Märkte richten Fokus nun auf Frankreich
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Europa ist gezeichnet von hohen politischen Unsicherheiten: Brexit, ein erstarkter Nationalismus in einigen europäischen Ländern bis hin zu den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich sowie Deutschland. Als Folge dieser Unsicherheit haben Investoren immer stärker Kapital aus Europa abgezogen und vor allem in den USA allokiert, wie Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Mit dem Ausgang der Wahl in den Niederlanden entfalle nun ein erster Unsicherheitsfaktor. Das unerwartet schwache Abschneiden der Freiheitspartei von Geert Wilders sei damit eine gute Nachricht für die Euroländer. Als sich ein klarer Sieg für Mark Ruttes rechtsliberale VVD abzeichnet habe, hätte der Euro zugelegt. Auch für die Märkte sei der Ausgang positiv. Allerdings dürfte eine Koalition aus drei Parteien keine Mehrheit im Parlament zustande bringen, weshalb mit langwierigen Verhandlungen für eine Regierungsbildung zu rechnen sei, heißt es weiter.
„Nun werden die Märkte ihren Fokus auf Frankreich richten. Dort geht von der Kandidatur der rechtsextremen Marine Le Pen ohne Zweifel die größere Gefahr aus. Ungeachtet einer möglichen Signalwirkung des Votums der Niederländer für Frankreich sind die hohe Wahlbeteiligung und das starke Umschwenken der Wähler zurück zur politischen Mitte für Marine Le Pen ein schlechtes Zeichen“, so Roemheld.
Erschwerend komme hinzu, dass das französische Präsidentschaftswahlsystem zusätzliche Hürden für einen Sieg der Rechtsextremen in Frankreich aufgebaut habe. Das Wahlergebnis in den Niederlanden könnte jedenfalls den Wendepunkt des scheinbar unaufhaltsamen Aufstiegs der Populisten in diesem Jahr markieren, heißt es weiter.
„Anleger sollten daher den Investmentblick wieder auf europäische Aktien richten. Die Fundamentaldaten verbessern sich zunehmend, die Gewinne steigen. Relativ gesehen sind die Bewertungen jedoch sehr günstig. Die Makro-Daten für Europa sind überraschend gut, die Konjunktur ist insgesamt sehr solide und die Volatilität derzeit niedrig. Je mehr die politischen Unsicherheitsfaktoren abgehakt werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Investoren wieder verstärkt Kapital in Europa allokieren. Daher kann sich ein Einstieg in diese Investmentregion zum jetzigen Zeitpunkt lohnen“, so Roemheld.
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