Fundamentale Nachricht
10:17 Uhr, 30.09.2019

Märkte unterschätzen Handelskonflikt

Eine zügige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China ist Ostrum-Volkswirtin Aline Goupil-Raguenes zufolge ein „Luftschloss".

Paris (GodmodeTrader.de) - Die Finanzmärkte mögen die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten zwar nicht. Dennoch haben sie bisher nicht ausreichend eingepreist, dass der Handelskonflikt mit China weiter eskalieren dürfte. Das sagt Aline Goupil-Raguenes, Volkswirtin beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in einem aktuellen Kommentar.

Die Expertin schreibt: „Eine zügige Einigung zwischen den USA und China bleibt ein Luftschloss. Die Forderungen der USA an China sind überzogen. Dabei geht es nicht wirklich um Defizite in Handelsbilanzen, sondern vor allem um Technologieführerschaft. China wird seine Ambitionen keineswegs auf Druck aus dem Weißen Haus aufgeben.“ Die Spannungen dürften sogar weiter zunehmen, und das bedeute entsprechende Risiken für das Wachstum der Weltwirtschaft. Die Finanzmärkte hätten das noch nicht eingepreist.

Schon heute habe der Handelskonflikt einen wesentlichen Einfluss auf die Weltwirtschaft: Der Welthandel gehe zurück, die Industrie schrumpfe und die Unternehmensinvestitionen verlangsamten sich. Die zuletzt angekündigten Schritte würden zu einem deutlichen Anstieg der Zölle führen und direkt die US-Konsumenten treffen, die bislang im Großen und Ganzen verschont geblieben seien. Das Risiko der nächsten Eskalation des Konflikts bestehe also darin, dass sich die Folgen auf den Dienstleistungssektor und die Privathaushalte ausbreiteten, heißt es weiter.

„Zugleich hat die Geldpolitik nur einen geringen Einfluss auf die Binnennachfrage, denn die Haushalte und Unternehmen haben bereits heute ein günstiges Finanzierungsumfeld und die Unternehmen werden kaum mehr investieren, wenn die weitere Entwicklung des Handelskonflikts nicht absehbar ist“, so Goupil-Raguenes.

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  • wizardmw
    wizardmw

    Keine Sorge, spielt keine Rolle. Die Notenbanken kaufen Anleihen, dann Aktien, dann Kühlschränke und Fernseher und wenn das nicht hilft bekommt jeder 100000 einfach so, Hauptsache weiter konsumieren bis uns der Planet um die Ohren fliegt.

    19:18 Uhr, 30.09.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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