Makroökonomisches Umfeld bleibt günstig für Aktien
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Rotterdam (BoerseGo.de) - Die Weltkonjunktur zeigt Stärke, Europa befindet sich nicht länger in der Rezession. Trotzdem sollten Investoren Aktienanlagen momentan nur noch neutral gewichten, rät Robeco in seinem aktuellen Marktausblick. Positive absolute Erträge erwarten die Volkswirte des niederländischen Investmenthauses hingegen bei High-Yield-Bonds. Diese verfügten über attraktive Fundamentaldaten. Robeco-Chefvolkswirt Léon Cornelissen hält es daher für wahrscheinlich, dass Anleger wieder verstärkt in diesen Markt zurückkehren werden.
In Europa bessert sich die Wirtschaftslage auf breiter Front, sogar die Peripheriestaaten stabilisieren sich. Die Eurozone könnte im kommenden Jahr um 1,0 Prozent wachsen, möglicherweise sogar noch etwas stärker, so Robeco weiter. Von der Regierungsbildung in Deutschland dürften keine Risiken ausgehen. Außerdem werde das Bundesverfassungsgericht die OMT-Geschäfte der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Stabilisierung der Währungsunion wohl kaum für unzulässig erklären. Gleichzeitig sei die Inflation mit zuletzt 1,3 Prozent unter der Zielmarke der EZB geblieben.
Insgesamt erwartet Cornelissen, dass die Weltwirtschaft moderat zulegt und die Leitzinsen weiterhin auf einem künstlich niedrigen Niveau verharren. „Damit bleibt das makroökonomische Umfeld prinzipiell günstig für Aktien“, unterstreicht der Robeco-Chefvolkswirt. Cornelissen benennt aber auch mögliche Risiken. So dürfte zum einen die geplante Rückführung der überbordenden Liquidität durch die US-Notenbank erhöhte Kursschwankungen nach sich ziehen. Zum anderen könnten die politischen Spannungen im Mittleren Osten und in Europa wieder eskalieren. Hinzu komme, dass die Aktienmärkte zuletzt primär stiegen, weil die Investoren den Dividendentiteln höhere Gewinnmultiplen zubilligten – nicht aber, weil die Firmengewinne an sich kletterten. „Entsprechend geringer fällt jetzt das verbleibende Kurspotenzial unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten aus“, erläutert der Kapitalmarktexperte.
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