Nachricht
22:11 Uhr, 30.12.2024

MÄRKTE USA/Erneut Gewinnmitnahmen - Boeing ziehen Dow nach unten

Erwähnte Instrumente

DOW JONES--Mit Abgaben, aber deutlich erholt von den Tagestiefs, ist die Wall Street am Montag aus dem Handel gegangen. Es war der vorletzte Handelstag des Jahres. Am Dienstag findet wegen Silvester am US-Anleihemarkt nur eine verkürzte Sitzung statt, am Mittwoch bleiben die Börsen in den USA wegen Neujahr geschlossen. Neben fortdauernden Gewinnmitnahmen dürften auch letzte Positionsanpassungen vor dem Jahresende belastet haben.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,0 Prozent auf 42.574 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent. An der Nyse wurden 1.052 (Freitag: 507) Kursgewinner gesehen, denen 1.756 (2.283) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 43 (65) Titel. Damit setzte sich die Abwärtsbewegung vom Freitag fort. Sorgen über eine hartnäckige Inflation und die Ungewissheit über die Politik-Agenda des gewählten US-Präsidenten Donald Trump beherrschten weiterhin die Märkte, wie es hieß. "Die Erwartung, dass die US-Notenbank angesichts der starken Wirtschaft, der hartnäckigen Inflation und der preistreibenden Maßnahmen Trumps wenig Spielraum für Zinssenkungen im Jahr 2025 haben dürfte, haben die Hoffnungen der Fed auf eine Senkung der Kreditkosten von den Höchstständen der letzten Jahrzehnte zunichte gemacht", merkte XM an.

Keine Unterstützung lieferten die fallenden Renditen am US-Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere war am Freitag auf ein Mehrmonatshoch von über 4,60 Prozent geklettert. Hier hatte die Erwartung angetrieben, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr die Zinsen in einem langsameren Tempo senken wird.

Konjunkturseitig überraschte der Einkaufsmanager-Index Chicago negativ. Er fiel im Dezember, während Volkswirte mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Die ausstehenden Häuserverkäufe stiegen hingegen im November den vierten Monat in Folge. Marktteilnehmer interpretierten dies als ein Zeichen, dass Kaufinteressenten nicht mehr mit weiter sinkenden Hypothekenzinsen rechnen.

Der Kurs des Dow-Schwergewichts Boeing fiel um 2,3 Prozent, nachdem er im frühen Handel um über 5 Prozent abgerutscht war. In Südkorea war am Sonntag ein Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Jeju Air von der Landebahn gerutscht, gegen eine Betonbarriere geprallt und in Flammen aufgegangen. Dabei kamen 179 Insassen ums Leben, es gab lediglich zwei Überlebende. Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Boeing 737-800. Die genaue Ursache des Absturzes wird derzeit ermittelt.

Für die Tesla-Aktie ging es um weitere 3,3 Prozent nach unten, womit sich die Gewinnmitnahmen den dritten Handelstag in Folge fortsetzten. Die Titel waren seit dem 6. November, als sie nach der US-Präsidentschaftswahl zu einer Rally starteten, um rund 81 Prozent gestiegen.

Die Aktie von Vera Bradley machte einen Satz von 8,6 Prozent. Der größte Aktionär des Modekonzerns fordert eine Überprüfung der Strategie, darunter auch die Möglichkeit eines Verkaufs.

Unterschiedlich tendieren die am Freitag abverkauften Chip-Werte. Während sich Nvidia um 0,4 Prozent erholten, fielen Broadcom um weitere 2,6 Prozent.

Dollar gut behauptet - Ölpreise steigen weiter

Der Dollar zeigte sich ungeachtet der sinkenden Anleiherenditen mit kleineren Aufschlägen. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Teilnehmer verwiesen aber auf dünne Umsätze vor dem Jahreswechsel. Nach den kräftigen Gewinnen in der zweiten Jahreshälfte dürfte der Greenback das Jahr in der Nähe seines Zweijahreshochs beenden. Die US-Währung ist aufgrund der starken US-Wirtschaft und der Erwartung, dass weitere Zinssenkungen der US-Notenbank begrenzt sein werden, zuletzt stark gestiegen. In den vergangenen Tagen hatte sich der Dollar trotz schwacher Daten zu langlebigen Wirtschaftsgütern und Immobilien in den USA gut entwickelt, so die Analysten von Forex Analytix.

Die Ölpreise legten leicht zu und bauten damit ihre erhöhten Niveaus vom Freitag noch etwas aus. Marktteilnehmer verwiesen auf den am Freitag vermeldeten fünften wöchentlichen Rückgang der US-Lagerbestände in Folge. Die Umsätze seien aber aufgrund der Feiertage und der Aktivitäten zum Jahresende gedämpft, so Antonio Di Giacomo von XS.com.

Der festere Dollar drückte derweil den Goldpreis. Am Markt setze sich mehr und mehr die Meinung durch, dass die neue US-Regierung unter dem gewählten Präsidenten Trump mit ihrer Politik den Goldpreis deckeln könnte, sagte Rania Gule von XS.com. Zwar könnten neue Zölle und eine restriktivere Handelspolitik die Risikoaversion der Anleger befeuern, doch könnte nach Meinung der Analystin das Interesse an Gold gedämpft werden, wenn auf der anderen Seite die US-Notenbank im kommenden Jahr die Zinsen langsamer senken würde. Aktuell würden am Markt für 2025 nur zwei Zinssenkungen erwartet, fügte sie hinzu.

=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                42.573,73        -1,0%     -418,48     +13,0% 
S&P-500              5.906,94        -1,1%      -63,90     +23,8% 
Nasdaq-Comp.        19.486,79        -1,2%     -235,25     +29,8% 
Nasdaq-100          21.197,09        -1,3%     -275,93     +26,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,25         -7,5        4,33      -16,9 
5 Jahre                  4,37         -9,4        4,46       36,8 
7 Jahre                  4,45        -10,1        4,55       48,2 
10 Jahre                 4,54         -8,5        4,63       66,2 
30 Jahre                 4,76         -5,9        4,82       79,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:42  Fr, 17:01    % YTD 
EUR/USD                1,0402        -0,3%      1,0425     1,0424    -5,8% 
EUR/JPY                163,12        -0,8%      164,55     164,25    +4,8% 
EUR/CHF                0,9399        -0,0%      0,9405     0,9395    +1,3% 
EUR/GBP                0,8290        -0,1%      0,8291     0,8287    -4,4% 
USD/JPY                156,81        -0,6%      157,84     157,61   +11,3% 
GBP/USD                1,2548        -0,2%      1,2574     1,2580    -1,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,3148        +0,2%      7,3083     7,2955    +2,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             94.172,15        +1,3%   93.432,35  94.517,55  +116,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               71,14        70,60       +0,8%      +0,54    +2,2% 
Brent/ICE               74,39        74,17       +0,3%      +0,22    +0,6% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               47,95        47,77       +0,4%      +0,19   +24,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.608,03     2.621,50       -0,5%     -13,48   +26,5% 
Silber (Spot)           29,00        29,39       -1,3%      -0,39   +22,0% 
Platin (Spot)          904,60       916,03       -1,2%     -11,43    -8,8% 
Kupfer-Future            4,07         4,10       -0,6%      -0,03    +2,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche