MÄRKTE EUROPA/DAX startet schwach in die Woche - Abgabedruck weicht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Ausverkauf an den europäischen Aktienmärkten hat zum Wochenauftakt angehalten. Der DAX verlor 1,8 Prozent auf 17.339 Punkte, das Minus summiert sich auf Wochensicht auf rund 1.000 Zähler. 36 der 40-DAX-Werte schlossen leichter. Der DAX-Kurs-Index gab zwischenzeitlich alle in diesem Jahr gesehenen Gewinne wieder ab. Am Nachmittag wich mit der Eröffnung an der Wall Street ein wenig der Abgabedruck und die ersten Schnäppchenkäufer fanden den Weg an die Börse, damit dürfte ein erster Schritt einer zaghaften Erholung gegangen worden sein. Auf dem Weg nach unten hat der DAX einige Kurslücken gerissen, die es zu schließen gilt. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,4 Prozent auf 4.572 Zähler nach unten.
Profiteur der jüngsten Entwicklung waren Anleihen, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren lag bei 2,15 Prozent nach 2,38 vor einer Woche. Anleihen gelten als sichere Häfen in stürmischer See, die man aktuell anlaufen kann. Wie häufig wird an der Börse bereits wieder darauf gesetzt, dass die Notenbanken es wieder richten werden. Nachdem die US-Notenbank jüngst die Leitzinsen noch bestätigt und den Weg für eine Senkung im September um dann 25 Basispunkte geebnet hatte, wird inzwischen eine größere Zinssenkung im September von der Mehrheit der Anleger erwartet. Nach Angaben der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte bei dieser Sitzung bei 94,5 Prozent nach 74 Prozent am Freitag und nur 11,0 Prozent vor einer Woche.
Marktturbulenzen kein Vorbote für anhaltende Krise
Die Schwankungen an den weltweiten Anleihe- und Aktienmärkten haben jüngst an Intensität gewonnen. Für DZ-Bank-Analyst Sören Hettler liegt die aktuelle Misere vor allem daran, dass US-Rezessionsängste zurückkehrten. "Der Arbeitsmarktbericht hat in der größten Volkswirtschaft der Welt enttäuscht. Zudem gab es schwache 2Q-Wachstumszahlen aus China und Deutschland." Hettler betont aber, dass die großen Börsen überwiegend seit Jahresbeginn weiter im Plus liegen. "Allein der S&P-500 hat um zehn Prozent zugelegt," so der Experte. Zudem mache ein Blick in die Historie Mut: Der August und September gehörten traditionell zu den schwächsten Börsen-Monaten im Jahr. Auch die Gewinnerwartungen der Aktienunternehmen in den großen Indizes für die beiden nächsten Jahre sprächen für Wachstum. Zudem befinde sich das Dauerthema Künstliche Intelligenz nun zwar in einem Realitätscheck, grundsätzlich sei das enorme Potenzial der Technologie aber unbestreitbar. Hettler sieht in den aktuelle Marktturbulenzen keinen Vorboten für eine anhaltende Krise.
Infineon mit Licht und Schatten
Die Analysten von JP Morgan fassten die Kernaussagen der Drittquartalszahlen von Infineon kurz zusammen: Während der Umsatz die Erwartungen verfehlt habe, hätten die Ergebnisse leicht über selbigen gelegen. Der Jahresausblick sei leicht nach unten angepasst worden. Die Gewinnschätzungen bei Infineon für 2024 und 2025 seien aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate bereits nach unten korrigiert worden, merkte die DZ Bank an. Nach einem kurzen Durchschnaufen der Aktie schloss diese 1,3 Prozent im Plus.
"Der Plan ist seit längerem bekannt, liefert aber klar einen positiven Impuls", so ein Marktteilnehmer zu der Meldung, dass Continental (-1,1%) für den Unternehmensbereich Automotive eine Abspaltung mit anschließender Börsennotierung an der Frankfurter Börse plant. Das Umfeld sei allerdings momentan schwierig, so dass am Ende des Tages geschaut werden müsse, welche Bewertung erzielt werde.
Für die Aktie von United Internet ging es um 17,6 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 ein Kundenwachstum verzeichnet und den Umsatz gesteigert hatte, operativ jedoch weniger verdiente. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt. Die Aktie der Tochter 1+1 fiel um 13,2 Prozent. Auch der Mobilfunkanbieter hatte im ersten Halbjahr trotz eines höheren Umsatzes weniger verdient. Der Jahresausblick wurde zudem gesenkt.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.571,60 -67,10 -1,4% +1,1% Stoxx-50 4.234,93 -86,09 -2,0% +3,5% Stoxx-600 487,05 -10,80 -2,2% +1,7% XETRA-DAX 17.339,00 -322,22 -1,8% +3,5% FTSE-100 London 8.008,23 -166,48 -2,0% +5,7% CAC-40 Paris 7.148,99 -102,81 -1,4% -5,2% AEX Amsterdam 860,44 -18,47 -2,1% +9,4% ATHEX-20 Athen 3.260,81 -227,77 -6,5% +4,4% BEL-20 Brüssel 3.888,56 -126,52 -3,2% +4,9% BUX Budapest 70.008,90 -2209,96 -3,1% +15,5% OMXH-25 Helsinki 4.279,39 -96,56 -2,2% -3,1% ISE NAT. 30 Istanbul 10.742,19 -630,72 -5,5% +33,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.563,98 -79,25 -3,0% +12,3% PSI 20 Lissabon 6.591,00 -123,03 -1,9% +1,1% IBEX-35 Madrid 10.423,40 -249,50 -2,3% +3,2% FTSE-MIB Mailand 31.293,52 -725,30 -2,3% +5,5% OBX Oslo 1.273,92 -43,93 -3,3% +6,7% PX Prag 1.503,45 -65,50 -4,2% +6,3% OMXS-30 Stockholm 2.413,22 -53,79 -2,2% +0,6% WIG-20 Warschau 2.266,27 -72,89 -3,1% -3,3% ATX Wien 3.443,70 -83,46 -2,4% +2,7% SMI Zürich 11.543,25 -332,27 -2,8% +3,6% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,18 +0,01 -0,39 US-Zehnjahresrendite 3,81 +0,02 -0,07 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0955 +0,3% 1,0900 1,0922 -0,8% EUR/JPY 157,76 -1,4% 154,70 159,94 +1,4% EUR/CHF 0,9350 -0,3% 0,9229 0,9370 +0,8% EUR/GBP 0,8577 +0,6% 0,8573 0,8532 -1,1% USD/JPY 144,05 -1,7% 142,20 146,49 +2,3% GBP/USD 1,2773 -0,3% 1,2712 1,2801 +0,4% USD/CNH (Offshore) 7,1286 -0,5% 7,1227 7,1456 +0,1% Bitcoin BTC/USD 54.793,20 -6,3% 52.078,20 62.789,50 +25,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,41 73,52 -0,1% -0,11 +2,9% Brent/ICE 76,63 76,81 -0,2% -0,18 +1,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,82 37,11 -3,5% -1,29 +14,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.402,79 2.443,85 -1,7% -41,06 +16,5% Silber (Spot) 27,24 28,58 -4,7% -1,34 +14,6% Platin (Spot) 917,90 958,55 -4,2% -40,65 -7,5% Kupfer-Future 4,01 4,10 -2,2% -0,09 +1,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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