Märkte finden zu ihrem Gleichgewicht zurück
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Die US-Aktienmärkte konnten trotz schwacher Beschäftigungszahlen und eines Rekordhandelsdefizits (66,1 Mrd. US$) weitere Kursgewinne verbuchen. Fallende Energiepreise stärkten das Vertrauen der Anleger und beflügelten die Hoffnung auf eine Jahresendrallye. Ungeachtet enttäuschender Ergebnisse bei einigen großen Firmen (Dell, Cisco) im dritten Quartal erwiesen sich Technologieaktien erneut als widerstandsfähig.
In Japan stieg der Nikkei 225, während der breitere Topix-Index an Wert verlor. Für positive Stimmung bei den Anlegern sorgte die Nachricht eines weiteren BIP-Anstiegs im dritten Quartal (+0,4% ggü. Vorquartal, annualisiert). Obwohl das Wachstum geringer ausfiel als im ersten und zweitem Quartal, werteten Anleger die Nachricht als Hinweis auf anhaltend solide Unternehmensinvestitionen und Verbraucherausgaben sowie eine Fortsetzung der onjunkturerholung in Japan.
An den europäischen Aktienmärkten stiegen die Kurse, denn hohe Unternehmensgewinne überlagerten die negativen Schlagzeilen zu den Krawallen in Frankreich sowie die glanzlosen US-Wirtschaftsdaten. Der deutsche Dax sprang kräftig in die Höhe, denn Anleger begrüßten, dass sich die beiden Volksparteien auf die Bildung einer großen Koalition verständigt haben. Soziale Unruhen in mehreren Städten Frankreichs einschließlich Paris dämpften die Entwicklung des französischen CAC 40 Index, der nur 0,8% zulegen konnte.
Niedrigere Energiepreise belasteten die Börsenbarometer in Großbritannien, und der FTSE Index konnte sich nur um 0,8% verbessern.
Erneut gut verlief die Woche für Aktien aus Asien-Pazifik. Koreas Aktienmarkt setzte seinen Weg nach oben mit einem Plus von 2,8% fort, und auch in Taiwan stiegen die Aktienkurse im Mittel um 2,8%.
An vielen Emerging Markets fielen dagegen die Kurse, denn die schwachen US-Wirtschaftsdaten drückten auf die Stimmung der Anleger. Während der mexikanische Bolsa-Index um 1,5% stieg, verlor der brasilianische Bovespa-Index 1,2%. Auch in Russland fielen die Kurse, und der Aktienmarkt beendete die Woche mit einem Minus von 0,3%.
Nach der jüngsten Verkaufswelle war die Nachfrage nach neu emittierten US-Treasuries groß, deren Kurse an den Anleihemärkten stiegen. Anleihen aus der Eurozone blieben gegenüber Inflationsängsten und möglichen Zinserhöhungen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) anfällig.
An den Devisenmärkten schwächte sich der US-Dollar trotz des US-Rekordhandelsdefizits nur leicht gegenüber anderen wichtigen Währungen ab.
Der Ölpreis gab deutlich nach. Dem waren Spekulationen über nachlassenden Verbrauch vorausgegangen, denn die Ölvorräte in den USA steigen. Milde Temperaturen in vielen Regionen übten weiteren Druck auf die Preise aus.
In der letzten Woche stieg der Goldpreis.
Märkte finden zu ihrem Gleichgewicht zurück
Im Zentrum der Sorgen und Ängste, die die Finanzmärkte belasteten, stand die Aussicht auf eine höhere Inflation und nachlassende Liquidität in den USA und dem Rest der Welt. Unseres Erachtens dürften die schlimmsten Inflationsszenarien angesichts fallender Energiepreise und weiterhin moderater Arbeitskosten unbegründet sein. Auch neigt sich der Straffungszyklus in den USA seinem Ende. Ferner sorgt die flache Renditekurve für eine für die Finanzmärkte förderliche Liquidität. Deshalb sehen wir die schwächeren Aktienkurse im Oktober eher als Kaufgelegenheiten für ein breites Spektrum an Aktien, bei denen die Fundamentaldaten weiterhin gut sind. Insbesondere die US-Märkte erscheinen uns wegen ihrer schlechteren Performance seit über einem Jahr interessant.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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