März-Inflationsraten setzen EZB nicht unter Druck
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Im März 2024 ist die Inflation in der Eurozone etwas langsamer gestiegen als erwartet. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 2,4 Prozent, nach 2,6 Prozent im Februar. Insgesamt sind zwei Dinge bemerkenswert: Erstens steigen die Nahrungsmittelpreise deutlich langsamer. Sie erhöhten sich im März nur noch um 2,7 Prozent (Februar: 3,9 Prozent). Zweitens fiel die Kernrate erstmals seit Februar 2022 wieder unter die Drei-Prozent-Marke. Im März lag sie bei 2,9 Prozent (Februar: 3,1 Prozent). Allerdings war es nur den Konsumgütern zu verdanken, dass die Kernrate zurückging, denn der Anstieg der Dienstleistungspreise blieb den sechsten Monat in Folge bei 4,0 Prozent. Dies dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin mit Sorge sehen, denn Dienstleistungspreise sind sehr stark vom Lohnwachstum getrieben.
Die heutigen Inflationsdaten für die Eurozone lassen im April 2024 keine veränderte EZB-Politik erwarten. In verschiedenen Statements haben die EZB-Vertreter klar gemacht, dass sie mehr Daten zu Einschätzung des unterliegenden Inflationstrends benötigen. Dies dürfte auch im April die Kernbotschaft von EZB-Präsidentin Lagarde bleiben, da wichtige Lohndaten erst in den nächsten Wochen zur Veröffentlichung anstehen. Daher sollte der Leitzins von 4 Prozent im April erneut bestätigt werden, aber mit der Aussicht auf eine erste Zinssenkung im Juni, wie wir sie seit langem erwarten. Daran schließt sich die Frage nach der Geschwindigkeit des Zinssenkungstrends an. Auch wenn der Anstieg der Löhne seinen Höhepunkt überschritten haben dürfte, so bleibt die Unsicherheit doch hoch, ob die Dynamik des Lohnwachstums ausreichend moderat sein wird, um das Inflationsziel von 2 Prozent dauerhaft zu erreichen. Daher rechnen wir damit, dass EZB-Präsidentin Lagarde weiterhin hochgradig datenabhängig bleibt und nur die Aussicht auf graduelle Zinssenkungen geben dürfte.
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