MÄRKTE EUROPA/DAX konsolidiert zum Wochenausklang
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte geben am Freitag noch etwas nach. Der DAX verliert am Nachmittag 0,2 Prozent auf 18.701 Punkte und setzt damit die am Donnerstag eingeleitete Konsolidierung fort. "Vor dem Wochenende gibt es erst einmal ein paar Gewinnmitnahmen", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die Anleihenmärkte ihre Kurserholung abgebrochen hätten, stocke nun auch die Rekordjagd am Aktienmarkt etwas. Daneben scheine der Verfall der Mai-Optionen mit dem kleinen Hexentanz am Freitag die Kurse in etwa auf dem aktuellen Niveau zu halten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 5.061 Punkte.
Für leichten Gegenwind über die Zinsseite sorgt, dass mit Loretta Mester und Thomas Barkin zwei weitere US-Notenbanker länger anhaltende hohe US-Zinsen signalisiert haben. In China sind die Einzelhandelsumsätze im April und die Anlageinvestitionen in den ersten vier Monaten weniger stark gestiegen als erwartet, die Industrieproduktion übertraf im April allerdings die Erwartungen. Die Daten könnten in Summe Zweifel aufkommen lassen, dass das Schlimmste für Chinas Wirtschaft wirklich vorbei ist, meinen die Marktexperten von IG.
Allerdings führen die von China stark abhängigen Basic Resources am Nachmittag die Gewinnerseite an: Ihr Stoxx-Branchenindex steigt um 1,3 Prozent. Dabei legen Rio Tinto fast 2 Prozent zu, Anglo American 1,2 Prozent und BHP 0,8 Prozent.
Weiter gefragt sind mit einem Index-Plus auch die Banken, die mit einem Index-Plus von 0,4 Prozent von den höheren Renditen profitieren. Im DAX steigen Commerzbank um 1,9 Prozent, und Deutsche Bank liegen bereinigt um den Dividendenabschlag ebenfalls im Plus.
Daneben sind auch antizyklische Nahrungsmittel- und Getränkeaktien gesucht. Unilever steigen mit dem Start ihres neuen Aktienrückaufprogramms um 0,9 Prozent, AB Inbev setzen ihren Aufschwung mit einem Plus von 1,0 Prozent fort und markieren neue Mehrjahreshochs.
Umschichtungen aus Technologie - Siemens fallen weiter
Im DAX geben Siemens um weitere 0,6 Prozent nach. Die Aktie war bereits am Donnerstag nach den Quartalszahlen stark unter Druck geraten. Infineon fallen um 1 Prozent: "Offensichtlich schichten Marktteilnehmer aus Technologietiteln in defensivere Titel um", so ein Händler. ASML verlieren 1 Prozent, SAP geben 0,4 Prozent ab. Der Stoxx-Index der Technologieaktien fällt um 0,7 Prozent.
Richemont widerstandsfähig
Die Erstquartalsberichtssaison der Unternehmen in Europa hat unterdessen den Höhepunkt überschritten, von dieser Seite werden die Impulse also weniger. Richemont gewinnen nach der Zahlenvorlage 5,5 Prozent. Umsatzseitig schnitt das Luxusunternehmen etwas besser als erwartet ab. Der Schmuckbereich hat laut den Jefferies-Analysten mit einem Plus von 3 Prozent im Rahmen der Erwartungen gelegen, das Geschäft mit Uhren habe mit einem fast stabilen Ergebnis von minus 1 Prozent überrascht. Richemont hat zudem Nicolas Bos, derzeit Chef der französischen Schmuckmarke Van Cleef & Arpels, zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.
Scor knicken nach Zahlen dagegen um 5,7 Prozent ein. Die Analysten von Jefferies stellen den Nettogewinn heraus, der bei dem Rückversicherer 6,4 Prozent unterhalb des Konsens ausgefallen sei.
Platzierungen häufen sich
Der Finanzinvestor Triton nutzt das aktuell gute Börsenumfeld und verkauft einen Teil seiner Renk-Aktien. Am Vortag hatte es bereits Platzierungen von Evonik-Aktien durch die RAG-Stiftung und von Eni-Aktien durch den italienischen Staat gegeben. Dazu trennt sich GSK von seinem Haleon-Paket.
Bei Renk handelt es sich um 10 Millionen Aktien, die zu 25 Euro je Aktie bei Investoren platziert wurden. Der Abschlag von rund 5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs deute auf ein gutes Kaufinteresse hin, heißt es im Handel. Renk verlieren nur noch 0,2 Prozent auf 26,25 Euro. Haleon geben mit der Platzierung durch GSK um 0,8 Prozent nach, GSK fallen um 0,6 Prozent.
Lanxess schwach - Lufthansa leichter
Schwach notieren Lanxess: Sie verlieren 3,6 Prozent, Grund ist eine Abstufung durch Jefferies. Lufthansa fallen um 0,6 Prozent, die EU-Kommisson soll bei der Übernahme der italienischen ITA-Fluggesellschaft Nachbesserungen verlangen. Daegen setzen SFC Energy ihre Aufwärtswelle mit einem Plus von 8 Prozent fort, als Kurstreiber wird weiterhin der jüngste Zwischenbericht angeführt.
Aus dem DAX werden am Freitag Adidas, Deutsche Bank und Heidelberg Materials ex Dividende gehandelt. In Norwegen ist die Börse wegen des Verfassungstags geschlossen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.060,72 -0,2% -11,73 +11,9% Stoxx-50 4.520,25 -0,0% -1,17 +10,4% DAX 18.701,31 -0,2% -37,50 +11,6% MDAX 27.411,08 -0,4% -97,39 +1,0% TecDAX 3.424,46 -0,6% -19,57 +2,6% SDAX 15.121,71 -0,3% -45,59 +8,3% FTSE 8.424,08 -0,2% -14,57 +9,2% CAC 8.167,05 -0,3% -21,44 +8,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,51 +0,05 -0,06 US-Zehnjahresrendite 4,40 +0,03 +0,52 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:17 Do, 17:10 % YTD EUR/USD 1,0854 -0,1% 1,0866 1,0870 -1,7% EUR/JPY 169,04 +0,1% 169,23 168,70 +8,6% EUR/CHF 0,9860 +0,1% 0,9851 0,9831 +6,3% EUR/GBP 0,8567 -0,1% 0,8579 0,8581 -1,2% USD/JPY 155,75 +0,2% 155,73 155,20 +10,6% GBP/USD 1,2669 -0,0% 1,2667 1,2668 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,2328 +0,1% 7,2248 7,2250 +1,5% Bitcoin BTC/USD 66.020,34 +0,8% 65.668,12 65.772,87 +51,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,45 79,23 +0,3% +0,22 +9,5% Brent/ICE 83,27 83,27 0% 0 +8,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,37 30,58 -0,7% -0,20 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.398,55 2.376,78 +0,9% +21,77 +16,3% Silber (Spot) 30,39 29,58 +2,8% +0,82 +27,8% Platin (Spot) 1.067,45 1.062,00 +0,5% +5,45 +7,6% Kupfer-Future 5,03 4,89 +2,7% +0,13 +28,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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