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15:54 Uhr, 05.09.2023

MÄRKTE EUROPA/Verluste fast wettgemacht - Ölpreise ziehen an

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Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - Dank kräftig fallender Erzeugerpreise können sich die europäischen Börsen am Dienstagnachmittag von den Tagestiefs erholen. Der DAX liegt 0,2 Prozent im Minus bei 15.794 Punkten, damit notiert er gut 100 Punkte über seinem Tagestief. Auch der Euro-Stoxx-50-Index kann sich mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 4.274 Punkte knapp behaupten. Die Umsätze sind allerdings weiter gering.

Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Juli im Jahresvergleich um 7,6 Prozent gefallen. Dies unterstützt die Hoffnungen auf einen Rückgang der Inflation und damit auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone. Im frühen Handel hatten noch schwache Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland und Europa deutlich auf die Kurse gedrückt. Auch aus China gab es erneut schwache Konjunkturdaten. Dort ist auch der Caixin-Einkaufsmanager-Index der privaten Unternehmen deutlicher gefallen als erwartet.

"Die Konjunktur schwächt sich nun weltweit ab", so ein Marktteilnehmer. "Gleichzeitig kommen die Inflationsdaten überall zurück. Damit ist nun die größte Gefahr für die Börse, dass die Notenbanken bei der Straffung überziehen und die Konjunktur regelrecht abwürgen", sagt er.

Gefahr droht aber auch von den Ölpreisen, die am Nachmittag erneut kräftig steigen und neue Jahreshochs markieren. Gewinner Nummer eins in Europa sind nun die Öl- und Gasaktien, deren Stoxx-Branchenindex um 1,4 Prozent anzieht.

   Autos zur IAA erholt 

Bei den Branchen ist die Tendenz aber weiter eher uneinheitlich. Deutlich ins Plus gedreht ist nun der Auto-Index, der nun um 0,9 Prozent steigt. Renault legen um 2,4 Prozent zu, BMW um 2,1 Prozent. Die Branche hatte im Vorfeld der IAA deutlich nachgegeben, nun kursieren wieder Stimmen, die Europäer seien gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bei E-Autos relativ gut aufgestellt.

   Versicherungen fest - Luxus schwach 

Auch Finanzdienstleister und Versicherungen verzeichnen Aufschläge. Im DAX gewinnen Hannover Rück 1,6 Prozent und Munich Re 1,1 Prozent. Einerseits gibt es Kurszielanpassungen, "allerdings eher kosmetischer Natur", wie ein Händler sagt. Für relevanter hält er die Aussagen von S&P zu einem verbesserten Umfeld. Die Rating-Agentur habe die Aussichten für die Kreditnoten in der Rückversicherungsbranche auf stabil von negativ angehoben.

Größter DAX-Verlierer sind Commerzbank, die mit einer negativen Einstufung durch Barclays um 4,8 Prozent fallen. Siemens Energy geben 3,3 Prozent ab.

Kräftig unter Druck stehen auch LVMH, Dior und Kering. "Noch im ersten Halbjahr haben die Titel stark von der China-Hoffnung profitiert", so ein Marktteilnehmer. Mit den schwachen Daten aus dem Land trübe sich die Lage nun immer stärker ein. Der Chart von LVMH habe eine Top-Formation in Form eines Doppel-Top erzeugt.

Als gut werden die Halbjahreszahlen von Partners Group (+6,8%) aus der Schweiz eingestuft. Das Vermögensverwaltungs- und Private-Equity-Unternehmen konnte Gewinn und Umsatz gegenüber dem Vorjahr um je 19 Prozent steigern. Die Marge ging zwar leicht zurück auf 61,2 nach 64,7 Prozent, dies wurde jedoch vom Plus von 8 Prozent beim Verwalteten Vermögen (Assets under Management) aufgefangen. Dieses stieg auf 141,7 Milliarden US-Dollar.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.273,55        -0,1%         -6,32         +12,7% 
Stoxx-50                3.967,93        +0,0%          0,30          +8,7% 
DAX                    15.794,30        -0,2%        -30,55         +13,4% 
MDAX                   27.752,72        -0,4%        -99,63         +10,5% 
TecDAX                  3.149,49        -0,2%         -6,99          +7,8% 
SDAX                   13.294,28        -0,2%        -28,56         +11,5% 
FTSE                    7.469,18        +0,2%         16,42          +0,0% 
CAC                     7.256,59        -0,3%        -22,92         +12,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,59                      +0,02          +0,02 
US-Zehnjahresrendite        4,23                      +0,04          +0,35 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 8:15 Uhr  Mo, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0736        -0,5%        1,0781         1,0787   +0,3% 
EUR/JPY                   158,23        +0,1%        158,33         157,98  +12,7% 
EUR/CHF                   0,9540        -0,1%        0,9545         0,9544   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8540        -0,1%        0,8553         0,8548   -3,5% 
USD/JPY                   147,42        +0,7%        146,86         146,46  +12,4% 
GBP/USD                   1,2570        -0,5%        1,2605         1,2620   +3,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,3063        +0,4%        7,2960         7,2761   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                25.748,96        +0,3%     25.723,49      25.817,44  +55,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  87,31        85,55         +2,1%          +1,76  +11,5% 
Brent/ICE                  90,29        89,00         +1,4%          +1,29  +10,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  33,93        33,57         +1,1%          +0,35  -58,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.932,21     1.938,64         -0,3%          -6,43   +5,9% 
Silber (Spot)              23,80        23,98         -0,7%          -0,17   -0,7% 
Platin (Spot)             941,95       957,35         -1,6%         -15,40  -11,8% 
Kupfer-Future               3,80         3,81         -0,7%          -0,03   -0,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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