge 386,000 vs. 365,000 erw.; „Phili-FED“ -12,9 vs. -8,0 erw.;) nicht aus dem Tritt bringen und setzten auf eine konjunkturelle Wende in der zweiten Jahreshälfte mit Hilfe der Geldpolitik. Davon konnte sie nicht einmal die abwartende Haltung von US-Notenbankchef Ben Bernanke abbringen.

Der DAX ist mittendrin in der Sommerrally 2012 und hat seit dem Junitief 14% zulegen können.

Soweit, so gut. Hatten wir doch an dieser Stelle Anfang Juli unser Kursziel für den DAX bei 7000 Punkten bis November u.a. mit dem Liquiditäts-Argument zementiert (siehe Makroprognose: DAX 7000 - der Markt giert nach Liquiditätsspenden vom 09.07.2012).

Auch wenn die Euro-Schuldenkrise in den letzten Tagen etwas aus dem Schussfeld der Märkte geraten ist, so waren doch die Signale - trotz Ratifizierung des 100-Mrd.-Spanien-Bailouts durch den Deutschen Bundestag - alles andere als ermutigend.

Die Refinanzierung des spanischen Staates am Finanzmarkt ist noch immer mit steigenden Renditen verbunden (Auktion am Donnerstag: 7jährige Anleihe stieg auf 6,7% gg. 4,83%; 5j. auf 6,4% gg. 6,0%, 2j. auf 5,2% gg. 4,7%) und die noch ausstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes am 12.September zur ESM-Haftungsunion ist ein fortwährender Unsicherheitsfaktor.

Der in der kommenden Woche beginnenden Berichtssaison in Deutschland (Kontron, Daimler, comdirect, Linde) begegnet der Markt schon jetzt mit angepassten Erwartungen und so wird sich der DAX, abgesehen von einigen Negativ-Überraschungen (z.B. ThyssenKrupp), von den Halbjahresberichten die zuletzt eingeschlagene Aufwärtsbewegung nicht vermiesen lassen.

Aus Sicht der Charttechnik können wir ebenfalls stützende Argumente für dieses Szenario anfügen. Die 200-Tagelinie bei ca. 6400 Punkten liegt erstmalig in komfortabler Entfernung und das technische Bodenmuster (inversive Schulter-Kopf-Schulter-Formation) wurde zuletzt mit einem erfolgreichen „Bounce“ im Bereich von 6400 Punkten bestätigt.

Ein Blick auf die Indikatorenlage attestiert dem DAX dennoch eine „heiß gelaufene“ Trendsituation und ein Rückfall unter die Marke von 6700 Punkten begünstigt den Beginn einer Korrektur im Aufwärtstrend.

Aus Sicht der zuletzt doch etwas zu optimistischen Anlegererwartung, welche in den Bereich vom Frühjahr 2012 zurückgestiegen ist, begrüßen wir eine „gesundende“ 3-5-Tageskonsolidierung von diesem Niveau aus.

Fazit: Rally-These bis DAX-7000 Punkte trotz kurzfristiger Korrekturgefahr bestätigt!

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Mit freundlichen Grüßen,

Jakob Penndorf - Trader bei GodmodeTrader.de

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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert."

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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