MÄRKTE EUROPA/Nvidia-Laune muss US-Zinsängsten weichen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
FRANKFURT (Dow Jones) - Mit nur leichtem Plus sind Europas Börsen am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Die Freude über starke Quartalszahlen von KI-Zugpferd Nvidia beflügelte nicht. Stattdessen sorgten "zu starke" US-Konjunkturdaten für schlechte Laune: Denn anstatt zu sinken sprangen die US-Einkaufsmanager-Indizes (PMI) sogar auf neue Zwei-Jahreshochs. Der US-Notenbank dürfte es nun langsam schwer fallen, Argumente für eine Zinssenkung zu finden.
Der DAX legte gerade einmal 11 Punkte zu auf 18.691 Zähler, der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,2 Prozent auf 5.038 Punkte.
US-PMIs werden zum Spielverderber
Als "eiskalte Dusche" bezeichnete ein Händler die starken US-Daten für Mai. Anstelle eines erwartet leichten Rückgangs zum Vormonat wiesen sie sogar eine kräftige Beschleunigung nach oben auf. Der PMI-Gesamtindex sprang auf 54,4 nach 51,3 Punkten. Als Inflationstreiber wirkt nun zunehmend die Industrie in den USA, während sich der Servicesektor normalisiert.
Schon das Fed-Protokoll vom Vorabend habe nicht viel Begeisterung bei den Notenbank-Mitgliedern für Zinssenkungen gezeigt, nachdem sich schon mehrfach die Inflationsdaten als hartnäckig erwiesen hatten. Die zehnjährige US-Rendite schoss steil nach den PMIs nach oben und notiert nun wieder knapp unter 4,50 Prozent. In Europa gaben die Anleihekurse kräftig nach.
Europa mit Konjunkturhoffnung nach PMIs
Umgekehrt positiv wirkten sich die PMI-Daten für Europa aus: Besonders in Deutschland verbessern sich langsam die Aussichten in der Industrie. Hier ging es deutlich nach oben von tiefroten 42,5 auf nunmehr 45,4 Indexpunkte. Dies legt eine beginnende Konjunkturerholung nahe. "Sollte auch der nächste Ifo-Index nach oben abdrehen, dürfte der DAX einer der Hauptgewinner werden", sagte ein Händler.
Konjunkturzykliker waren daher europaweit trotz der Zinssorgen gesucht: So stiegen im DAX MTU um 3,2 Prozent und Siemens um 2 Prozent. Im MDAX kletterten typische Branchenwerte wie Kion um 3,7 Prozent und Jungheinrich um 5 Prozent. In der Schweiz stiegen ABB um 1,8 Prozent und Schneider Electric in Paris um 1,2 Prozent.
Bei den Tech-Werten stiegen ASML um 2,6 Prozent. Die Branche war mit plus 1,1 Prozent Tagessieger in Europa. Titel wie Infineon ohne nennenswerte KI-Aktivitäten hatten jedoch nichts von den Nvidia-Daten und legten nur knapp 1 Prozent zu.
Airbus stiegen um 0,6 Prozent, obwohl Konkurrent Boeing in den USA um über 6 Prozent fiel. Der US-Flugzeugbauer ist mit seinem Cashflow mehr als unzufrieden.
Gerresheimer trotz Zukauf gesucht
Verlierer in Europa waren die Versorger wegen eines Kurseinbruchs von fast 11 Prozent bei National Grid in London. Das Unternehmen sieht einen immensen Investitionsbedarf und plant daher auch eine Kapitalerhöhung. Auch Eon wurden von der Branchenschwäche belastet und fielen um 1,7 Prozent.
Bei Julius Bär ging es in der Schweiz um 3,2 Prozent höher. Trotz schwacher Neumittelzuflüsse mochten Analysten wie von JP Morgan die starke operative Entwicklung.
Bei Gerresheimer ging es um 12,7 Prozent nach oben: Der Verpackungshersteller kauft Blitz LuxCo Sarl in Italien für rund 800 Millionen Euro. Der Preis wurde im Handel als gut eingestuft. Vor allem solle Blitz schon ab dem ersten Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag leisten.
CTS Eventim sprangen nach Erstquartalszahlen um 4,8 Prozent. Der Ticketverkäufer profitierte von der rasanten Verteuerung von Konzert- und Veranstaltungstickets seit Corona-Ende. Der gemeldete Gewinn von 92 Millionen Euro übertraf daher die Prognose deutlich.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.037,60 +12,43 +0,2% +11,4% Stoxx-50 4.511,29 +8,30 +0,2% +10,2% Stoxx-600 521,56 +0,38 +0,1% +8,9% XETRA-DAX 18.691,32 +11,12 +0,1% +11,6% FTSE-100 London 8.342,62 -27,71 -0,3% +8,8% CAC-40 Paris 8.102,33 +10,22 +0,1% +7,4% AEX Amsterdam 914,27 +3,75 +0,4% +16,2% ATHEX-20 Athen 3.589,74 -0,42 -0,0% +15,0% BEL-20 Bruessel 3.975,74 -20,96 -0,5% +7,2% BUX Budapest 68.319,51 +362,43 +0,5% +12,7% OMXH-25 Helsinki 4.687,85 -20,08 -0,4% +4,3% ISE NAT. 30 Istanbul 11.812,18 -125,60 -1,1% +47,3% OMXC-20 Kopenhagen 2.790,40 +28,15 +1,0% +22,2% PSI 20 Lissabon 6.950,11 -25,46 -0,4% +8,3% IBEX-35 Madrid 11.311,10 -17,90 -0,2% +12,0% FTSE-MIB Mailand 34.467,67 +7,15 +0,0% +13,5% OBX Oslo 1.336,58 +4,20 +0,3% +12,0% PX Prag 1.571,17 -2,95 -0,2% +11,1% OMXS-30 Stockholm 2.641,47 +6,96 +0,3% +10,2% WIG-20 Warschau 2.541,37 -11,33 -0,4% +8,5% ATX Wien 3.767,95 +9,08 +0,2% +9,5% SMI Zuerich 11.966,75 +8,08 +0,1% +7,4% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:52 Uhr Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0829 +0,0% 1,0825 1,0833 -2,0% EUR/JPY 170,02 +0,2% 169,67 169,60 +9,3% EUR/CHF 0,9901 -0,1% 0,9901 0,9907 +6,7% EUR/GBP 0,8514 +0,0% 0,8508 0,8516 -1,9% USD/JPY 157,01 +0,2% 156,72 156,55 +11,4% GBP/USD 1,2719 +0,0% 1,2723 1,2721 -0,0% USD/CNH (Offshore) 7,2560 +0,0% 7,2549 7,2541 +1,9% Bitcoin BTC/USD 68.024,54 -2,1% 69.310,46 69.974,07 +56,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,88 77,57 -0,9% -0,69 +6,0% Brent/ICE 81,39 81,90 -0,6% -0,51 +6,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,34 34,77 +1,7% +0,58 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.347,52 2.378,47 -1,3% -30,94 +13,8% Silber (Spot) 30,47 30,78 -1,0% -0,31 +28,2% Platin (Spot) 1.030,65 1.040,00 -0,9% -9,35 +3,9% Kupfer-Future 4,80 4,84 -1,0% -0,05 +22,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/err
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|