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19:26 Uhr, 03.07.2025

MÄRKTE USA/Rekordjagd setzt sich nach starkem US-Arbeitsmarkt fort

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DOW JONES--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat am Donnerstag für eine Fortsetzung der Rekordjagd an der Wall Street gesorgt. Der marktbreite S&P-500 und die Nasdaq-Indizes markierten Allzeithochs. Der Stellenaufbau im Juni hat die Erwartungen übertroffen, was die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Fed im Juli massiv dämpfte. Auch die separat erhobene Arbeitslosenquote überraschte positiv. Trotz der starken Daten stiegen die Stundenlöhne weniger stark als gedacht. Selbst die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten überraschten positiv. Der offizielle Juni-Bericht zum Arbeitsmarkt wurde bereits am Berichtstag veröffentlicht, weil am Freitag der Unabhängigkeitsfeiertag in den USA ansteht.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 44.829 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen 0,8 bzw. 1,0 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.853 (Mittwoch: 2.044) Kursgewinner gezählt, denen 869 (741) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 74 (56) Titel.

Der Arbeitsmarkt ist für die Börse ein zweischneidiges Schwert. Gute Daten entfachen Konjunkturoptimismus, zugleich machen sie aber Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen zunichte. Am Markt überwiegt aktuell jedoch der Konjunkturoptimismus. Nach den klar besser als gedacht ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten ist eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im Juli praktisch ausgepreist worden. Am Zinsterminmarkt wird eine Zinssenkung von 25 Basispunkten im Juli mit nur noch 4,7 Prozent eingepreist nach fast 25 Prozent vor der Bekanntgabe der Daten.

"Die heutigen Daten zu einem höher als erwartet ausgefallenen Stellenaufbau, einem Rückgang der Arbeitslosenquote und einem Rückgang der Arbeitslosenanträge widerlegen vollständig die Argumentation für bevorstehende Zinssenkungen und implizieren, dass es absolut keine Dringlichkeit für die Unterstützung der Fed gibt. Wir erwarten den ersten Schnitt erst Ende 2025", sagte Marktstrategin Seema Shah von Principal Asset Management.

Die anderen US-Konjunkturdaten traten dagegen in den Hintergrund, lieferten allerdings ein uneinheitliches Bild. So hat sich die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche laut einer Umfrage von S&P Global im Juni gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Laut ISM-Index hat sich die Aktivität in der US-Dienstleistungsbranche dagegen im Juni beschleunigt. Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai gestiegen.

Dollar legt zu

Der Dollar zog mit der schwindenden Aussicht auf bald sinkende Zinsen an, der Dollar-Index kletterte um 0,5 Prozent nach oben. Ein zwischenzeitlicher leichter Rückgang konnte wieder aufgeholt werden. Die Commerzbank verwies darauf, dass die Hälfte des Stellenaufbaus auf den Staatssektor entfallen sei. Auch die durchschnittliche Arbeitszeit habe leicht abgenommen. Der Dollar könnte sich kurzfristig vorübergehend stabilisieren, wenn die anstehenden US-Inflationsdaten die Märkte dazu veranlassten, ihre Wetten auf Zinssenkungen in den USA zurückzuschrauben, urteilten die Analysten von Monex Europe. Die Inflation dürfte infolge der Zölle steigen, und dies sollte in den am 15. Juli fälligen Daten für Juni deutlich werden, so die Experten.

Am Rentenmarkt spielten Anleger die Karte bald sinkender Leitzinsen weniger intensiv - die Renditen stiegen. Die zehnjähriger US-Staatsanleihen zog um 5 Basispunkte auf 4,34 Prozent an.

Steigende Marktzinsen und ein festerer Dollar belasteten den Goldpreis, die Feinunze verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 3.333 Dollar.

Die Ölpreise gaben einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Die Notierungen für Brent und WTI reduzierten sich um bis zu 1,0 Prozent. Preistreibend wirkte vor allem, dass Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde beendete, womit es bei westlichen Sanktionen gegen das Land bleiben dürfte. Außerdem waren die wöchentlichen US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen. Daneben wird auf das Treffen der Opec+ am Wochenende geschaut. Hier wird mit einer weiteren Erhöhung der Förderquote gerechnet.

Nach Vorlage von Absatzzahlen zeigten sich die Titel des E-Autoherstellers Lucid 5,4 Prozent im Plus, die Papiere des Wettbewerbers Rivian Automotive kletterten um 2,5 Prozent. Datadog steigen für Juniper Networks in den S&P-500 auf, weil Juniper von Hewlett Packard Enterprise geschluckt wird. Datadog kletterten um 14,9 Prozent nach oben.

Synopsys erhöhten sich um 4,9 Prozent und Cadence Design Systems um 5,1 Prozent. Die beiden Gesellschaften profitieren von gelockerten US-Exportbeschränkungen im Halbleitersektor nach China. Tripadvisor zogen um 16,7 Prozent an. Laut Wall Street Journal hat der aktivistische Investor Starboard Value eine Beteiligung von über 9 Prozent am Reisebewertungsportal aufgebaut.

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INDEX          zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA         44.828,53  +0,8%   344,11      +4,6% 
S&P-500       6.279,35  +0,8%    51,93      +5,9% 
NASDAQ Comp  20.601,10  +1,0%   207,97      +5,6% 
NASDAQ 100   22.866,97  +1,0%   225,09      +7,8% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mi, 17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1753        -0,4%      1,1795         1,1782  +13,9% 
EUR/JPY                     170,46        +0,6%      169,44         169,47   +4,0% 
EUR/CHF                     0,9348        +0,1%      0,9339         0,9337   -0,5% 
EUR/GBP                     0,8610        -0,3%      0,8639         0,8655   +4,3% 
USD/JPY                     145,04        +1,0%      143,64         143,84   -8,7% 
GBP/USD                     1,3650        -0,0%      1,3655         1,3612   +9,2% 
USD/CNY                     7,1571        +0,1%      7,1535         7,1505   -0,8% 
USD/CNH                     7,1689        +0,1%      7,1631         7,1638   -2,4% 
AUS/USD                     0,6572        -0,2%      0,6583         0,6570   +6,4% 
Bitcoin/USD             109.335,00        -0,2%  109.499,75     108.370,50  +15,6% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    66,77        67,45       -1,0%          -0,68   -6,4% 
Brent/ICE                    68,56        69,11       -0,8%          -0,55   -7,8% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.333,22     3.356,38       -0,7%         -23,16  +27,9% 
Silber                       31,37        31,05       +1,0%           0,32  +11,4% 
Platin                    1.169,09     1.206,78       -3,1%         -37,69  +37,8% 
Kupfer                        5,09         5,15       -1,1%          -0,06  +26,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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