MÄRKTE USA/Nach "AAA"-Entzug: Zinsen steigen - Aktienkurse fallen leicht
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Wenig beeindruckt zeigt sich der US-Aktienmarkt am Montag davon, dass die Ratingagentur Moody's den USA das Spitzenrating "AAA" entzogen hat. Am Anleihemarkt fällt die Reaktion ebenfalls verhalten aus, die Renditen ziehen eher moderat an. Marktteilnehmer betonen, dass Moody's die letzte der drei großen Ratingagenturen sei, die den USA das begehrte "Tripple A" nun nicht mehr gebe. S&P Ratings zog seine Bestnote bereits 2011 zurück, Fitch 2023. Moody's begründet den Schritt mit dem wachsenden Haushaltsdefizit und immer wieder Blockaden bei Steuer- und Ausgabenfragen. Ein schlechteres Rating hat höhere Zinsen zur Folge, verteuert also die Kreditaufnahme des Staates.
Dessen ungeachtet genehmigte der Haushaltsausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Gesetzesvorlage des US-Präsidenten, die umfangreiche Steuersenkungen und höhere Ausgaben vorsieht. Die Gesetzesvorlage muss allerdings noch durch das Repräsentantenhaus und den Senat.
Der Dow-Jones-Index liegt zur New Yorker Mittagszeit ganz knapp im Minus bei 42.642 Punkten. Der S&P-500 gibt 0,2 Prozent ab, die Nasdaq-Indizes 0,4 Prozent. Sie waren zunächst um über 1 Prozent abgerutscht, erholten sich aber schnell wieder von den Tiefs. Am Anleihemarkt steigt die Zehnjahresrendite um 6 Basispunkte auf 4,50 Prozent. Ein Ausverkauf bei den Anleihen ist nach Meinung der UBS unwahrscheinlich. Die Renditen dürften nur kurzfristig um 10 bis 15 Basispunkte steigen, ähnlich wie nach der Abstufung durch Fitch im Jahr 2023.
Der Dollar bekommt den Vertrauensverlust von Moody's deutlich zu spüren. für den Dollarindex geht es um 0,8 Prozent nach unten, der Euro zieht auf 1,1238 Dollar an. Die Abstufung komme als rechtzeitige Erinnerung, dass die steigende US-Verschuldung und die Defizite nicht unbemerkt geblieben sind, sagt Marktkenner Christopher Wong von OCBC. Der Mangel an fiskalischer Disziplin und die unsichere Politik stellen den Status des US-Dollars als sicherer Hafen und primäre Reservewährung weiter in Frage.
Das Gold ist als sicherer Hafen gesucht, profitiert aber auch vom schwächeren Dollar, weil dies das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum verbilligt. Der Preis steigt um 28 Dollar auf 3.232. Die Ölpreise legen mit dem schwächeren Dollar etwas zu. Für Impulse im Handelsverlauf könnten neue Entwicklungen zwischen Russland und der Ukraine sorgen. US-Präsident Trump hat nach Angaben des Weißen Hauses ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin begonnen. Trump versucht damit, die Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew in Gang zu bringen. Im Mittelpunkt des Gesprächs wird die Frage stehen, ob Russland einem bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand zustimmen wird, den die Ukraine nach eigenen Angaben bereits unterstützen würde.
Unitedhealth auf Erholungskurs
Unitedhealth gewinnen 6,0 Prozent sind weiter auf Erholungskurs. Die Aktie des angeschlagenen Krankenversicherers steigt den zweiten Tag in Folge, nachdem es zuvor mit diversen Hiobsbotschaften wie Betrugsvorwürfen und dem Abgang des Unternehmenschefs acht Mal in Folge abwärts gegangen war.
Nvidia liegen knapp im Minus. Eine Vertiefung der Partnerschaft mit der taiwanischen Foxconn stützt nicht, ebenso nicht, dass Nvidia Partnerschaften mit taiwanischen Systemherstellern wie Acer, Asus und Gigabyte verstärken will.
Walmart geben um 0,6 Prozent. Am Samstag hatte US-Präsident Trump den Einzelhandelsriesen kritisiert, er solle Zollaufschläge schlucken, also selbst tragen, statt die Preise zu erhöhen. Für die Aktien der Baumarktketten Home Depot und Lowe's geht es im Sog um je 0,5 Prozent nach unten. Am Dienstag bzw. Mittwoch öffnen die beiden Unternehmen ihre Bücher.
TXNM Energy reagieren mit einem Plus von 7,3 Prozent darauf, dass Blackstone Infrastructure das Unternehmen für 11,5 Milliarden Dollar einschließlich Schulden kaufen will.
Regeneron Pharma hat in einer Konkursauktion den Zuschlag für das eins erfolgreiche DNY-Test-Startup 23andMe für 256 Millionen Dollar erhalten. Der Kurs gibt um 0,7 Prozent nach.
Novavax springen um 18 Prozent nach oben, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Covid-Impfstoff des Unternehmens zugelassen hat. Zugleich erhält Novavax eine Meilensteinzahlung von seinem Entwicklungspartner Sanofi.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.641,95 -0,0% -12,79 +0,3% S&P-500 5.944,59 -0,2% -13,79 +1,3% NASDAQ Comp 19.142,84 -0,4% -68,27 -0,5% NASDAQ 100 21.367,69 -0,3% -60,24 +2,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo., 9:39 % YTD EUR/USD 1,1236 +0,5% 1,1175 1,1240 +7,9% EUR/JPY 163,00 +0,3% 162,56 162,60 -0,2% EUR/CHF 0,9378 +0,2% 0,9356 0,9364 +0,0% EUR/GBP 0,8414 +0,0% 0,8414 0,8408 +1,6% USD/JPY 145,06 -0,3% 145,44 144,67 -7,4% GBP/USD 1,3354 +0,6% 1,3278 1,3368 +6,1% USD/CNY 7,1967 -0,1% 7,2067 7,1949 -0,0% USD/CNH 7,2140 +0,1% 7,2098 7,2121 -1,7% AUS/USD 0,6457 +0,8% 0,6404 0,6427 +3,5% Bitcoin/USD 104.661,00 +0,4% 104.279,00 102.979,00 +11,1% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,10 62,41 +1,1% 0,69 -13,2% Brent/ICE 65,83 65,33 +0,8% 0,50 -12,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3230,19 3203,12 +0,8% 27,07 +22,1% Silber 28,84 28,93 -0,3% -0,09 +3,7% Platin 892,04 888,31 +0,4% 3,73 +1,6% Kupfer 4,63 4,56 +1,7% 0,08 +14,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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