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06:42 Uhr, 31.07.2024

MÄRKTE ASIEN/Mehrheitlich fester - Bank of Japan erhöht Zinsen

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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Mehrheitlich aufwärts geht es zur Wochenmitte an den ostasiatischen Börsen. Dagegen gibt der Nikkei-225 nach der Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) um 0,1 Prozent nach. Diese hat ihr Ziel für den Tagesgeldsatz auf 0,25 Prozent angehoben, nach einer Spanne von 0 bis 0,1 Prozent. Zudem hat die Notenbank beschlossen, die Käufe von Staatsanleihen zu reduzieren und damit einen weiteren Schritt zur Rückführung der massiven geldpolitischen Anreize unternommen. Die monatlichen Käufe von japanischen Staatsanleihen sollen im Zeitraum Januar bis März 2026 auf 3 Billionen Yen reduziert werden, verglichen mit rund 6 Billionen Yen zuvor.

Vor der Entscheidung am Mittwoch waren die Märkte geteilter Meinung über die Zinsentscheidung der BoJ, da die jüngsten Konjunkturdaten eine anhaltende Schwäche der japanischen Wirtschaft gezeigt hatten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal gesunken, und die Dynamik hat sich weiter verschlechtert. Dazu hat die verstärkte Volatilität des Yen die Lage verkompliziert, die Importpreise in die Höhe getrieben und den Konsum gedämpft. Dies hat den politischen Druck auf die BoJ erhöht, zu handeln. In ihrem vierteljährlichen Ausblick blieb die BoJ bei ihrer Ansicht, dass die Inflation in der Nähe ihres 2-Prozent-Ziels bleiben werde.

Der Yen reagiert mit kurzfristigen Abgaben auf die BoJ-Zinsentscheidung. Der Dollar zeigt sich mit aktuell 152,70 Yen aber wieder nahezu auf dem Niveau vor der Veröffentlichung. Die Blicke sind aber auch auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend gerichtet. Hier wird zwar mit einer Bestätigung des Zinsniveaus gerechnet, allerdings könnten die Währungshüter eine Zinssenkung für September verbal vorbereiten. Der Markt hat eine Senkung im September mittlerweile vollständig eingepreist.

   China-Daten befeuern Hoffnungen auf Konjunktur-Stimuli 

Dagegen legen die chinesischen Börsen besonders kräftig zu. Die Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor, jeweils für Juli, zeigen eine anhaltende Schwäche der Wirtschaftstätigkeit und verstärken Hoffnungen auf weitere Maßnahmen, um die chinesische Konjunktur anzukurbeln. Der Schanghai-Composite rückt um 1,8 Prozent vor und für den Hang-Seng-Index geht es um 1,9 Prozent nach oben.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag zwar leicht über der Prognose der Ökonomen, verharrte aber weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Index für den Service-Sektor verzeichnete dagegen einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat. Die Daten verstärken die Erwartungen, dass die chinesische Regierung weitere Konjunktur-Maßnahmen ergreifen wird. Insbesondere nachdem die Regierung nach der Juli-Sitzung des Politbüros am Vortag angekündigt hatte, es werde sich für die Stärkung des Verbrauchervertrauens einsetzen. Konkrete Details wurden allerdings noch nicht genannt.

Durchwachsene Vorgaben gibt es für die Technologiewerte. Einerseits haben die Zweitquartalszahlen von Advanced Micro Devices die Erwartungen übertroffen. Zudem prognostizierte der Chiphersteller aufgrund der Nachfrage nach künstlicher Intelligenz ein starkes Umsatzwachstum für das laufende dritte Quartal.

Andererseits wurden die Erwartungen an das Azure-Cloud-Geschäft von Microsoft nicht ganz erfüllt. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 64,7 Milliarden US-Dollar. Im Azure-Cloud-Geschäft betrug das Wachstum 29 Prozent. Analysten hatten im Factset-Konsens mit einem Umsatz von 64,4 Milliarden Dollar und einem Wachstum bei Azure von gut 30 Prozent gerechnet.

In Seoul geht es für die Aktien von Samsung Electronics um 2,2 Prozent abwärts, obwohl der weltweit größte Hersteller von Speicherchips und Smartphones im zweiten Quartal seinen Nettogewinn dank einer starken Nachfrage nach Hochleistungschips fast versechsfacht hat. Dabei hat das Halbleitergeschäft mehr als die Hälfte des Betriebsgewinns erwirtschaftet, da der Boom im Bereich der künstlichen Intelligenz die Nachfrage nach fortschrittlichen Chips weiter anheizt. Der Konzern erwartet, dass die Nachfrage nach High-End-KI-Chips, insbesondere für Datenserver und Cloud-Computing-Dienste, bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2024 stark bleiben wird. Teilnehmer sprechen hier von leichten Gewinnmitnahmen. Dagegen legen die Aktien von SK Hynix leicht um 0,3 Prozent zu.

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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    8.052,50        +1,2%      +6,1%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     38.472,47        -0,1%     +15,0%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.750,43        +0,4%      +3,6%         08:00 
Schanghai-Comp.         2.930,80        +1,8%      -1,5%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.326,58        +1,9%      +1,2%         10:00 
Taiex (Taiwan)              0,00           0%     +23,9%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.449,32        +0,2%      +6,3%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.618,69        +0,4%     +11,7%         11:00 
BSE (Mumbai)                0,00           0%     +12,8%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Di, 9:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0824        +0,1%     1,0814        1,0824   -2,0% 
EUR/JPY                   165,29        +0,1%     165,20        167,58   +6,2% 
EUR/GBP                   0,8428        +0,0%     0,8426        0,8419   -2,8% 
GBP/USD                   1,2843        +0,1%     1,2833        1,2856   +0,9% 
USD/JPY                   152,70        -0,0%     152,73        154,82   +8,4% 
USD/KRW                 1.379,98        -0,3%   1.384,29      1.383,88   +6,3% 
USD/CNY                   7,1225        +0,0%     7,1220        7,1275   +0,3% 
USD/CNH                   7,2410        -0,0%     7,2431        7,2647   +2,0% 
USD/HKD                   7,8123        +0,0%     7,8120        7,8107   +0,0% 
AUD/USD                   0,6491        -0,7%     0,6538        0,6557   -4,7% 
NZD/USD                   0,5906        +0,0%     0,5904        0,5898   -6,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                65.803,80        -0,7%  66.282,40     66.838,90  +51,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,96        74,73      +1,6%         +1,23   +6,5% 
Brent/ICE                  79,80        78,63      +1,5%         +1,17   +5,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.417,01     2.411,43      +0,2%         +5,58  +17,2% 
Silber (Spot)              28,57        37,48     -23,8%         -8,91  +20,2% 
Platin (Spot)             969,40       962,65      +0,7%         +6,75   -2,3% 
Kupfer-Future               4,14         4,08      +1,3%         +0,05   +5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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