Kommentar
15:30 Uhr, 10.06.2021

Die EZB lässt den Fuß auf dem Gaspedal

Eine Diskussion über einen Ausstieg aus dem Pandemie-Kaufprogramm wäre "verfrüht", so EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Unterdessen ist die US-Inflationsrate im Mai auf 5,0 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit August 2008 gestiegen. Alle wichtigen Entwicklungen im Liveticker zum Nachlesen.

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Fazit: Die EZB sieht vorerst keinen Grund, etwas an ihrer ultralockeren Geldpolitik zu verändern. Auch im dritten Quartal sollen die Anleihenkäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP "deutlich höher" als zu Jahresbeginn ausfallen, wie die Notenbank im Rahmen ihres Zinsentscheids mitteilte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte auf der Pressekonferenz außerdem, dass Diskussionen über einen Ausstieg aus dem Pandemiekaufprogramm verfrüht seien. Den jüngsten Inflationsanstieg betrachtet die EZB weiter als "vorübergehend" und rechnet mit einem Rückgang der Inflation Anfang 2022. Die Wirtschaft sieht die EZB auf einem guten Weg, der Ausblick habe sich in den vergangenen drei Monaten deutlich aufgehellt.

Unterdessen ist die Inflationsrate in den USA im Mai auf 5,0 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit August 2008 geklettert. Damit liegt die Inflationsrate in den USA inzwischen sehr deutlich über dem Ziel der Notenbank Fed. Ähnlich wie die EZB betont die Fed allerdings, dass die anziehende Teuerung vor allem auf temporäre Effekte zurückzuführen sei. Zudem will die Fed vorübergehend auch eine höhere Inflation akzeptieren, weil sie jahrelang unter dem Ziel der Fed gelegen hatte. Einer Veränderung der strategischen Ausrichtung der Geldpolitik im vergangenen Jahr zufolge soll das Inflationsziel nur noch "mittelfristig" verfolgt werden.

15.30 Uhr: EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, dass bei den geldpolitischen Maßnahmen der EZB die Vorteile mögliche Nachteile überwiegen. Man habe eine "kataklysmische" bzw. "desaströse" wirtschaftliche Entwicklung verhindert, so Lagarde.

15.26 Uhr: Lagarde spielt Erwartungen an eine Entscheidung über einen digitalen Euro herunter. Es werde eine Entscheidung geben, aber es werde vor allem darum gehen, zu entscheiden, wie und ob man das Thema weiter verfolge.

15.22 Uhr: Dass El Salvador jetzt den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführe, ändere die Situation für die EZB überhaupt nicht, so Lagarde.

15.21 Uhr: EZB-Präsidentin Lagarde betont mit Blick auf die hohe Inflation in den USA, dass sich die USA und die Eurozone in einer unterschiedlichen wirtschaftlichen Lage befänden.

15.15 Uhr: Gefragt nach dem möglichen Einfluss von Virusvarianten auf die weitere Öffnung der Wirtschaft sagt EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass man später am Nachmittag die Projektionen der EZB im Detail veröffentlichen werde und darin auch zwei weitere Szenarien enthalten seien, mit einem milden Verlauf der Pandemie in Zukunft und einer ernsteren Variante.

15.08 Uhr: Der EZB-Rat hat noch nicht über einen Ausstieg oder eine Reduzierung des PEPP-Anleihenkaufprogramms gesprochen und jedes Gespräch darüber wäre jetzt auch noch "vorzeitig und verfrüht", so Lagarde.

15.05 Uhr: EZB-Präsidentin Lagarde betont erneut, dass man die höhere Inflation vor allem auf vorübergehende Effekte zurückführe. Schuld seien in erster Linie Basiseffekte. Man sehe keine starken Preisanstiege im Dienstleistungssektor. Man sei noch weiter vom Erreichen des Inflationsziels auf nachhaltiger Basis entfernt (obwohl die Inflationsrate zuletzt bereits bei 2,0 Prozent lag).

14.55 Uhr: Man sei jetzt optimistischer als vor drei Monaten, so Lagarde. Die aktuellen Signale zeigen eine "starke Wende", so die EZB-Präsidentin.

14.47 Uhr: Der EZB-Mitarbeiterstab hat seine Inflationsprognose für die Eurozone für 2021 von 1,5 auf 1,9 Prozent erhöht und für 2022 von 1,2 auf 1,5 Prozent. Die Prognise für 2023 bleibt bei 1,4 Prozent.

14.45 Uhr: Die EZB rechnet mit einem Rückgang der Inflation Anfang 2022, weil dann der Basiseffekt nicht mehr positiv, sondern negativ wirken dürfte. Die Unterauslastung und der höhere Euro dämpfen laut Lagarde die Inflation.

14.44 Uhr: Der EZB-Mitarbeiterstab hat seine Wachstumsprognosen für die Eurozone angehoben und rechnet jetzt für 2021 mit einem BIP-Plus von 4,6 Prozent (zuvor: 3,9 Prozent), für 2022 von 4,7 Prozent (zuvor: 4,2 Prozent). Die Prognose für 2023 wurde bei 2,1 Prozent belassen.

14.37 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Christine Lagarde hat begonnen. In ihrem Eingangsstatement betont Lagarde, dass die Wirtschaft dank der Impfungen Fortschritte mache. Der jüngste Inflationsanstieg in der Eurozone beruhe vor allem auf Basiseffekten. Der "unterliegende" Preisdruck bleibe hingegen gedämpft. Die Unsicherheiten blieben groß, so Lagarde.

14.32 Uhr: Die US-Inflationsrate ist im Mai auf den höchsten Stand seit August 2008 gestiegen.

14.30 Uhr: Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten sind veröffentlicht worden. Die Inflationsrate zieht weiter an und lag im Mai bei 5,0 Prozent! Die US-Notenbank Fed strebt eigentlich eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, betrachtet den aktuellen Inflationsschub aber als vorübergehend und will zudem vorübergehend eine erhöhte Inflation tolerieren.

Verbraucherpreise Mai

tatsächlich Prognose Vormonat
y/y 5,0 % 4,7 % 4,2 %
m/m 0,6 % 0,4 % 0,8 %

Kerninflationsrate Mai

tatsächlich Prognose Vormonat
y/y 3,8 % 3,4 % 3,0 %
m/m 0,7 % 0,4 % 0,9 %

14.17 Uhr: Die EZB-Pressekonferenz ab 14.30 Uhr kann live bei Youtube verfolgt werden.

14.00 Uhr: Spannend wird es jetzt wieder um 14.30 Uhr. Dann beginnt einerseits die EZB-Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Um die gleiche Zeit werden die jüngsten US-Inflationsdaten veröffentlicht, die ebenfalls mit Spannung erwartet werden. Alle Informationen dazu finden Sie dann ebenfalls hier im Liveticker.

13.55 Uhr: Die Marktreaktionen auf den EZB-Zinsentscheid halten sich bisher in engen Grenzen. Wie erwartet hat die EZB ihre Geldpolitik nicht verändert. Die Notenbank betont zudem, dass die Anleihenkäufe auch im dritten Quartal in einem deutlich erhöhten Umfang gegenüber dem Anfang des Jahres fortgesetzt werden sollen. Die EZB lässt also trotz der jüngsten Inflationssorgen den Fuß auf dem Gaspedal und flutet die Finanzmärkte weiter mit billigen Zentralbankgeld.

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13.48 Uhr: Die EZB betont, dass die Anleihenkäufe "im Rahmen des PEPP während des kommenden Quartals weiterhin deutlich umfangreicher ausfallen werden als während der ersten Monate des Jahres." Bereits für das zweite Quartal hatte die EZB deutlich höhere Ankäufe angekündigt, dies hatte einem Volumen von rund 80 Milliarden Euro pro Monat entsprochen.

13.46 Uhr: Wie erwartet setzt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre ultralockere Geldpolitik unverändert fort. Das Gesamtvolumen des bis mindestens Ende März 2022 laufenden Pandemie-Anleihenkaufprogramms PEPP bleibt unverändert bei 1,85 Billionen Euro (1.850 Milliarden Euro). Die Käufe im Rahmen des PEPP-Programms sollen "mindestens bis Ende März 2022" fortgesetzt werden "und in jedem Fall so lange" bis der EZB-Rat die Coronavirus-Krise für "überstanden" hält. Das Volumen des zeitlich unbegrenzten regulären Anleihenkaufprogramms bleibt bei 20 Milliarden Euro pro Monat.

13.45 Uhr: Der Leitzins wurde von der EZB wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Der Einlagesatz bleibt bei minus 0,5 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 Prozent. "Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 % liegt, und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation durchgängig widerspiegelt."

13.40 Uhr: Es werden für heute keine wesentlichen Veränderungen der EZB-Geldpolitik erwartet. Die Leitzinsen dürften auf dem Rekordtief bleiben und das Pandemie-Anleihenkaufprogramms PEPP dürfte unverändert fortgesetzt werden, mit einem Gesamtvolumen von 1,85 Billionen Euro und einer Mindestlaufzeit bis März 2022. Spannend ist, wie sich die EZB zum kurzfristigen Tempo der Aufkäufe äußert. Für das zweite Quartal hatte die EZB "deutlich höhere" Käufe angekündigt, nun dürfte sich die EZB dazu äußern, wie es im dritten Quartal weitergehen soll.

13:30 Uhr: Herzlich willkommen! In diesem Liveticker wird über alle wichtigen Entwicklungen im Zusammenhang mit der EZB-Zinssitzung und den heutigen US-Inflationsdaten berichtet, die heute für erhöhte Volatilität sorgen könnten. Los geht es um 13.45 Uhr, da wird der EZB-Zinsentscheid veröffentlicht. Um 14.30 Uhr schließlich folgen die US-Inflationsdaten und die EZB-Pressekonferenz.


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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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