MÄRKTE EUROPA/Börsen reagieren volatil auf US-Preisdaten - Euro fällt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte reagieren am Mittwochnachmittag volatil auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise. Zwar ist die Kernlesung im August im Monatsvergleich etwas stärker als erwartet gestiegen. Die Daten weisen insgesamt aber in die richtige Richtung, denn der Inflationsdruck hat im August insgesamt deutlich abgenommen. Die Verbraucherpreise stiegen in der Gesamtrate gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 2,5 (Vormonat: 2,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und einer Jahresteuerung von 2,6 Prozent gerechnet.
"Die Daten stützen unsere Prognose, dass die US-Notenbank die Zinsen nächste Woche 'nur' um 25 Basispunkte senkt und nicht wie vielfach erwartet um 50 Basispunkte", kommentiert die Commerzbank die Preisdaten. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 18.290 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.759 nach oben. An den Devisenmärkten fällt der Euro auf 1,1013 Dollar zurück. Zuvor war die Einheitswährung etwas gestützt worden vom Verlauf der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Aus dieser ging laut Umfragen Harris als Siegerin hervor. Das stützt auch Aktien aus dem Bereich Erneuerbarer Energien. Bei ihrem Wahlsieg dürften US-Investitionen in diesen Sektor ungebremst weitergehen, so die Hoffnung. Vestas steigen um 4 Prozent, Siemens Energy um 3,2 Prozent und Nordex um 2,5 Prozent.
Unicredit ist an der Commerzbank interessiert
Commerzbank-Aktien hausieren dank neuer Übernahmefantasien um fast 20 Prozent. Der Ausstieg des deutschen Staates war in dieser Form nicht erwartet worden: Die Unicredit hat ein Paket von 4,5 Prozent übernommen und hält damit nun fast 9 Prozent an der Commerzbank. Mit dieser wolle man nun über Möglichkeiten der "Wertschaffung" für Aktionäre beider Banken sprechen, teilte Unicredit mit, die sich eine weitere Aufstockung vorbehält. Reuters zufolge will Unicredit mit dem Commerzbank-Management einem eine Fusion prüfen. Die Unicredit-Aktionäre scheinen dem nicht abgeneigt zu sein - für das Papier geht es in Mailand um 0,7 Prozent nach oben.
Übernahmeinteresse lässt auch die Covestro-Aktie um 1,1 Prozent steigen. Die Financial Times berichtet, dass Adnoc rund 14,4 Milliarden Euro inklusive Schulden für das Chemieunternehmen zahlen wolle. Die moderate Kursreaktion legt indes nahe, dass die Anleger skeptisch bleiben.
Im Handel wird als Grund für die Aktienschwäche von Aixtron (-5,7%) auch auf Infineon verwiesen. Infineon hat nach eigenen Angaben in Villach erstmals auf einer Pilotlinie Wafer auf Basis des Materials Galliumnitrid (GaN) mit einem Durchmesser von 300 Millimetern produziert. "Dieser Durchbruch wird dazu beitragen, den Markt für GaN-basierte Leistungshalbleiter deutlich voranzutreiben", heißt es in einer Mitteilung des Chipkonzerns. Damit könnte Aixtron in diesem Segment verstärkt Konkurrenz erwachsen, heißt es im Handel. Infineon gewinnen 1 Prozent.
Hellofresh haussieren derweil mit Aufschlägen von 11,9 Prozent. Haupttreiber ist die Mitteilung des Unternehmens unmittelbar vor Handelsschluss am Vortag, dass CEO Dominik Richter Hellofresh-Aktien im Volumen von rund 10 Millionen Euro erworben hat. Insiderkäufe durch Vorstandsmitglieder werden an der Börse häufig als Vertrauensbeweis des Management in das eigene Unternehmen gewertet.
Rentokil brechen nach Umsatzwarnung ein
Um fast 20 Prozent brechen die Aktien von Rentokil in London ein. Der britische Ungezieferbekämpfer hat den Markt mit einer Umsatzwarnung enttäuscht. Das Geschäft in den USA dürfte sich langsamer entwickeln als zuvor gehofft, auch der operative Gewinn wird daher geringer erwartet. Analysten reagierten darauf enttäuscht; so heißt es von RBC, nach vorangegangen Enttäuschungen belaste dies die Glaubwürdigkeit.
Für Novo Nordisk geht es an der Börse Kopenhagen um 3 Prozent nach oben. Die Titel werden von Studienergebnissen zum Wirkstoff Liraglutide gestützt. Dessen Einnahme habe zu einer Verringerung des Body-Mass-Index bei Kindern zwischen 6 und 11 Jahren geführt. Der Wirkstoff ist bereits unter dem Namen Saxenda als Abnehmmittel und der Bezeichnung Victoza als Diabetesmedikament erhältlich, ist allerdings nur für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Es handelt sich dabei um eine ältere Version der Blockbustermedikamente Ozempic und Wegovy.
Die Schockwellen aus der Autoindustrie nach der Gewinnwarnung von BMW wirken nach. BMW erholen sich zwar um 2,7 Prozent, dabei dürfte es sich aber um eine technische Gegenbewegung handeln. Gleich reihenweise haben Analysten das Kursziel für BMW gesenkt. Continental geben dagegen weiter nach und notieren 2,4 Prozent tiefer.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.759,34 +0,3% 12,14 +5,3% Stoxx-50 4.371,86 +0,1% 6,46 +6,8% DAX 18.289,82 +0,1% 23,90 +9,2% MDAX 25.159,28 -0,2% -39,72 -7,3% TecDAX 3.250,27 +0,1% 3,81 -2,6% SDAX 13.280,65 -0,4% -48,24 -4,9% FTSE 8.192,43 -0,2% -13,55 +6,1% CAC 7.392,97 -0,2% -14,58 -2,0% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,11 -0,02 -0,46 US-Zehnjahresrendite 3,64 -0,01 -0,24 DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 7:56 Di, 17:34 % YTD EUR/USD 1,1012 -0,1% 1,1043 1,1026 -0,3% EUR/JPY 156,07 -0,6% 155,92 157,24 +0,3% EUR/CHF 0,9350 +0,2% 0,9314 0,9337 +0,8% EUR/GBP 0,8450 +0,3% 0,8427 0,8439 -2,6% USD/JPY 141,69 -0,5% 141,17 142,60 +0,6% GBP/USD 1,3033 -0,4% 1,3104 1,3066 +2,4% USD/CNH (Offshore) 7,1243 -0,1% 7,1154 7,1329 +0,0% Bitcoin BTC/USD 55.964,40 -2,7% 56.229,10 57.089,70 +28,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,63 65,75 +1,3% +0,88 -6,1% Brent/ICE 69,87 69,19 +1,0% +0,68 -7,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,535 35,59 -0,1% -0,05 +7,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.504,57 2.516,69 -0,5% -12,13 +21,4% Silber (Spot) 28,26 28,43 -0,6% -0,16 +18,9% Platin (Spot) 939,74 942,50 -0,3% -2,76 -5,3% Kupfer-Future 4,09 4,04 +1,2% +0,05 +3,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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