MÄRKTE EUROPA/Vorsichtig aufwärts - Berichtssaison setzt Impulse
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochmittag mit den Indizes moderat nach oben. Dabei sorgt die auf Hochtouren laufende Quartalsberichtssaison bei einigen Einzelwerten für kräftige Kursausschläge. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent 18.796 Punkte und liegt rund 50 Punkte unter seinem Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 liegt unverändert bei 5.078 Zählern. Er wird gebremst von schwachen Luxusgüteraktien, die im Sog von enttäuschenden Burberry-Zahlen verkauft werden.
Ob der DAX seinen Aufwärtstrend mit neuen Allzeithochs fortsetzt, wird laut Börsianern vor allem von den US-Verbraucherpreisen am Nachmittag abhängen. Erwartet wird eine leichte Abschwächung der Inflation, was dann Zinssenkungshoffnungen wieder anfachen könnte.
Wieder Zahlenflut
Allein aus dem DAX haben fünf Unternehmen ihre Bücher geöffnet. Der Versicherer Allianz profitierte von einem starken Schaden- und Unfallgeschäft, steigerte den operativen Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen leicht. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt, während hier einige Akteure möglicherweise auf eine Erhöhung spekulierten. Die Deutsche Bank spricht von einem soliden Jahresauftakt. Nach der zuletzt guten Kursentwicklung gibt das Papier um 1,7 Prozent nach.
Commerzbank sind mit einem Plus von 5 Prozent größter Gewinner im DAX. Für die Analysten der Deutschen Bank hat die Commerzbank trotz einer höher als erwarteten Belastung in Polen beim Gewinn leicht über den Prognosen abgeschnitten. Den Ausblick für den Zinsüberschuss 2024 hat die Commerzbank um 200 Millionen Euro erhöht und die restlichen Prognosen bestätigt.
Der Energiekonzern RWE (+0,3%) hat im ersten Quartal zwar deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum - Grund dafür sind gesunkene Energiepreise; die Markterwartungen übertraf RWE aber dennoch durchweg.
Um 1 Prozent geht es für Eon nach oben. Entgegen den Prognosen hat der Versorger das bereinigte operative Ergebnis leicht gesteigert. Den Ausblick bekräftigte der Konzern.
Für Merck geht es um fast 4 Prozent nach oben. Das Pharma- und Technologieunternehmen hat im ersten Quartal trotz Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten als am Markt erwartet. Dazu präzisierte Merck seinen Jahresausblick.
Positiv bewerten Marktteilnehmer die Entwicklung bei Bilfinger (+1,7%) . Die operative Marge habe sich noch stärker verbessert als erwartet.
Schott Pharma brechen ein
Schott Pharma brechen um 14,2 Prozent ein. Im zweiten Quartal ist die Marge bei dem Hersteller von Verabreichungssystemen für injizierbare Medikamente stark zurückgegangen. Das SDAX-Unternehmen bestätigte zwar die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24, warnte aber vor einer Belastung des Umsatzwachstums im kommenden Jahr durch die geringere Nachfrage eines Großkunden nach Spritzen.
Thyssenkrupp notieren nach den Zahlen 3 Prozent niedriger. Der Konzern senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognose. Der Kurs der Wasserstofftochter Nucera sackt um 5,1 Prozent ab. Hier ist der Auftragseingang im Geschäft mit Elektrolyse-Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff erheblich zurückgegangen.
Die Tui-Zahlen für das zweite Quartal liegen deutlich über den Erwartungen. Der Kurs zieht um 1,9 Prozent an.
Burberry zu schwammig
In London verbilligen sich Burberry um 3,6 Prozent. Die Zahlen sind zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, der Ausblick sei aber schwammig, kritisieren die RBC-Analysten. Burberry selbst spreche davon, dass die erste Hälfte des kommenden Geschäftsjahrs herausfordernd werde. Im Sog verbilligen sich Kering, LVM und Hermes um 1,8 bis 2,3 Prozent.
Mit einem Plus von 4,6 Prozent wird die Entwicklung bei Imperial Brands quittiert. Trotz rückläufigen Absatzes hat der ehemalige Stoxx-50-Konzern dank Preiserhöhungen Umsatz und Gewinn gesteigert. "Die Preissetzung ist stark, und die Absatzentwicklung liegt im Rahmen der Erwartungen", heißt es bei Citi.
Bei den Zahlen von ABN Amro bemängelt RBC Capital die Basel 3-Kernkapitalkennziffer CET1. Mit 13,8 Prozent sei die Markterwartung von 14,3 Prozent deutlich verfehlt worden. ABN Amro verlieren 3,2 Prozent.
HINWEIS: Aus technischen Gründen kann die an dieser Stelle sonst stehende tabellarische Übersicht über die Entwicklungen an den Märkten leider nicht angeboten werden.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
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