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22:14 Uhr, 22.05.2024

MÄRKTE USA/Etwas leichter - Fed weiter besorgt über hohe Inflation

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NEW YORK (Dow Jones) - Die anhaltenden Sorgen der US-Notenbank über die hohe Inflation haben an der Wall Street am Mittwoch für Abgaben gesorgt. Die Fed-Vertreter sind auf ihrer jüngsten Sitzung zu dem Schluss gekommen, dass sie die Zinsen noch länger als zuvor erwartet auf dem aktuell hohen Niveau halten müssen, nachdem die Daten zur Inflation im vergangenen Monat zum dritten Mal in Folge enttäuschend ausgefallen waren. Dies ging aus dem Protokoll der Sitzung vom 30. April und 1. Mai hervor. Zudem hatten verschiedene Fed-Vertreter eine weitere Zinserhöhung erwähnt, falls die Inflation dies rechtfertigt.

Die Fed-Mitglieder stimmten darin überein, dass sie nicht erwarten, dass es angemessen wäre, das Zielband zu reduzieren, bis sie größeres Vertrauen gewonnen haben, dass sich die Inflation nachhaltig entwickelt, und zwar in Richtung der Zielmarke der US-Notenbank von 2 Prozent, hieß es weiter.

Nachdem die Indizes im Vorfeld wenig verändert tendiert hatten, ging es im Anschluss zwischenzeitlich etwas stärker nach unten. Der Dow-Jones-Index verlor schließlich 0,5 Prozent auf 39.671 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,2 Prozent. Dabei zeigten sich an der Nyse 766 (Dienstag: 1.330) Kursgewinner und 2.068 (1.465) -verlierer. Unverändert schlossen 56 (84) Titel.

Bereits zuletzt hatten Aussagen aus den Reihen der US-Notenbank den wieder gestiegenen Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung einen Dämpfer verpasst. Laut CME FedWatch rechnen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,4 Prozent, dass die Fed die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung am 12. Juni unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird, und mit einer Wahrscheinlichkeit von 80,4 Prozent, dass sie auch im Juli unverändert bleiben.

Konjunkturseitig war die Agenda übersichtlich. Kurz nach Handelsbeginn wurden lediglich die Daten zum Verkauf bestehender Häuser für April veröffentlicht. Diese sind um 1,9 Prozent gefallen, während Ökonomen mit einem Anstieg um 1,4 Prozent gerechnet hatten.

   Nvidia etwas leichter - Target knicken ein 

Die Aktie von Nvidia zeigte sich vor der Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Quartal nach Handelsende mit einem Minus von 0,5 Prozent. Am Vortag hatte sich der Kurs wieder dem Allzeithoch vom März angenähert. Am Markt werden erneut beeindruckende Zahlen erwartet, angetrieben von der riesigen Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz. Analysten erwarten, dass sich der Umsatz im ersten Quartal auf 24,6 Milliarden Dollar fast vervierfacht hat und der Gewinn um das Fünffache auf 5,60 Dollar je Aktie gestiegen ist. Die eigene Prognose des Unternehmens liegt bei einem Umsatz zwischen 23,5 und 24,5 Milliarden Dollar.

Die Aktie von Biogen reduzierte sich 1,1 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen kauft zur Stärkung seines Immunologie-Portfolios Human Immunology Biosciences für zunächst 1,15 Milliarden US-Dollar. Beim Erreichen bestimmter Meilensteine können weitere 650 Millionen Dollar fällig werden.

Die Titel des Einzelhandelskonzerns Target brachen um 8,0 Prozent ein. Zwar hat das Unternehmen die Serie von flächenbereinigten Umsatzrückgängen im ersten Quartal beendet, doch verfehlte der Gewinn die Erwartungen der Anleger. Auch der Ausblick überzeugt nicht.

Für die Pfizer-Aktie ging es um 3,6 Prozent nach oben. Der US-Pharmakonzern setzt ein mehrjähriges Programm zur Kostensenkung um. Er will die Effizienz steigern und in einer ersten Phase bis Ende 2027 rund 1,5 Milliarden US-Dollar einsparen, wie aus einer regulatorischen Mitteilung des Unternehmens hervorging.

   Dollar etwas fester - Ölpreise sinken 

Am Devisenmarkt legte der Dollar nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zu. Der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent, nachdem er im Vorfeld nur 0,1 Prozent im Plus gelegen hatte. Die Aussagen machten eine baldige Senkung der Zinsen unwahrscheinlicher, hieß es.

Am Anleihemarkt reagierten die Renditen kaum auf das Fed-Protokoll. Für die Rendite zehnjähriger Titel ging es um 0,7 Basispunkte auf 4,42 Prozent nach oben.

Die Ölpreise gaben nach den deutlichen Vortagesabgaben weiter nach. Die Preise für Brent und WTI sanken um bis zu 1,7 Prozent. Mit den wöchentlichen US-Rohöllagerdaten weiteten sich die Verluste noch aus. Diese haben sich wider Erwarten erhöht, was die Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage befeuerte. Angesichts nachlassender Fundamentaldaten ist eine Verlängerung der derzeitigen Produktionskürzungen um 2,2 Millionen Barrel pro Tag auf dem Treffen der Opec+ im Juni das wahrscheinlichste Szenario, so Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie der Saxo Bank.

Der Goldpreis fiel nach den jüngsten Rekordhochs deutlicher zurück und rutschte wieder unter die Marke von 2.400 Dollar je Feinunze. Mit dem anziehenden Dollar nach dem Fed-Protokoll weitete sich das Minus noch etwas aus. Dieses deutet auf hohe Zinsen für einen längeren Zeitraum hin. Der Preis für das Edelmetall fiel um 1,6 Prozent auf 2.380 Dollar.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          39.671,04  -0,5%  -201,95      +5,3% 
S&P-500        5.307,01  -0,3%   -14,40     +11,3% 
Nasdaq-Comp.  16.801,54  -0,2%   -31,08     +11,9% 
Nasdaq-100    18.705,20  -0,0%    -8,60     +11,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,87         +4,5          4,83       45,3 
5 Jahre                  4,47         +3,7          4,43       46,5 
7 Jahre                  4,44         +2,1          4,42       47,2 
10 Jahre                 4,42         +0,7          4,42       54,5 
30 Jahre                 4,54         -0,5          4,55       57,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 7:55 Uhr  Di, 17:09   % YTD 
EUR/USD                1,0820        -0,3%        1,0856     1,0858   -2,0% 
EUR/JPY                169,58        +0,0%        169,67     169,43   +9,0% 
EUR/CHF                0,9906        +0,2%        0,9892     0,9877   +6,8% 
EUR/GBP                0,8510        -0,4%        0,8540     0,8537   -1,9% 
USD/JPY                156,72        +0,4%        156,30     156,04  +11,2% 
GBP/USD                1,2716        +0,0%        1,2712     1,2719   -0,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2548        +0,1%        7,2475     7,2469   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             69.671,44        -0,1%     69.808,15  70.217,79  +60,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,33        78,66         -1,7%      -1,33   +6,6% 
Brent/ICE               81,69        82,88         -1,4%      -1,19   +6,8% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              34,765        32,90         +5,7%      +1,87  -11,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.379,56     2.417,67         -1,6%     -38,11  +15,4% 
Silber (Spot)           30,88        31,98         -3,4%      -1,09  +29,9% 
Platin (Spot)        1.040,82     1.051,50         -1,0%     -10,68   +4,9% 
Kupfer-Future            4,81         5,10         -5,8%      -0,29  +22,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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