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12:11 Uhr, 27.02.2017

Lithium: Der derzeitige Hype weckt ungute Erinnerungen

Lithium ist mittlerweile der begehrteste Rohstoff auf dem Weltmarkt. Dies äußert sich auch im Preis, der sich in den letzten Jahren vervielfacht hat.

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Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Das silbrige Leichtmetall weist eine hohe Wärmekapazität und eine geringe Dichte auf und eignet sich deshalb ideal für wiederaufladbare Batterien. Lithium wird schon als das „neue Öl“ bezeichnet, allerdings nicht an der Börse gehandelt. Vielmehr legen die Minengesellschaften und die verarbeitende Industrie den Preis je Tonne fest. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beruft sich auf Preisdaten des Londoner Analysehauses Benchmark Mineral Intelligence. Demnach ist der durchschnittliche Preis für Lithium allein im vergangenen Jahr um 60 Prozent gestiegen und hat sich seit 2014 mehr als verdoppelt. Zugleich sind die Aktien der Förderer und Verarbeiter binnen weniger Monate in Rekordhöhen geschnellt.

Seit die Nachfrage nach wiederaufladbaren Batterien anzog, wird immer mehr Lithiumcarbonat benötigt: für die Akkus von Smartphones, für stationäre Energiespeicher und zunehmend für Elektrofahrzeuge. Werden in Smartphones aber nur drei Gramm Lithiumcarbonat benötigt, sind es in Autobatterien bis zu 40 Kilogramm. „Lithium ist das einzige Metall, auf das sich die Elektromobilität stark auswirken wird“, weiß Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank.

Allerdings gibt trotz der zu erwartenden steigenden Nachfrage bereits einige warnende Stimmen, die einen Hype um Lithium erkennen wollen, der ungute Erinnerungen an die Solarbranche weckt. So sieht etwa Charlie Thomas, Fondsmanager des Jupiter Global Ecology Growth, angesichts der großen Vorkommen auf der Welt, der steigenden Investitionskosten und des schon hohen Preises laut der FAZ „Parallelen zwischen dem derzeitigen Aktivismus bei der Batterietechnologie und dem, was wir Ende des vergangenen Jahrzehnts in der Solarbranche erlebt haben“. Der Hype um die Sonnenenergie führte zu erheblichen Überkapazitäten. Die Preise fielen, die Firmengewinne ebenfalls, Anleger verloren viel Geld.

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Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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