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18:54 Uhr, 07.07.2025

MÄRKTE USA/Zollkonfusion belastet - Tesla unter Druck

Erwähnte Instrumente

DOW JONES--Die US-Börsen melden sich mit Kursverlusten aus dem langen Feiertagswochenende am Montag zurück. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit sinkt der Dow-Jones-Index um 1,1 Prozent auf 44.348 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,8 bzw. 0,9 Prozent. Zentrales Thema ist unverändert der Zollstreit der USA mit vielen Ländern. Händler sprechen von Konfusion, ab wann die Schonfrist der von US-Präsident Donald Trump ins Auge gefassten Zölle denn ende bzw. wie hoch die Zölle ausfielen. Eigentlich sollte die Schonfrist am Mittwoch auslaufen, die Trump den weltweiten Handelspartnern gesetzt hat, um Handelsabkommen mit den USA zu schließen. Trump teilte am Wochenende mit, dass die Handelspartner ab Wochenbeginn über Zölle bzw. "Deals" informiert würden.

Andererseits hieß es von Handelsminister Howard Lutnick, dass die Strafzölle erst am 1. August in Kraft gesetzt werden sollen. Dies entspricht de facto einer Verlängerung der Frist. Trump bezifferte die Zölle für Staaten ohne Abkommen mit den USA plötzlich auf bis zu 70 Prozent ab August. Daneben kündigte er zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf Importe aus Ländern an, deren Regierungen die Schwellenländergruppe Brics unterstützen, zu der unter anderem Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören.

Verunsicherung wegen Zollunklarheiten

Im Handel herrscht daher große Verunsicherung. "Es ist eine Frage, ob Last-Minute-Deals abgeschlossen, Zölle erheblich erhöht oder neue Verlängerungen angekündigt werden. Alles scheint möglich. Wahrscheinlich wird der Fokus in dieser Woche am meisten auf den großen Handelsblöcken wie der EU und Asien liegen, von denen die meisten Handelsungleichgewichte der USA ausgehen", mutmaßt ING-Analyst Chris Turner. In dieser unsicheren Gemengelage griffen Anleger nicht zu Aktien, heißt es im Handel.

Die Anleihenmarkt steigen die Renditen - zumindest am langen Ende der Kurve. Händler sprechen mit Blick auf die anrollende Zollwelle von Inflationssorgen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 7 Basispunkte auf 4,38 Prozent. Am Devisenmarkt legt der Dollar-Index mit anziehenden Marktzinsen um 0,3 Prozent zu. Die Möglichkeit höherer US-Zölle auf Importe aus der EU ab Mittwoch lässt den Euro parallel etwas zurückfallen.

Steigende Rentenrenditen und Dollarkurse belasten den Goldpreis. Die Feinunze verbilligt sich um 0,3 Prozent. Die Ölpreise ziehen derweil an. Sie haben nur vorübergehend negativ auf die geplante Fördermengenausweitung der Gruppe Opec+ reagiert. "Die schnelle und einfache Erklärung für diese minimale Reaktion ist ein viel engerer physischer Markt als nach den US-Zollschlagzeilen von vor drei Monaten allgemein erwartet", urteilen die Ritterbusch-Analysten.

Tesla im politischen Würgegriff

Tesla verlieren 7,3 Prozent. Die Gründung einer neuen Partei durch CEO Elon Musk im Streit um das umstrittene Steuer- und Ausgabengesetz der Trump-Regierung hat den Zorn des US-Präsidenten geweckt. Auch Analyst Dan Ives von Wedbush sieht die politischen Ambitionen Musks kritisch, wenngleich er die Kaufempfehlung für die Aktie zunächst beibehält. Die Parteigründung versehe die Aktie jedoch mit einem weiteren Überhang, so Ives.

Nach einer Abstufung durch Seaport sinken Netflix um 0,8 Prozent. WNS ziehen dagegen um 14,3 Prozent an, die franzöisische Capgemini übernimmt den Technologiekonzern. CoreWeave büßen 3,6 Prozent ein, die Cloud-Gesellschaft schluckt ihren Zulieferer Core Scientific (-16,8%). Deren Aktionäre erhalten aber nur kürzlich ausgegebene Anteilsscheine von CoreWeave, Anleger hatten sich offenbar mehr versprochen.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                     44.347,63        -1,1%     -480,90          +5,4% 
S&P-500                   6.226,41        -0,8%      -52,94          +6,8% 
NASDAQ Comp              20.422,39        -0,9%     -178,71          +6,7% 
NASDAQ 100               22.693,82        -0,8%     -173,16          +8,8% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Do, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1709        -0,6%      1,1780         1,1763  +13,7% 
EUR/JPY                     171,09        +0,6%      170,14         170,39   +4,4% 
EUR/CHF                     0,9345        -0,1%      0,9356         0,9353   -0,3% 
EUR/GBP                     0,8603        -0,3%      0,8627         0,8614   +4,2% 
USD/JPY                     146,12        +1,2%      144,42         144,84   -8,2% 
GBP/USD                     1,3612        -0,3%      1,3653         1,3656   +9,2% 
USD/CNY                     7,1555        +0,1%      7,1500         7,1564   -0,8% 
USD/CNH                     7,1787        +0,2%      7,1647         7,1686   -2,3% 
AUS/USD                     0,6502        -0,8%      0,6557         0,6571   +5,9% 
Bitcoin/USD             108.240,70        -0,9%  109.236,70     109.625,10  +15,4% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    67,44         66,5       +1,4%           0,94   -7,3% 
Brent/ICE                    69,03         68,3       +1,1%           0,73   -8,4% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.325,86     3.337,05       -0,3%         -11,20  +27,2% 
Silber                       31,34        31,34          0%           0,00  +12,4% 
Platin                    1.165,72     1.185,14       -1,6%         -19,42  +35,3% 
Kupfer                        4,99         5,10       -2,1%          -0,11  +25,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

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