Machtkampf bei RWE entbrannt

Essen (BoerseGo.de) - Beim Energiekonzern RWE gibt es verschiedenen Medienberichten zufolge offenbar Meinungsverschiedenheiten zwischen Vorstandschef Jürgen Großmann und Teilen des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Fischer will einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge offenbar durchsetzen, dass Großmann die Unternehmensplanung künftig vom Aufsichtsrat absegnen lassen muss. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtete am Montag, Großmann müsse künftig größere Sachanlageinvestitionen dem Aufsichtsrat vorlegen.

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" geht es bei dem seit Wochen schwelenden Streit im Kern um die Absichten von Vorstandschef Jürgen Großmann, sich mit RWE am Bau von Kernkraftwerken unter anderem in Bulgarien zu beteiligen. Einwände von Aufsichtsratsmitgliedern seien von Großmann unter Verweis auf den Verantwortungsbereich des Vorstand zurückgewiesen worden, heißt es.

Dem früheren Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement zufolge geht es offenbar um eine grundsätzliche Ablehnung des Baus weiterer Kernkraftwerke bei einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrates. "Diejenigen, die in Deutschland Kernenergie verhindern wollen, wollen das jetzt auch im Ausland", sagte Clement einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) zufolge. Dabei machen sie offenbar Sicherheitsbedenken wegen möglicher Erdbeben in Bulgarien geltend. Clement sitzt bei der für die Stromerzeugung verantwortlichen RWE-Tochter RWE Power im Aufsichtsrat. Dort sei das Atomkraftwerksprojekt in Bulgarien vergangene Woche mit großer Mehrheit befürwortet worden, so die WAZ.

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