MÄRKTE EUROPA/DAX dreht nach ZEW ins Minus - Hellofresh erspart Gewinn
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte geben am Dienstagmittag die zuvor gesehenen Gewinne ab und drehen ins Minus. Damit droht der DAX-Aufwärtstrend der letzten Tage nach einem enttäuschendem ZEW-Index zu enden, nachdem er zuletzt bereits an Schwung eingebüßt hatte. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 17.670 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert ebenfalls 0,3 Prozent tiefer bei 4.659 Punkten. In der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt haussieren Hellofresh um 10 Prozent, die Analysten von Bryan Garnier attestieren dem Berliner Kochboxenversender gute Kostendisziplin. Hellofresh habe im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse auf bereinigter Basis erzielt, wobei Rationalisierungsmaßnahmen und geringere Rabatte für die Essensboxen die Schwäche beim Umsatz ausglichen.
An der Börse schauen die Akteure bereits auf die US-Verbraucherpreise, die am Mittwoch vorgelegt werden. Sie gelten als Indikator für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Einen Vorgeschmack darauf gibt es bereits am Nachmittag mit den US-Erzeugerpreisen für Juli. In der Jahres-Kernrate wird mit einem Rückgang in Richtung 2,7 nach 3,0 Prozent gerechnet.
Geopolitisch bleibt die Lage angespannt angesichts des weiter befürchteten Militärschlags des Iran gegen Israel. Dabei verdichten sich aktuell Signale, dass der bislang ausgebliebene Schlag im Laufe der Woche erfolgen könnte. Aber auch die Lage in Russland mit dem jüngsten Vorstoß der Ukraine auf russisches Gebiet wird genau beobachtet. Die Ölpreise stiegen am Vortag kräftig um deutlich über 3 Prozent und kommen nun um ein halbes Prozent zurück.
ZEW verstärkt Konjunktursorgen
Der unerwartet deutliche Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland lässt die Sorgenfalten wegen der deutschen Wirtschaft nach Aussage von Bastian Hepperle, Volkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe, immer größer werden. "Für das noch anstehende Ifo-Geschäftsklima und das GfK-Konsumklima sind das sehr schlechte Vorgaben. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben ungünstig und es fehlt an einer Initialzündung", schreibt Hepperle in einem Kommentar. Eine nennenswerte Konjunkturerholung im dritten Quartal bleibe ein unerfüllter Wunsch. Von Deutsche-Bank-Volkswirt Robin Winkler heißt es, dass die unerwartet schwachen Ergebnisse der ZEW-Umfrage den Eindruck verstärkten, dass die deutsche Wirtschaft nicht richtig auf die Beine kommt. Für den Makro-Research der NordLB haben die jüngsten Marktturbulenzen die Stimmung unter Finanzmarktexperten regelrecht abgewürgt.
Im DAX geht es für Henkel um 0,8 Prozent nach oben. Der Konsumgüterhersteller will die seit Anfang 2022 gültigen mittel-bis langfristigen Finanzziele bereits mittelfristig erreichen. Das beinhaltet laut Jefferies die Erwartung einer operativen Marge von 16 Prozent im Jahr 2026 - dem stehe eine Markterwartung von 14,7 Prozent entgegen.
Nach über dem Konsens ausgefallenen Zahlen geht es für die Bilfinger-Aktie um 3,5 Prozent nach oben. Der Baukonzern hat die Erwartungen beim Umsatz wie auch beim Ergebnis leicht geschlagen und einen starken Auftragseingang gemeldet. Den Ausblick hat Bilfinger bestätigt.
Brenntag mit erwarteter Gewinnwarnung
Glimpflich kommen Brenntag nach einer Gewinnwarnung davon, der Kurs gibt um 1,2 Prozent nach. Laut JP Morgan (JPM) ist das bereinigte EBITA im zweiten Quartal bei Brenntag leicht besser als erwartet ausgefallen. Die Senkung der entsprechenden Jahresprognose sei dagegen weitgehend absehbar gewesen.
Thyssenkrupp Nucera erholen sich nach endgültigen Zahlen um 1,8 Prozent. "Wichtig ist zunächst einmal, dass die Auftragslage stimmt und Wachstum nicht auf Kosten ständiger Verluste erkauft wird", sagt ein Händler. Hier sehe es bei dem Wasserstoffexperten recht gut aus: Der Auftragseingang stieg im dritten Quartal des Fiskaljahres um 12 Prozent zum Vorjahr.
Renk rutschen um 3 Prozent ab. Im Handel ist mit Blick auf die Geschäftszahlen des Wehrtechnikunternehmens von besseren Umsätzen und Auftragseingängen die Rede. Dazu hat Renk die Prognose für das bereinigte operative Ergebnis nach oben eingegrenzt. Die guten Zahlen werden überlagert davon, dass der Finanzchef das Unternehmen überraschend vorzeitig verlässt.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.663,39 -0,2% -8,49 +3,1% Stoxx-50 4.340,71 -0,1% -3,51 +6,0% DAX 17.682,31 -0,2% -44,16 +5,6% MDAX 24.059,52 -0,4% -93,36 -11,3% TecDAX 3.235,99 -0,8% -24,59 -3,0% SDAX 13.512,66 -0,8% -115,22 -3,2% FTSE 8.195,16 -0,2% -15,09 +6,2% CAC 7.231,20 -0,3% -19,47 -4,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,21 -0,02 -0,36 US-Zehnjahresrendite 3,91 +0,01 +0,03 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:37 Mo, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0922 -0,1% 1,0933 1,0936 -1,1% EUR/JPY 161,24 +0,2% 161,64 161,50 +3,6% EUR/CHF 0,9470 +0,1% 0,9485 0,9488 +2,1% EUR/GBP 0,8546 -0,2% 0,8540 0,8553 -1,5% USD/JPY 147,63 +0,3% 147,81 147,67 +4,8% GBP/USD 1,2782 +0,1% 1,2804 1,2788 +0,5% USD/CNH (Offshore) 7,1685 -0,1% 7,1749 7,1818 +0,6% Bitcoin BTC/USD 58.718,35 -0,5% 59.288,70 60.337,10 +34,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,87 80,06 -0,2% -0,19 +12,0% Brent/ICE 82,20 82,30 -0,1% -0,10 +9,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,405 39,81 -1,0% -0,40 +22,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.461,01 2.468,83 -0,3% -7,82 +19,3% Silber (Spot) 27,69 28,03 -1,2% -0,33 +16,5% Platin (Spot) 934,28 941,50 -0,8% -7,22 -5,8% Kupfer-Future 4,04 4,07 -0,7% -0,03 +2,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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